Vulkaneifel: Zwei Mikrobeben nahe Laacher-See-Vulkan

Zwei sehr schwache Erdbeben 10 Kilometer südlich vom Laacher-See-Vulkan in der Vulkaneifel

Heute Mittag ereigneten sich in der Vulkaneifel zwei Mikrobeben mit den Magnituden 0,7 und 0,6. Sie wurden 15 km südsüdwestlich von Andernach verortet. Tatsächlich lagen sie östlich von Mayen und gut 10 Kilometer südlich vom Laacher See-Vulkan. Die Hypozentren wurden in 4 Kilometer Tiefe verortet. In Mayen wird Schiefer abgebaut, daher kann ein Zusammenhang mit dem Bergbau nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Doch die Stollen reichen nur wenige Hundert Meter in die Tiefe. Wenn die Verortung der Beben stimmt, lagen sie deutlich unterhalb eventueller Stollen. Die wahrscheinlichste Ursache für die Beben sind tektonische Prozesse an einer Störung. Fluidbewegungen können auch nicht ausgeschlossen werden.

Die Erschütterungen bedeuten nicht, dass der Laacher-See-Vulkan dabei ist zu erwachen. Ich war selbst im September mal wieder vor Ort an den Mofetten unterwegs gewesen und konnte keine signifikanten Veränderungen gegenüber früheren Besuchen feststellen, obgleich es schon am Ufer munter blubberte.

Dass diese extrem schwachen Erdbeben überhaupt detektiert werden konnten, dürfte dem Ausbau des seismischen Netzwerkes in der Vulkaneifel geschuldet sein. Noch vor einigen Jahren wären die Beben nicht registriert worden.

Neben dem regulär betriebenen Ausbau des seismischen Netzwerkes wurde 2023 eine einjährige Messkampagne gestartet, die mittlerweile zu Ende gegangen sein dürfte und auf deren Forschungsergebnisse wir gespannt sein dürfen. Im Rahmen des Projektes unter Federführung vom GFZ wurden 350 Geofone in der Vulkaneifel ausgebracht, die den Vulkanen den Puls fühlten. Ein Ziel der Kampagne ist es, dem Magmatismus genauer auf die Spur zu kommen. Noch besteht eine gewisse Unsicherheit darüber, wie tief der Schlaf der Eifelvulkane ist und ob sie noch einmal ausbrechen werden, wobei es sehr unwahrscheinlich ist, dass sie noch zu unseren Lebzeiten aktiv werden.

Erde: Starker Sonnensturm erreicht uns

Nordlicht über Bayern. © Thorsten Böckel

Geomagnetischer Sturm der Stärke G4 erwartet – Nordlichter über Deutschland möglich

In den vergangenen Tagen und Wochen ist es bereits öfter zu starken Nordlichtern gekommen, die in Teilen von Deutschland sichtbar waren. Heute Nacht könnte es wieder der Fall sein, denn uns erreicht in diesen Stunden ein starker Sonnensturm der Stärke G4. Doch um die Nordlichter Beobachten zu können bedarf es einen wolkenfreien Himmel und das sieht in vielen Teilen Deutschlands heute Nacht nicht gut aus.

Sonnenstürme entstehen infolge von Sonneneruptionen, die geladene Teilchen bis weit in den Weltraum hinauswerfen. Die Sonneneruptionen gehen meistens von schwarzen Flecken auf der Sonne aus. Doch nicht alle Sonneneruptionen sind in Richtung Erde gerichtet, so dass uns die Wolke aus geladenen Teilchen erreicht. Das ist eher die Ausnahme als die Regel. Doch kürzlich kam es sogar zu zwei sich überlagernden koronalen Massenauswürfen infolge von Sonneneruptionen direkt hintereinander, die in Richtung Erde zeigten, und der Sonnenwind des Doppelwumms erreicht uns jetzt. Sobald die geladenen Teilchen auf das Magnetfeld der Erde treffen, entsteht der Geomagnetische Sturm.

Die Geomagnetischen Stürme sind ähnlich der Hurrikanskala in 5 Klassen eingeteilt. Sie reichen von G1 bis G5, wobei höhere Zahlen für zunehmende Stärke der Stürme stehen. Ein Geomagnetischer Sturm der Klasse G4 ist als ein Ereignis der zwietstärksten Kategorie.

Die NOAA warnt vor einem intensiven Sonnensturm am 10. und 11. Oktober. Diese Ereignisse könnten Polarlichter verursachen und sogar Störungen im Strom- und Mobilfunknetz und in der Satellitennavigation hervorrufen.

Sonnenstürme entstehen durch Flares und koronale Masseauswürfe (CMEs), bei denen große Mengen Plasma von der Sonne ins All geschleudert werden. Flares sind plötzliche Energieausbrüche auf der Sonnenoberfläche, während CMEs massereiche Plasmawolken sind, die mit Geschwindigkeiten von über 1.000 km/s ins All schießen. Treffen diese Wolken auf das Magnetfeld der Erde, können sie geomagnetische Stürme auslösen. Diese Stürme stören nicht nur technische Systeme, sondern erzeugen auch die faszinierenden Polarlichter.

Aktuell befinden wir uns im 25. Sonnenzyklus seit 1755, der 2019 begann und bis 2030 andauern wird. Die höchste Aktivität wird in den Jahren 2024 und 2025 erwartet.

Manam eruptiert Aschewolke am 10. Oktober

Aschewolke vom Manam in PNG erreicht am 10. Oktober eine Höhe von 2400 m

Am 10. Oktober 2024 um 13:23 UTC wurde vom VAAC Darwin ein Hinweis zur Aktivität des Vulkans Manam in Papua-Neuguinea ausgegeben. Der Vulkan befindet sich auf der Position S 04°05′, E 145°02′ mit einer Gipfelhöhe von 1807 Metern. Die Himawari-9-Satellitenbilder zeigen, dass eine Vulkanaschewolke bis in eine Höhe von FL080 (ca. 2400 m) aufgestiegen ist. Diese Wolke wurde um 13:00 UTC beobachtet und erstreckt sich in nordwestlicher Richtung. Der Flugfarbcode wurde auf „Orange“ gesetzt, was bedeutet, dass der Vulkan aktiv ist, aber keine unmittelbare Gefahr für den Flugverkehr besteht.

Stromboli: Lavaüberlauf hielt bis heute Morgen an

Intensives Lavaspattering speiste Lavastrom am Stromboli – Aktivität hielt 40 Stunden an

Der Stromboli ist weiterhin sehr munter und verzaubert seine Besucher mit starken strombolianischen Eruptionen und Phasen intensiven Lavaspatterings, das für gewöhnlich einen Lavastrom speist, der über die Sciara del Fuoco fließt. Über eine dieser Phasen berichtete ich bereits gestern. Wie das INGV heute mitteilte, hielt sie bis in die frühen Morgenstunden an und bebte dann ab. Auf dem Tremorgraph lässt sich die Hochphase gut ablesen, da die Peaks der Kurve bis in den roten Bereich gingen und nun stark fallen.

Vnet Leserin Brigitta bestätigte von Stromboli aus, was ich bereits vermutete: Es finden wieder geführte Touren bis auf Quota 400 statt und trotz der erhöhten Aktivität sind wenigstens die Aussichtpunkte zugänglich.

Das LGS veröffentlichte in seinen Updates aktuelle Messwerte zum Geschehen, allerdings ohne direkt auf die Lavastromtätigkeit einzugehen. Da die Lava in einer tief eingeschnittenen Schlucht fließt, die von den Standpunkten der Messstationen nicht einsehbar ist. gibt es praktisch auch keine Bilder des Stroms und auch direkte Messwerte fehlen.

Die vulkanische Aktivität des Stromboli-Vulkans ist nach den Worten des LGS weiter durch strombolianische Explosionen und Ascheauswürfe geprägt, die sich hauptsächlich im nordöstlichen Kratersektor ereigneten. Die Entgasungsaktivitäten und das Lavaspattering im nordöstlichen Krater zeigten sehr hohe Werte, mit einem Schalldruck der Explosionen von bis zu über 2 bar.

Die Anzahl der VLP-Ereignisse lag gestern bei einem mittleren Niveau von etwa 8,4 Ereignissen pro Stunde. Satellitenbilder registrierten geringe thermische Anomalien mit einer Leistung von 9 MW. Der Schwefeldioxidausstoß  war mit 230 Tonnen pro Tag hoch, und der CO2-Ausstoß erreichte mit 3788 Tonnen pro Tag sehr hohe Werte. Die Steinschlagaktivität blieb mit drei registrierten Ereignissen niedrig. Insgesamt wurde der Vulkanaktivitätsindex als hoch eingestuft.

Taal mit einer weiteren phreatischen Eruption am 10.Oktober

Taal-Caldera erzeugt eine phreatische Eruption und förderte eine 3000 m hohe Dampfwolke 

Auf der philippinischen Insel Luzon ist der Taal-Vulkan weiterhin phreatisch aktiv: Am 10. Oktober 2024 ereignete sich eine weitere phreatische Eruption. Diese wurde als klein beschrieben, doch trotz ihrer geringen Intensität erzeugte sie eine beeindruckende Dampfwolke, die laut PHIVOLCS eine Höhe von 3000 Metern erreichte und in nord-nordwestliche sowie nordöstliche Richtungen abdriftete.

Die Eruptionsdauer wurde mit 2 Minuten angegeben. Phreatische Eruptionen sind typischerweise kurze explosive Ereignisse, bei denen Wasser durch das Aufeinandertreffen von Magma und Grundwasser plötzlich verdampft und eine Wasser-Schlammfontäne aus dem Kratersee auf Volcano Island in die Höhe schießt. Dabei wird auch eine Dampfwolke freigesetzt. Der Entgasungsprozess, der der eigentlichen Explosion folgt, kann jedoch über mehrere Minuten hinweg andauern.

Die seismischen Messungen registrierten zwei vulkanisch-bedingte Erschütterungen in Form von Tremor, die ebenfalls jeweils 2 Minuten lang anhielten. Diese Tremore sind charakteristisch für vulkanische Aktivitäten, die auf Magmabewegungen oder Flüssigkeitsdruck hinweisen.

Die Temperatur des Kratersees von volcano Island liegt weiterhin bei 72,7 °C, ein Hinweis auf intensive vulkanische Aktivität unter dem See. Allerdings stammt dieser Wert von einer Messung im Februar 2024. Aufgrund der anhaltenden phreatischen Eruptionen wagt sich derzeit offenbar niemand an den Kratersee heran, um neue Daten zu erheben. Ein automatisches Messsystem könnte hierbei Abhilfe schaffen, wäre jedoch anfällig für Beschädigungen durch die vulkanische Aktivität.

Der Schwefeldioxidausstoß (SO₂) betrug am 9. Oktober 2024 etwa 2256 Tonnen pro Tag, was auf das Aufsteigen von heißen vulkanischen Gasen und Flüssigkeiten aus dem Inneren des Vulkans hinweist. Zudem wurde das Aufsteigen heißer vulkanischer Flüssigkeiten im Kratersee beobachtet, was ein weiteres Zeichen für eine anhaltende Aktivität ist.

Die Bodenverformungen um den Taal-Vulkan zeigen eine langfristige Deflation der Caldera, die auf einen Abbau des Drucks in der Magmakammer hindeutet. Gleichzeitig wurde jedoch eine kurzfristige Inflation an den nördlichen und südöstlichen Flanken der Taal-Vulkaninsel registriert, was auf lokale Druckanstiege in diesen Bereichen schließen lässt.

Die andauernden Beobachtungen deuten darauf hin, dass die Gefahr weiterer vulkanischer Aktivitäten besteht. Zwar hat die Aktivität in den letzten Tagen etwas abgenommen, doch bleibt die Situation unberechenbar. Das Betreten von Volcano Island, dem aktiven Zentrum des Vulkans, ist weiterhin strengstens verboten.

Der Taal-Vulkan ist einer der aktivsten Vulkane auf den Philippinen. Er bildet eine große Caldera mit einem See, in dem die Vulkaninsel Volcano Island liegt. Sie ist nach der Calderabildung entstanden und stellt das aktuelle Eruptionszentrum des Calderavulkans dar.

Hurrikan Milton trifft in Florida an Land und fordert Menschenleben

Hurrikan Milton traf heute Nacht auf Floridas Küste – Im Vorfeld entstanden tödliche Tornados

Gestern Abend gegen 19 Uhr Lokalzeit (1:00 Uhr nachts MESZ) traf der Horrorhurrikan Milton bei Tampa auf die Küste des US-Bundesstaates Florida und brachte nicht nur starke Winde, sondern auch ungeheure Regenmengen mit sich. Doch der Hurrikan schwächte sich bereits vor seinem Landfall deutlich ab und wurde innerhalb weniger Stunden von Kategorie 5 auf 2 abgestuft. Zum Zeitpunkt des Landfalls wurden Winde mit bis zu 195 km/h Spitzengeschwindigkeit registriert, was einer Kategorie „3“ auf der Saffir-Simpson- Hurrikanskala entspricht. Damit war Milton sicherlich noch ein sehr starker Sturm, doch was die Windgeschwindigkeiten anbelangt, war er bei seinem Landfall deutlich schwächer als zunächst befürchtet. Dennoch richtete und richtet der Hurrikan große Schäden an und aktuell stehen 2 Millionen Menschen ohne Strom da.

Kurz vor dem Landfall des Augenwalls des Sturms – dem eigentlichen Zentralgeiet des Hurrikans – entstanden mindestens 19 Tornados, weswegen ich den Wirbelsturm als Horrorhurrikan bezeichnet habe. Die Tornados zerstörten ersten Angaben zufolge 125 Häuser und verursachten mehrere Todesopfer. Das geht aus einem Bericht des Sherrifs der betroffenen Region hervor, der inzwischen von Floridas Gouverneur Ron DeSantis bestätigt wurde. Die genauen Opferzahlen wurden noch nicht bekanntgegeben. Sehr wahrscheinlich standen die meisten zerstörten Häuser leer, da im Vorfeld des Hurrikans Evakuierungsmaßnahmen getroffen wurden.

Glück im Unglück hatte man auch, dass der Hurrikan vor Einsetzen der Flut seinen Landfall probte, so dass die befürchtete Sturmflut schwächer ausfiel als zunächst prognostiziert.

Milton bewegt sich mit einer Geschwindigkeit von 26 km/h in Richtung Nordost und wird nach der Überquerung der Halbinsel von Florida erst einmal wieder über das offene Meer ziehen. Sollte er den prognostizierten Kurs beibehalten, müsste er andere US-Bundesstaaten verschonen. Anders sah es vor 2 Wochen aus, als Hurrikan Helene auch über benachbarte Bundesstaaten hinwegzog.

Fragwürdige Methoden im Kampf gegen den Klimawandel

Dass es zu immer stärkeren Stürmen und Wetterextremen kommt, soll dem anthropogenen Klimawandel geschuldet sein. Der Kampf gegen den Klimawandel wird meiner Meinung nach mit merkwürdigen Mitteln durchgeführt. Anstatt dass die Welt geeint mit gemeinsamen Kräften dagegen vorgeht, kommt es zu seltsamen Scharmützeln und Zwangsmaßnahmen, die die Bevölkerung nicht mitnehmen, sondern zu Blockadehaltungen führen. Unverständlich auch Strafzölle auf e-Autos aus China, weil die Fahrzeugpreise mit Hilfe von Staatssubventionen die europäischen Mitbewerber unterbieten. Schaut man sich z.B. die Preise deutscher e-Autos in China an und vergleicht man sie mit den Preisen bei uns, kommt man schon etwas ins Grübeln. Die Überregulierung der EU hilft auch nicht im Kampf gegen den Klimawandel: Wegen unrealistischer Kohlendioxidemissionsziele für die Fahrzeuge müssen die Hersteller demnächst Strafen zahlen, weswegen man die Preise für Verbrenner anzieht, was dem Gesamtmarkt schadet: Da sich die wenigsten Autos für 40.000 € leisten können und wollen, verkauft man dann halt nichts mehr. Sinnvoll wäre es doch wohl, Elektroautos BILLIGER zu machen, als die Preise von Verbrennern denen von überteuerten e-Autos anzugleichen. Wenn das nicht möglich ist, dann ist die Technik einfach nicht so weit, dass sie für den Massenmarkt geeignet ist. Würgt man die Wirtschaft zugunsten des vermeintlichen Klimaschutzes weiter ab, dann erreicht man nur, dass nicht genug Geld für zukunftsorientierte Investitionen zur Verfügung steht. Für den Kampf gegen den Klimawandel ist es unerheblich, ob Deutschland 5 Jahre früher oder später Klimaneutral wird, dafür sind wir global betrachtet viel zu klein. entscheidend ist, was China, USA und Indien machen. Ach so, da kosten die E-Autos ja bereits ein Bruchteil von dem, was sie bei uns kosten!