Raung mit Aschewolke in 4800 m Höhe – VONA-Warnung ausgegeben
Heute eruptierte der indonesische Vulkan Raung offenbar eine Aschewolke, die bis auf eine Höhe von 4.800 Metern aufstieg. Auf Satellitenfotos konnte sie jedoch nicht lokalisiert werden; die Meldung stammt von Beobachtern der vulkanologischen Überwachungsstation, die für die Beobachtung des Raung zuständig ist. Das Vulkanologische Institut Indonesiens (VSI) berichtete, dass die Aschewolke etwa 1.500 Meter über die Kraterhöhe aufstieg, und veröffentlichte zudem ein Livekamerabild des Ereignisses.
Der Vulkanausbruch dauerte 34 Sekunden und erzeugte ein schwaches seismisches Signal mit einer Amplitude von 7 Millimetern.
Das Histogramm zur Erdbebenaktivität zeigt, dass der Raung derzeit nur eine geringe seismische Aktivität aufweist. In den letzten Wochen wurden vor allem tektonische Erdbeben in der Region aufgezeichnet, deren tägliche Anzahl sich im einstelligen Bereich bewegt. Zudem gibt es seismische Signale, die auf starke Entgasungen hindeuten. Vulkanotektonische Erdbeben oder Tremor blieben aus und wurden auch im Vorfeld der heutigen Eruption nicht registriert.
Der Vulkan Raung befindet sich auf der indonesischen Insel Java in der Provinz Ostjava. Mit einer Höhe von rund 3.332 Metern zählt er zu den höchsten Vulkanen der Insel. Eine seiner auffälligsten geologischen Besonderheiten ist die große Caldera mit einem Durchmesser von etwa 2 Kilometern, die zu den größten Indonesiens gehört. Raung ist Teil des Ijen-Vulkan-Komplexes, in dem sich auch der berühmte Kawah Ijen mit seinem giftigen Säuresee und den Schwefelminen befindet.
Der Vulkan ist bekannt für seine häufigen Aktivitäten, die oft strombolianische Eruptionen umfassen, aber auch größere Ausbrüche hervorrufen können. Die letzten bedeutende Eruptionen ereignete sich in den Jahren 2015, 2021 und 2024. Im Jahr 2015 stieß der Rung Aschewolken aus, die den Flugverkehr in der Region erheblich beeinträchtigte.
Ob die Eruption heute den Auftakt zu einer neuen Eruptionsserie darstellt ist fraglich, denn die geophysikalischen Parameter sprechen bis jetzt dagegen.