Philippinen: Warnung vor Laharen wegen Zyklon

Zyklon Pepito könnte Lahare an den Vulkanen der Philippinen auslösen

Den Philippinen steht die nächste Naturkatastrophe ins Haus, denn Zyklon „Pepito“ nähert sich der Hauptinsel Luzon und bringt neben staken Winden große Wassermassen mit sich, die sich in Form von Niederschlägen entladen werden.  Die Wassermassen könnten an den Hängen der Vulkane Lahare auslösen, indem sich Vulkanasche und Regenwasser zu Schlamm vermischen. Außerdem ist das Erdrutschrisiko hoch.

Nach dem Tropical Cyclone Bulletin Nr. 4, das heute um 17:00 Uhr von PAGASA veröffentlicht wurde, wird Taifun „Pepito“ zwischen dem 16. und 17. November die Ostküste von Südluzon treffen. Aufgrund seiner Intensität und hohen Niederschlagsmengen könnten vulkanische Sedimentströme (Lahare), Schlammlawinen und Sturzfluten in Flüssen und Schluchten rund um die Vulkane Mayon, Pinatubo und Taal auftreten. DOST-PHIVOLCS fordert betroffene Gemeinden in Lahar-Risikozonen zu erhöhter Wachsamkeit und Vorsichtsmaßnahmen auf.

Anhaltender intensiver Regen kann Lahare in den Hauptkanälen des Vulkans Mayon auslösen, die loses Material aus den pyroklastischen Ablagerungen von 2018 sowie ältere Eruptionsablagerungen mobilisieren könnten. Besonders betroffen sind die Einzugsgebiete der Kanäle Miisi, Mabinit, Buyuan und Basud. Gemeinden entlang der Kanäle Miisi, Binaan, Anoling, Quirangay, Maninila, Masarawag, Muladbucad, Nasisi, Mabinit, Matanag, Basud und Bulawan in der Provinz Albay sind durch Überschwemmungen und Schlammströme gefährdet.

Starke Regenfälle könnten zu Laharen entlang der Flüsse führen, die den westlichen Vulkan Pinatubo entwässern. Besonders gefährdet sind die Flusssysteme Sto. Tomas-Marella und Bucao, die schlammige Strömungen und Überschwemmungen in den Gemeinden San Marcelino, San Narciso, San Felipe und Botolan (Provinz Zambales) verursachen könnten. Auch die Flüsse O’Donnell und Pasig-Potrero könnten Schlammströme auslösen, die Gemeinden in Tarlac und Pampanga bedrohen.

Längerer intensiver Regen kann an den westlichen und nördlichen Hängen des Vulkans Taal zu Schlammabfluss und Schuttströmen führen. Besonders gefährdet sind die Gemeinden Agoncillo, Laurel und Talisay in der Provinz Batangas. Bereits gesättigte alte vulkanische Ablagerungen könnten in Flüssen, Straßen und Hängen mobilisiert werden.

DOST-PHIVOLCS ruft lokale Behörden und Gemeinden in den Risikogebieten auf, die Wetterbedingungen zu überwachen und präventive Maßnahmen zum Schutz vor „Pepito“ zu ergreifen.

Darüber hinaus ist auf der Insel Negros der Vulkan Kanlaon weiterhin aktiv und fördert Aschewolken, die bis auf eine Höhe von 3000 m aufsteigen und mit dem Wind in Richtung Westen driften. Sollte es auch hier zu starken Niederschlägen kommen, wäre das Laharrisiko besonders hoch. (Quelle PHILVOLCS)

Ambrym: Bodenhebung im November detektiert

Starke Bodenhebung und zunehmende Thermalstrahlung auf Ambrym festgestellt

Um die Vulkane in Vanuatu ist es in den letzten Jahren eher ruhig geworden. Dies liegt nicht nur am Versiegen der Lavaseen auf Ambrym, sondern auch daran, dass der Tourismus aus Europa aufgrund stark gestiegener Kosten stark zurückgegangen ist. Dadurch gibt es weniger Berichte und Bilder, die die vulkanische Aktivität dokumentieren. Dennoch gibt es nun ein Lebenszeichen vom Inselvulkan Ambrym: Wie das VMGD in einem aktuellen Bulletin berichtet, wurden in den letzten Wochen wiederholt thermische Anomalien festgestellt. Diese weisen darauf hin, dass Magma hoch im Fördersystem des Vulkans steht. Eine neue InSAR-Aufnahme bestätigt dies ebenfalls. Die Farbringen der Aufnahme zeigen eine signifikante Bodenhebung im Calderabereich des Vulkans. Diese betrifft nicht nur die Krater Marum und Benbow, sondern auch Gebiete südlich davon. Dort wurden etwa 25 Farbdurchgänge verzeichnet, was auf eine Bodenhebung von rund 700 mm innerhalb von nur 12 Tagen hinweist, basierend auf Daten vom 30. Oktober bis 11. November, wobei jeder Farbdurchgang für eine Hebung von 28 mm steht. So starke Bodenhebungen sieht man sehr selten und resultieren oft in große Eruptionen, die hier sogar eine Gefahr für die Inselbewohner darstellen könnte.

Es ist wahrscheinlich, dass sich entweder neue Lavaseen bilden oder/und dass sich eine Spalte im Bereich der größten Bodenhebung auf der südlichen Ascheebene öffnet.

Aufgrund der veränderten Bedrohungslage hat das VMGD die Gefahrenzone erweitert. Diese umfasst nun nicht mehr nur die unmittelbaren Bereiche um die Krater Marum und Benbow, sondern auch die Ascheebene. Der Vulkan zeigt eine zunehmende Unruhe und Instabilität. Trotzdem bleibt die Warnstufe auf „2“. Diese Stufe definiert eine Gefahrenzone B, die etwa 2 km um den Benbow-Krater, 3 km um den Marum-Krater und nun auch Teile der Ascheebene einschließt.

Am Monatsanfang könnte es bereits zu einer kurzlebigen Eruption gekommen sein, da MIROVA eine hohe Thermalstrahlung registrierte. Zudem gab es einigen Berichten zufolge rot illuminierte Wolken über dem Benbow-Krater, die via Webcam sichtbar waren.

Papua-Neuguinea: Starkes Erdbeben am 15.11.24

Starkes Erdbeben der Magnitude 6,6 erschüttert Papua-Neuguinea

Datum 15.11.24 | Zeit: 05:28:29 UTC | Koordinaten: -4.702 ; 153.320 | Tiefe: 52 km | Mw 6,6

Ein starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 6,6 hat die Region New Ireland in Papua-Neuguinea erschüttert. Das Beben ereignete sich am 15. November 2024 um 05:28 Uhr UTC (15:28 Uhr Ortszeit) in einer Tiefe von 52 Kilometern. Das Epizentrum lag vor der Südostküste der Insel New Ireland, etwa 123 Kilometer östlich von Kokopo, einer Stadt mit rund 26.200 Einwohnern, und 863 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Port Moresby, die etwa 283.000 Menschen zählt. Diese Daten stammen vom EMSC. Das GFZ fixierte die Tiefe des Hypozentrums auf 10 Kilometer.

Tsunamialarm wurde nicht gegeben, was darauf schließen lässt, dass das Hypozentrum tatsächlich in größerer Tiefe lag.

Die Erschütterungen waren in den umliegenden Gebieten spürbar gewesen, insbesondere in Kokopo und anderen Orten der Region. Aufgrund der Lage in einem tektonisch aktiven Gebiet sind Nachbeben möglich. Es liegen bisher keine Berichte über Schäden oder Verletzte vor, es könnten allerdings welche entstanden sein. Behörden und Rettungskräfte überwachen die Situation, während die Bevölkerung in gefährdeten Gebieten zur Vorsicht aufgerufen wird.

Erst am 7. November hatte es in der gleichen Region ein Erdbeben Mw 5,9 gegeben. Beide Erschütterungen ereigneten sich an der „Bismarck Sea Seismic Lineation“, einer Störungszone, die die Südliche Bismarckplatte von der Nördlichen Bismarckplatte trennt.

Papua-Neuguinea liegt am Pazifischen Feuerring, der durch die Plattengrenze des Pazifiks definiert wird. Die Pazifikplatte ist die größte Erdkrustenplatte unseres Planeten. Ihre Ränder werden durch Subduktion geprägt: Überwiegend ist es die Pazifikplatte, die unter die Kontinentalränder abtaucht und geschmolzen wird, wodurch Magma entsteht, das an den Vulkanen hinter den Subduktionszonen eruptiert. So geschieht es auch in Papua-Neuguinea. Starke Erdbeben können die Aktivität von Vulkanen beeinflussen, die in 1000 Kilometer Entfernung liegen. Im Wirkungskreis des aktuellen Erdbebens liegen zahlreiche Vulkane, die reagieren könnten.