Erdbeben-News 27.01.22: Fidschi

Inhalt

  • Die Fidschi-Tonga-Region wurde erneut von einem starken Erdbeben erschüttert
  • Ein Erdbebenschwarm manifestierte sich unter dem Vesuv
  • Am Fagradalsfjall gab es weitere Erschütterungen

Fidschi-Tonga-Region: Erdbeben Mw 6,2

Datum: 27.01.2022 | Zeit: 06:40:06 UTC | Lokation: 19.10 S ; 176.38 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,2

In der Region zwischen den Archipelen von Fidschi und Tonga manifestierte sich ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,2. Es hatte sein Hypozentrum in 10 km Tiefe und ein Epizentrum 227 km westlich von Pangai. Es lag nördlich des submarinen Vulkans Hunga-Tonga-Hunga-Ha’api. Einen direkten Zusammenhang zwischen Erdbeben und Vulkan gab es wahrscheinlich nicht, aber der Vulkan liegt in einer Entfernung zum Epizentrum, in der sich starke Erdbeben auf die Aktivität eines Vulkans auswirken könnten. Der Vulkan selbst ist momentan recht ruhig.

Inzwischen erreichte ein Rettungstrupp die nahegelegenen Insel Mango, die von den Tsunamis vollständig überrollt wurde. Offenbar überlebten alle Bewohner die Naturkatastrophe.

Vesuv: Erdbeben Md 2,3

Datum: 26.01.2022 | Zeit: 10:44:23 UTC | Lokation: 40.82 N ; 14.43 E | Tiefe: 0 km | Md 2,3

Gestern Vormittag manifestierte sich am italienischen Vulkan Vesuv ein Erdbebend er Magnitude 2,3. Laut INGV lag der Erdbebenherd 400 m unter dem Niveau des Meeresspiegels. Das Epizentrum befand sich unter der südwestlichen Vulkanflanke. Das Beben war entweder Teil eines Schwarmbebens, oder löste zahlreiche Nachbeben aus. Insgesamt wurden gestern 30 Erschütterungen am Vesuv registriert. Die Beben lösten nicht soviel Aufmerksamkeit aus wie der Schwarm unter der Solfatara.

Im Bulletin vom Dezember hieß es, dass 42 schwache Beben registriert wurden. Sie standen mit der Deflation des Grand Cono im Zusammenhang. Der Hauptkegel des Vesuvs schrumpft im Jahr um ca. 7 mm. Als Grund hierfür werden gravitative Ursachen angenommen. Auf jeden Fall sieht es nicht nach Magmenaufstieg aus.

Fagradalsfjall: Schwarmbeben geht weiter

Datum: 26.01.2022 | Zeit: 08:53:27 UTC | Lokation: 63.876 ; -22.302 | Tiefe: 6,3 km | Mb 1,2

Gestern gab es einen neuen Schub an Erdbeben im Bereich des Fagradalsfjall bei Grindavik. In den letzten 48 Stunden registrierte das IMO 102 Erdbeben auf Reykjanes. Neue GPS Daten zur Bodendeformation wurden nicht veröffentlicht. Daher ist es spekulativ, ob die Beben tektonischer Natur waren, oder mit Fluidbewegungen im Zusammenhang standen. Die Beben hatten Magnituden im Mikroseismik-Bereich.

Naturkatastrophen-News 27.01.22: USA

Inhalt

  • Dem Osten der USA droht ein Arctic Outbreak
  • Für Neuengland wird ein Schneechaos erwartet
  • In Florida könnte es Minustemperaturen geben

USA: Arctic Outbreak könnte zur Naturkatastrophe werden

Nach einem ungewöhnlich milden Start in den Winter, droht dem Osten der USA nun ein harter Wintereinbruch. Der schwache Jetstream lässt es zu, dass polare Luftmassen bis weit in den Südosten vordringen, die selbst in Florida Minustemperaturen verursachen könnten. Schon jetzt wurde es angeblich so kalt, dass Leguane in Schockstarre verfielen und von den Bäumen plumpsten. Für den Nordosten des Landes wurden große Schneemengen vorausgesagt. Lokal wird mehr als 1 m Schnee erwartet. In den amerikanischen Medien ist von einem Bomben Zyklon die Rede, der voraussichtlich am Freitag und Samstag zu Chaos in Neuengland führen wird. Aber auch weiter im Süden könnte es zu orkanartigen Winden mit Schneefällen kommen.

Der Nationale Wetterdienst schrieb dazu: „Die Sorge wächst, dass ein bedeutender Wintersturm von Freitag bis zum Wochenende vom mittleren Atlantik bis in den Nordosten erhebliche Auswirkungen haben wird. Starker Schneefall ist am wahrscheinlichsten in Teilen Neuenglands, aber auch weiter südlich entlang der Ostküste möglich, einschließlich der Region von New York City bis Washington, D.C.“.

Zur Bombogenese kommt es, wenn der zentrale Druck eines Tiefdruckgebiets innerhalb von 24 Stunden um mindestens 24 Millibar abfällt. Durch den schnell abfallenden Luftdruck entsteht ein starker Sog und Luftmassen strömen mit hoher Geschwindigkeit auf das Zentrum des Tiefdruckgebiets zu. Ein starker Sturm entsteht, der sich im Winter zum Schneesturm mausern kann.

Obwohl ein Arctic Outbreak in den betroffenen Gebieten für eisige Temperaturen sorgt, so soll er seine Ursache im anthropogenen Klimawandel finden und durch eine Abschwächung des Jetstreams zustande kommen. Bomben Zyklone sind aber kein Phänomen des Anthropozäns, denn schon die ersten europäischen Siedler hatten an der Ostküste der USA, mit plötzlichen und starken Wintereinbrüchen zu kämpfen. Nach neuen Erkenntnissen der Meteorologen kommen diese aber immer häufiger vor.

Erdbeben-News 26.01.22: Campi Flegrei

  • Ein Erdbebenschwarm erschüttert die Solfatara in der Campi Flegrei
  • Ein Erdbeben M 3,3 manifestierte sich auf Island

Campi Flegrei: Schwarmbeben Solfatara

Datum: 26.01.2022 | Zeit: 03:04:54 UTC | Lokation: 40.8268  ; 14.1443 | Tiefe: 2,6 km | Ml 1,3

Heute Nacht manifestierte sich ein Schwarmbeben unter dem italienischen Calderavulkan Campi Flegrei. Das INGV registrierte zwischen 02:15 und 7:52 Uhr (Ortszeit) 29 schwache Erschütterungen. Das stärkste Erdbeben brachte es auf eine Magnitude von 1,3. Es hatte ein Hypozentrum in 2,6 km Tiefe und ein Epizentrum am Ostrand des Solfatara-Kraters, nahe der Fumarole von Pisciarelli. Trotz der geringen Magnituden, die sich im Bereich der Mikroseismizität bewegten, waren nachts Einsatzkräfte von Polizei und Katastrophenschutz unterwegs, um nach etwaigen Schäden zu gucken und um die Bevölkerung zu beruhigen.

Das Schwarmbeben fand seine Ursache sehr wahrscheinlich im Bradyseismos der Region und stand mit Fluidbewegungen im Hydrothermalen-System der Campi Flegrei in Verbindung. Seit 2011 hob sich der Boden stellenweise um bis zu 84 cm. Die aktuelle Hebungsrate liegt bei 10 mm im Monat.

Erdbebenschwarm Island

Schwarmbeben gibt es aber nicht nur im Süden Europas, sondern auch ganz hoch im Norden! Gemeint ist Island. Im Westen der Insel setzt sich das Schwarmbeben bei Húsafell weiter fort. In den letzten 48 Stunden registrierte IMO dort 49 Erdbeben. Das Stärkste brachte es auf Ml 3,3. Der Erdbebenherd wurde in 2,5 km Tiefe ausgemacht. Das Epizentrum befand sich 19,4 km südwestlich von Húsafell. Der Ort gilt als Tor zur Halbinsel Snæfellsnes, an deren westlichem Ende der Vulkan Snæfellsjökull liegt. Das Schwarmbeben steht allerdings nicht mit diesem Vulkan in Verbindung, sondern ehr mit dem Schildvulkan Ok. Dieser war bis 2018 von einem Gletscher bedeckt. Seit seinem Verschwinden gilt der Okjökull als erstes isländischen Opfer der Klimaerwärmung. Es wird wahrscheinlich nicht beim Verschwinden des Okjökulls bleiben, denn viele andere Gletscher verlieren rapide an Masse.

Vulkan-Nachrichten 26.01.22: Ambrym

  • Vom Benbow-Krater des Ambryms ging eine Schwefeldioxid-Wolke aus
  • Der Kilauea eruptiert Lava
  • In Japan ist der Suwanose-jima sehr aktiv

Ambrym: Thermische Anomalie detektiert

Staat: Vanuatu | Koordinaten: -16.25, 168.12 |Eruption: Asche-Emissionen

Gestern zeugten auf Ambrym nicht nur Livecam-Bilder von der neuen Aktivität im Benbow-Krater, sondern auch Infrarotaufnahmen des Sentinel-Satellitenprogramms. Sie zeigten eine thermische Anomalie im Krater. Zudem wurde eine Schwefeldioxid-Wolke detektiert. Heute ist die Informationslage noch etwas dünn und es ist noch unklar ob die Eruption anhält.

Schwefeldioxid-Wolken gingen auch von anderen Vulkanen des Südsee-Archipels aus. Bei diesen handelt es sich um Ambae (Manaro Voui) und Gaua (Mount Garet).  Darüber hinaus ist der Yasur auf Tanna weiter aktiv und die Vulkane Lopevi und Suretamatai zeigen auch Anzeichen der Unruhe. Letzterer steht auf Warnstufe „1“, die anderen Fünf auf Warnstufe „2“. Wir können damit rechnen, dass es in Vanuatu spannend bleibt, auch wenn uns die Corona-Pandemie immer noch erschwerte Reisebedingungen beschert und es wenige bis keine neuen Bilder zum Bewundern gibt.

Kilauea eruptiert erneut

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Eruption: Hawaiianisch

Nach einer mehrtägigen Pause kehrte gestern wieder Lava in den Halema’uma’u-Krater des Kilaueas zurück. Zuerst floss ein Lavastrom über die Erstarrungskruste des Lavasees. Mittlerweile hat sich wieder ein neuer sekundärer Lavasee gebildet. Sekundär deshalb, weil er nicht über eine eigene Zirkulation zu Verfügen scheint, sondern von einem Schlot außerhalb des Lavasees gespeist wird. Dieser liegt am Westrand des Lavasees. Die Schlotmündung hat sich inzwischen um einige Meter verlagert und befindet sich nun seitlich des Hornitos, der den See lange speiste. Inflation und Deflation wechseln sich in den bekannten DI-Events ab und halten sich in etwa die Wage. Über die Wochen hinweg ist ein ganz leichter Inflationärer Trend zu beobachten. Es wird also etwas weniger Lava eruptiert als aus der Tiefe aufsteigt.

Suwanose-jima sehr aktiv

Staat: Japan | Koordinaten: 29.64, 129.72 | Eruption: Vulcanianisch

Der Inselvulkan Suwanose-jima liegt ganz im Süden des japanischen Archipels und gehört zu den Ryukyu-Inseln. Der Vulkan ist seit Monaten aktiv und eruptiert strombolianisch. Einige Eruptionen sind vulcanianischer Natur. In den letzten Tagen steigerte der Feuerberg seine Aktivität wieder: das VAAC Tokio veröffentlichte seit gestern 14 VONA-Warnungen. Vulkanasche wird bis auf einer Höhe von 4000 m eruptiert. Sie driftet in Richtung Osten. Gestern wurden 42 vulkanotektonische Beben und 7 Tremorphasen festgestellt.

Erdbeben-News 25.01.22: Sandwich Islands

  • Nördlich der South Sandwich Islands gab es ein Erdbeben Mw 6,0
  • Im Westen Australiens ist ein Erdbebenschwarm aktiv
  • In Tonga gab es eine weitere Erschütterung nahe des submarinen Vulkans

South Sandwich Islands: Erdbeben Mw 6,0

Datum: 25.01.2022 | Zeit: 01:24:33 UTC | Lokation: 55.45 S ; 28.79 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,0

In der Region der Südlichen Sandwich-Inseln bebte es heute mit einer Magnitude von 6,0. Das Beben ereignete sich um 01:24:33 UTC, in einer Tiefe von 10 km. Als Ankerpunkt für das Epizentrum mussten die Falklandinseln herhalten: das Erdbeben wurde 1949 km östlich von Stanley verortet. In der Region kommt es oft zu Erdstößen.

Australien: Schwarmbeben im Westen

Datum: 24.01.2022 | Zeit: 21:24:48 UTC | Lokation: 33.31 S ; 117.12 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,8

Seit dem 5. Januar ereignet sich im Westen Australiens ein ungewöhnliches Schwarmbeben. Ungewöhnlich deshalb, weil Erdbeben auf dem stabilen Kontinent Australien recht selten sind. Seit Beginn des Schwarms wurden ca. 100 Beben detektiert. Die stärkste Erschütterung gestern brachte es auf Mb 4,8. Das Hypozentrum lag in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 21 km westlich von Wagin lokalisiert.

Die Erdbeben ereignen sich an einer Störungszone, die mit der großen Darling-Fault-Line (DFL) assoziiert ist. Bei der DFL handelt es sich um eine über Tausend Kilometer lange Störungszone an der Westküste Australiens. Die Metropole Perth sitzt direkt auf der Störungszone. Seismologen sehen darin eine Gefahr, denn es könnten sich durchaus Starkbeben ereignen, die in der Lage wären, die Infrastruktur der Stadt schwer zu beschädigen. By the way, in der Region gibt es auch alte Dyke-Schwärme.

Tonga: Erdbeben Mb 4,8

Datum: 24.01.2022 | Zeit: 23:29:35 UTC | Lokation: 20.78 S ; 175.43 W | Tiefe: 10 km | Mb 4,8

Tonga wurde wieder von einem moderaten Erdbeben erschüttert. Es hatte die Magnitude 4,8 und einen Erdbebenherd, der in 10 km Tiefe lag. Das Beben zählt zum Schwarm, der sich um den Inselvulkan Hunga Tonga-Hunga Ha’api formiert. Das Epizentrum befand sich 46 km nordwestlich von Nuku‘alofa.

Ambrym Livecam

Livecam Ambrym

Livecam-Bild vom Ambrym. © VMGD

Die Livecam zeigt links den Krater Benbow. Auf der rechten Bildseite ist der Marum zu erkennen. Beide Krater waren bis 2018 aktiv. Die Livecam wird vom Vanuatu Meteorlogy & Geo-Hazard Department betrieben. Um ein neues Bild zu laden auf den Link klicken.

Seismogramm Ambrym

Seismik Ambrym
Drumplot der Seismik auf Ambrym. © VMGD


Monitoring auf Ambrym

Ambrym ist eine Insel im Pazifischen Ozean, die zu Vanuatu gehört und für ihre vulkanische Aktivität bekannt ist.

Für die Überwachung (Monitoring) der Vulkane in Vanuatu ist das Geohazards Management Department zuständig, das im Vanuatu Meteorology and Geo-Hazards Department (VMGD) integriert ist. Das GeoHazards-Team besteht aus Vulkanologen, Geologen und anderen Wissenschaftlern, die sich mit der Überwachung und Erforschung von vulkanischen Aktivitäten in Vanuatu befassen.

Um die vulkanische Aktivität auf Ambrym zu überwachen, gibt es mehrere Methoden, die von Vulkanologen angewendet werden.

Eine der wichtigsten Methoden ist die Installation von seismischen Messgeräten. Diese Instrumente können Erdbeben und seismische Aktivitäten im Bereich des Vulkans aufzeichnen. Wenn der Vulkan aktiv wird, erzeugt er normalerweise seismische Signale wie Erdbeben, die durch Gesteinsbruch infolge von Magmenaufstieg entstehen. Diese Signale können wichtige Informationen über die Art und Stärke der Aktivität liefern.

Ein weiteres Instrument, das zur Überwachung der vulkanischen Aktivität auf Ambrym verwendet wird, ist das Global Positioning System. Die GPS-Geräte messen die Bewegungen des Bodens um den Vulkan herum und können Anzeichen für Veränderungen in der Flankensteilheit des Vulkans liefern, die auf eine bevorstehende Eruption hindeuten können.

Darüber hinaus werden auch Luftaufnahmen und Satellitenbilder ausgewertet, um Veränderungen des Vulkans zu überwachen. Vulkanologen können diese Bilder verwenden, um Veränderungen in der Form des Vulkans, die Freisetzung von Gasen und Asche oder andere Anomalien zu erkennen, die auf eine bevorstehende Eruption hinweisen könnten.

Zusammen mit anderen Messungen und Daten, die regelmäßig von Vulkanologen auf der Insel gesammelt werden, können diese Methoden zur Überwachung der vulkanischen Aktivität auf Ambrym wichtige Informationen liefern, die zur Vorhersage von Eruptionen beitragen können.

Aktuell befindet sich das geophysikalische Netzwerk in Vanuatu noch in der Entwicklung und es gibt nur wenige vollautomatisierte Messstationen, die ihre Daten in Echtzeit zum Observatorium übertragen. Auf Ambrym funktioniert immerhin die Webcamera und eine seismische Messstation in Echtzeit.

Vulkan-News 25.01.22: Ambrym

  • Im Benbow-Krater des Vulkans Ambrym könnte sich ein neuer Lavasee bilden
  • Der Ätna ist kalt, aber nicht aus
  • Am Kanlaon wird Inflation festgestellt
  • Der Semeru eruptiert Vulkanasche
  • Taal stößt viel Schwefeldioxid aus

Ambrym mit neuer Aktivität

Staat: Vanuatu | Koordinaten: -16.25, 168.12 |Eruption: Asche-Emissionen

Der Vulkan Ambrym liegt in Vanuatu und scheint zu neuem Leben erwacht zu sein. Gestern wurde eine Aschewolke gesichtet, die aus dem Krater Benbow aufstieg. Heute sieht man auf der LiveCam einen rot illuminierten Nachthimmel. Es ist sehr gut möglich, dass sich gerade ein neuer Lavasee formiert. Der alte Lavasee war im Dezember 2018 ausgelaufen. Seitdem war es relativ ruhig am Vulkan. Anfang Januar wurde das Archipel von mehreren Erdbeben erschüttert. Das Stärkste brachte es auf Mw 6,0. Aktuell erkennt man auf dem Seismogramm einige Ausschläge, die mit den Explosionen von gestern in Verbindung stehen. Der Tremor ist leicht erhöht.

Auf Sentinel-Satellitenbildern vom 23. Januar erkennt man noch keine thermische Anomalien. Messungen von MIROVA liegen auch noch nicht vor. Ich bin auf das nächste wolkenfreie Bild gespannt.

Lange Zeit brodelten in den verschiedenen Kratern des Ambrym-Vulkans Lavaseen, bis sie durch einen Spalt auf der oberen Vulkanflanke abflossen. das war im Jahr 2018, dem Jahr des großen Verschwindens der Lavaseen weltweit. Warum zeitnahe praktisch alle größeren Lavaseen abflossen sit unklar. sehr wahrscheinlich war es ein statistischer Zufall, doch es ist nicht völlig auszuschließen, dass es eine gemeinsame Ursache gab, die bislang wissenschaftlich nicht erforscht ist.

Der bekannteste und langlebigste Lavasee auf Ambrym befande sich im Inneren des Marum-Kraters. Er hat einen Durchmesser von etwa 1,2 Kilometer. Der Lavasee war berühmt für seine spektakuläre Aktivität. Oft konnte man flüssige Lavablasen sehen und manchmal bildeten sich Fontänen. Der Lavasee im Benbow-Krater war jünger, als jener im Marum.

Ätna ist ungewöhnlich kalt

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Asche-Emissionen

Der Ätna auf Sizilien, ist in den letzten Wochen aus dem Fokus der Berichterstattung verschwunden und tatsächlich ist seine sichtbare Aktivität gering. Auf einem Infrarot-Sentinel-Foto vom 22. Januar ist kein einziger Hotspot zu sehen und alle Förderschlote scheinen kalt zu sein. Das kam zuletzt vor mehreren Jahren vor. Dennoch ist der Vulkan nicht ganz aus, denn das LGS berichtet von 135 Infraschall-Ereignissen, von denen einige einen hohen akustischen Druck von 1,7 Pa erzeugten. Bei diesen explosiven Ereignissen scheint aber nicht viel glühende Tephra gefördert zu werden, oder die Situation hat sich seit dem letzten wolkenfreien Sentinel-Foto grundlegend geändert. Die Seismizität unter dem Vulkan ist in den letzten Wochen zwar gestiegen, wird in den vergangenen Tagen aber auch nur von vereinzelten Beben im Bereich der Mikroseismizität am Leben gehalten. Alles im allem ist der Vulkan derzeit recht ruhig, was allerdings nicht bedeutet, dass dieser Zustand lange anhalten muss.

Kanlaon: Inflation detektiert

Staat: Philippinen | Koordinaten: 10.41, 123.13 | Eruption: Fumarolisch

Die Seismizität unter dem Kanlaon ist weiter erhöht: für gestern meldete PHILVOLCS 14 vulkanotektonische Erschütterungen. Die Messdaten von GPS und Inklinometer zeigen, dass Inflation stattfindet. Magma sammelt sich unter dem Vulkan an.

Semeru mit Aschewolke

Staat: Indonesien | Koordinaten: -8.108, 112.92 | Eruption: Dom

Der indonesische Vulkan Semeru emittierte wieder Vulkanasche. Sie stieg bis auf einer Höhe von 4000 m auf. Das VSI meldete 3 explosive Eruptionen innerhalb von 6 Stunden. Im gleichen Zeitraum wurde 1 vulkanotektonisches Beben festgestellt. Zudem wurde eine Phase mit harmonischen Tremor detektiert.

Semisopochnoi in Eruption

Staat: USA | Koordinaten: 51.93, 179.58 | Eruption: Aschewolken

Auf der Aleuten-Insel Semisopochnoi ist der Vulkankegel Cerebus aktiv und stößt regelmäßig Vulkanasche aus. Das AVO schreibt, dass die Aschewolken gewöhnlich die 3000 m Marke nicht überschreiten. Trotzdem steht der Alarmcode für den Flugverkehr auf „orange“. Die Vulkaninsel liegt im Beringmeer und zählt zum Archipel der Rat-Inseln im Westen der Aleuten. Die Aleuten bilden einen vulkanischen Inselbogen zwischen Alaska und Kamtschatka.

Taal stößt Schwefeldioxid aus

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002; 120.99 | Eruption: Fumarolisch

Der philippinische Taal-Vulkan stieß gestern wieder eine besonders große Menge Schwefeldioxid aus. PHILVOLCS registrierte 11228 Tonnen am Tag. Eine Dampfwolke stieg bis zu 1500 m hoch auf. Vulkanotektonisches Erdbeben gab es nicht. Caldera und Inselvulkan sind im Stadium der Deflation begriffen. Der hohe Schwefeldioxid-Ausstoß passt nicht so ganz zum restlichen Verhalten des Feuerberges und es ist praktisch unmöglich Prognosen darüber abzugeben, ob sich eine große Eruption anbahnt.

Erdbeben-News 24.01.22: Haiti

Haiti: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 24.01.2022 | Zeit: 13:16:24 UTC | Lokation: 18.54 N ; 73.30 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Auf Haiti manifestierten sich heute Nachmittag zahlreich Erdbeben. Das Stärkste hatte eine Magnitude von 5,3. Das Hypozentrum befand sich in einer Tiefe von 10 km. Das Epizentrum wurde 10 km nordwestlich von Petite Rivière de Nippes lokalisiert. Ein weiteres Beben Mw 5,1 folgte eine Stunde später. Insgesamt wurden 17 Nachbeben registriert. Der gesamte Bereich der Insel ist seismisch sehr aktiv. Haiti und die benachbarte Dominikanische Republik, wurden schon oft von verheerenden Erdbeben heimgesucht. Oft kündigen sie sich durch eine Phase erhöhter Seismizität an.

Island: Möglicherweise Erdbeben M 3,7

Datum: 24.01.2022 | Zeit: 11:15:49 UTC | Lokation: 63.90 N ; 22.23 W | Tiefe: 6 km | M 3,7

Das EMSC detektierte heute einen Erdstoß der Magnitude 3,7, der sich nordöstlich von Grindavik ereignet haben soll. Ich stelle das Ereignis in Frage, weil es bei IMO bis jetzt nicht angezeigt wird. Laut EMSC befand sich das Hypozentrum in 6 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 12 km nordöstlich von Grindavík verortet.
Als gesichert gilt ein Schwarmbeben im Nordwesten Islands: 51 Erschütterungen wurden gut 20 km südwestlich von Húsafell ausgemacht. Die Seismizität ist in dieser Region auf einem mehrjährigen Höchststand angelangt.

Hawaii: Schwarmbeben Pāhala

Datum: 23.01.2022 | Zeit: 09:49:00 UTC | Lokation:  19.25 N ; 155.39 W | Tiefe: 42 km | Ml 2,9

Der Erdbebenschwarm auf Big Island Hawaii, der seit Jahren (bei fluktuierender Intensität) die Gegend um Pāhala erschüttert, intensivierte sich in den letzten Tagen. Seit gestern registrierte das EMSC 33 Erschütterungen auf Hawaii, von denen sich die meisten am unteren Südwestrift des Vulkans Kilauea ereigneten. Die Beben dort sind mit dem Aufstieg von Magma assoziiert. Das stärkste Erdbeben gestern brachte es auf M 2,9 und hatte ein Hypozentrum in 42 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 11 km nordöstlich von Pāhala. Der Vulkan selbst pausiert seit 2 Tagen. Doch wahrscheinlich wird der Schalter bald wieder auf „on“ gestellt.

Naturkatastrophen-News 24.01.22: Wetterkapriolen in der Ägäis

  • Der griechische und türkische Mittelmeerraum leidet unter ungewöhnlich harten Wintereinbruch
  • In Kapstadt wurde ein neuer Hitzerekord eingestellt
  • Peru wird von Öl und Schlamm bedroht

Griechenland: Wintereinbruch Ägäis

Dass im Winter Schnee fällt ist eigentlich ganz normal und weit davon entfernt eine Meldung in der Rubrik Naturkatastrophen auszulösen, doch was dieses Jahr in weitern Teilen der Türkei und Griechenlands geschieht ist schon ungewöhnlich: die Schneefälle drangen ungewöhnlich weit in den Mittelmeerraum vor und verließen die Höhelagen. Selbst auf vielen Ägäis Inseln kam es zu Schneefällen. So kursieren im Netz Bilder mit verschneiten Stränden auf Mykonos und Santorin. Auf Kreta hat es genauso geschneit wie in Athen, oder Istanbul. Die Menschen dort sind nicht auf Schneefälle eingestellt und so kommt es vielerorts zum Verkehrskollaps.

Die Ägäis ist eine Region im östlichen Mittelmeer, die zwischen Griechenland und der Türkei liegt. In dieser Region können verschiedene Arten von Unwettern auftreten, darunter Stürme, starke Winde, heftige Regenfälle und gelegentlich auch Gewitter. Besonders im Winter treten in der Ägäis oft Stürme auf, die starke Winde und hohe Wellen verursachen können. Diese Stürme können zu gefährlichen Bedingungen auf See führen und den Schiffsverkehr beeinträchtigen. Auch an Land können starke Winde Schäden an Gebäuden und Infrastruktur verursachen.

Im Frühling und Herbst können Regenfälle in der Ägäis auftreten, die manchmal heftig sein können. Diese Regenfälle können zu Überflutungen führen, insbesondere in niedrig gelegenen Gebieten. Es ist wichtig, dass die Bewohner und Besucher der Region bei solchen Ereignissen vorsichtig sind und den Anweisungen der örtlichen Behörden folgen. Die aktuellen Unwetter beschränken sich allerdings nicht nur auf die Ägäis, sondern breiten sich auch im türkischen Hinterland aus.

In der Region um den Van-See herrschten in der letzten Woche nicht nur ungewöhnlich tiefe Temperaturen, sondern es kam zu massiven Schneefällen. Regional türmt sich der Schnee bis zu 5 Metern hoch auf.

Der Balkan wird ebenfalls nicht vom starkem Frost verschont. Hier soll das Thermometer bis auf -39 Grad Celsius gefallen sein.

Hitzerekord in Kapstadt

Im südafrikanischen Kapstadt wurde ein neuer Allzeit-Temperaturrekord vom 45,2 Grad gemessen. Damit wurde der alte Rekord um fast 3 Grad übertroffen. Der Wert muss allerdings noch von offizieller Seite bestätigt werden. Damit war Kapstadt zum ersten Mal der heißeste Ort auf dem Afrikanischen Kontinent. Viele Menschen kämpfen in der aktuellen Hitzewelle mit Kreislaufproblemen. Noch gravierender ist der chronische Wassermangel, der durch Hitzewellen immer wieder angefeuert wird. Darum baute man vor kurzem 3 neue Meerwasserentsalzungsanlagen.

Am Kap der Guten Hoffnung kämpften 88 Feuerwehleute gegen 12 Wald- und Steppenbrände. Sie wurden durch heiße und trockene Winde immer wieder angefacht. Die Feuerwehrmänner am Boden, wurden von Flugzeugen und Hubschraubern unterstützt.

Peru: Ölpest und Schlammlawine

Letzte Woche wurde Peru von den Tsunamis getroffen, die durch die Eruption am Hunga Tonga-Hunga-Ha’api ausgelöst wurden. Die Wellen brandeten gegen ein Tankschiff, dass gerade gelöscht wurde und es traten 6000 Barrel Öl aus. 21 Strände wurden kontaminiert. Es wurden bereits viele tote Wasserlebewesen und Seevögel angespült. Die Regierung rief den Notstand aus.

Starke Regenfälle lösten Blitzfluten und Schlammlawinen aus. In der Region Cusco wird eine Person vermisst und mehrere wurden verletzt, unter anderem in der Touristenstadt Aguas Calientes in der Nähe der UNESCO-Welterbestätte Machu Picchu.