Campi Flegrei: CO2-Grenzwert überschritten

Erhöhte Kohlendioxidwerte in Kellerräumen der Campi Flegrei – Sportinstitut vorübergehend geschlossen

An die zahlreichen Erdbeben in den Campi Flegrei hat man sich fast schon gewöhnt, doch nun kommt ein weiteres Problem hinzu: Bereits in der letzten Februarwoche wurden in einigen schlecht belüfteten Kellerräumenin Pozzuoli erhöhte Kohlendioxid-Konzentrationen gemessen. Der Zivilschutz beriet sich mit Wissenschaftlern, um die Situation zu bewerten, und erstellte eine Karte der betroffenen Gebiete.

Jetzt wurde auch in einem weiteren Gebäude eine erhöhte Konzentration des geruchlosen Gases festgestellt – diesmal in der Sporthalle des Schulinstituts „Virgilio“ in Pozzuoli. Nach einem Feuerwehreinsatz ordnete die Gemeinde Pozzuoli vorsorglich die Schließung der gesamten Schule an.

In der Begründung der Schließung wird Bezug zu der Verordnung Nr. 65 der Gemeinde Pozzuoli genommen, die wohl entsprechende Maßnahmen vorsieht. Neben der Turnhalle waren auch andere Räume im Erdgeschoss betroffen. Man spricht von einer leichten Überschreitung der CO₂-Grenzwerte gesprochen, Ohne genauen Bezug auf die gemessenen Werte zu nehmen.

Die Schließung erfolgte am 1. März als Vorsichtsmaßnahme, um während der Karnevalsferien weitere Untersuchungen durchzuführen. Sollte sich die Überschreitung der Sicherheitswerte bestätigen, wird die Installation fester CO₂-Detektoren mit akustischem und optischem Alarm veranlasst.

Heute wurde bekannt, dass keine weiteren Schulen betroffen sind und es bei der Schließung dieser einen Einrichtung bleibt. Bekannt wurde auch, dass in Pozzuoli inzwischen Verbrecher umgehen, die sich Zugang zu Gebäuden beschaffen, indem sie vorgeben Kohlendioxid-Messungen durchführen zu müssen.

Es ist anzunehmen, dass die erhöhten Kohlendioxid-Konzentrationen im Zusammenhang mit dem starken Erdbebenschwarm stehen, der am 15. Februar begann.

Aktuell zeigt sich nach einigen ruhigeren Tagen wieder eine zunehmende seismische Aktivität. Seit dem 1. März wurden etwa 60 Erdbeben registriert, die meisten davon unter dem Bereich der Solfatara sowie in einem nordwestlich des Kraters gelegenen Gebiet. Von einer Entspannung der Lage kann keine Rede sein.

Inzwischen gehen immer mehr Wissenschaftler davon aus, dass sich ein Magmenkörper in weniger als fünf Kilometern Tiefe befindet.

Poás: Zunahme phreatischer Explosionen Anfang März

Poás mit mehreren phreatischen Eruptionen – Auswurfshöhe steigerte sich

Der Vulkan Poás in Costa Rica wird zunehmend unruhig und hat seine Aktivität seit Anfang März deutlich gesteigert. Dabei nimmt nicht nur die Anzahl phreatischer Eruptionen zu, sondern auch ihre Intensität.

Am 1. März um 17:47 Uhr Lokalzeit ereignete sich ein Ausbruch, dessen aschehaltige Schlammfontäne 300–400 Meter über die Wasseroberfläche des stark säurehaltigen Kratersees aufstieg. Die aus Gasen und Aerosolen bestehende Dampfwolke erreichte eine Höhe von etwa 1.000 Metern.
Diese Eruptionsaktivität setzte sich am 2. März (Sonntag) mit mindestens fünf weiteren phreatischen Ausbrüchen am Morgen fort. Die energiereichste Eruption, gemessen anhand des Infraschalldrucks, erreichte um 13:18 Uhr eine Höhe von 150 Metern über dem Kraterboden. Alle diese Ausbrüche wiesen eine größere seismische Amplitude auf als diejenigen, die in den letzten Wochen registriert wurden.

Den Eruptionen gingen zwei ungewöhnlich energiereiche seismische Ereignisse vom LP-Typ voraus, die sich am 28. Februar und am 1. März ereigneten – jeweils mehrere Stunden vor dem oben beschriebenen Ausbruch um 17:47 Uhr.

Die ausgestoßene Asche wurde von den vorherrschenden Winden hauptsächlich in westliche Richtung transportiert. Bewohner von Sarchí berichteten von leichtem Ascheregen und Schwefelgeruch.

Die Ereignisse wurden nicht nur mit Messinstrumenten erfasst, sondern auch per Livecam dokumentiert. Zudem befanden sich Beobachter auf der Besucherterrasse am Kraterrand.

Den Poás kann man im Augenblick als den aktivsten Vulkan Costa Ricas bezeichnen, doch er ist nicht der einzige Vulkan Costa Ricas, der derzeit seine Aktivität steigert. Auch der Turrialba war in den letzten Tagen seismisch aktiv und erzeugte langperiodische Erdbeben. Tatsächlich wurde vor kaum einer Stunde eine erste Ascheemission beobachtet. Aus einem Schlot nahe dem Kraterrand stieg eine etwa 100 Meter hohe Aschewolke auf, die rasch vom Wind erfasst und verdriftet wurde.

Auch der Rincón de la Vieja ist seismisch unruhig und erzeugt vulkanotektonische Erschütterungen. Eruptionen wurden bislang jedoch nicht registriert.