Papua Neuguinea: Starkes Erdbeben Mw 6,4 am 20. Mai

Starkes Erdbeben erschütterte Vulkangebiet im Norden von Papua Neuguinea

Datum: 20.05.2025 | Zeit: 15:05:58 UTC | Koordinaten: -3.850 ; 144.766 | Tiefe: 10 km | Mw 6,4

Papua Neuguinea, 20.05.2025Ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,4 hat am 20. Mai 2025 um 15:05 UTC die Region nahe der Nordküste Neuguineas in Papua-Neuguinea erschüttert. Das Beben ereignete sich in einer Tiefe von etwa 10 Kilometern und wurde in einem abgelegenen Gebiet rund 81 Kilometer nordöstlich der Ortschaft Angoram lokalisiert, in der etwa 1.600 Menschen leben. Zum Zeitpunkt des Bebens war es dort bereits nach Mitternacht (01:05 Ortszeit).

Über mögliche Schäden oder Opfer lagen zunächst keine Informationen vor. Aufgrund der geringen Herdtiefe ist jedoch nicht auszuschließen, dass es in der näheren Umgebung zu spürbaren Erschütterungen gekommen ist, insbesondere in leichter bebauten Siedlungen entlang der Küste oder auf nahegelegenen Inseln.

Die Region rund um die Nordküste Neuguineas gehört zu den geologisch aktivsten Zonen der Erde. Sie liegt in einem komplexen Grenzbereich zwischen mehreren tektonischen Platten – insbesondere der Pazifischen Platte, der Australischen Platte sowie kleineren Mikroplatten wie der Bismarck- und der Manus-Platte. Das aktuelle Erdbeben ereignete sich entlang einer aktiven Störungszone, die mit der Grenze zwischen der Bismarck- und der Manus-Platte assoziiert ist – einem Gebiet, das für häufige, teils starke Erdbeben bekannt ist.

Vulkaninseln nahe des Epizentrums

Für die Leser von Vnet dürfte besonders interessant sein, dass das Epizentrum des Bebens zwischen den beiden bekannten Inselvulkanen Kadovar und Manam lag. Während der Kadovar nach seiner eruptiven Phase im Jahr 2018 weitgehend ruhig geblieben ist, zeigte Manam in den letzten Jahren eine deutlich höhere Aktivität. Die letzten stärkeren paroxysmalen Eruptionen des Manam ereigneten sich erst vor etwa zwei Jahren. Der Vulkan gilt als einer der gefährlichsten in Papua-Neuguinea und hat in der Vergangenheit wiederholt zu Evakuierungen geführt.

Es ist nicht auszuschließen, dass das aktuelle Erdbeben eine Reaktivierung magmatischer Prozesse auf Manam anstoßen könnte. In den kommenden Tagen dürfte daher eine verstärkte Überwachung vulkanischer Aktivität in der Region empfehlenswert sein.

Frankreich: Heftiges Unwetter verursacht mehrere Todesopfer

Starke Unwetter an Frankreichs Mittelmeerküste – mindestens 3 Tote, Stromausfälle und massive Schäden

Saint-Tropez, 20.05.25Ein schweres Unwetter hat die südfranzösische Mittelmeerküste heimgesucht und in einer der beliebtesten Urlaubsregionen Europas Chaos und Verwüstung hinterlassen. Heftige Gewitter und sintflutartiger Regen führten zu Überschwemmungen, Stromausfällen und tödlichen Zwischenfällen. Mindestens drei Menschen kamen ums Leben.

Nachdem in einigen Regionen Frankreichs bereits gestern Nachmittag heftige Unwetter gewütet hatten, verlief die Nacht relativ ruhig. In den frühen Morgenstunden begannen sich die Regenfälle zu intensivieren und steigerten sich am Vormittag so weit, dass es zu massiven Überflutungen kam und sich Straßen in reißende Flüsse verwandelten. Ein Bild, das wir in den letzten Monaten besonders häufig aus dem Mittelmeerraum gesehen haben. Hunderte Haushalte waren zeitweise ohne Strom. Besonders betroffen ist das Département Var, eine Region zwischen Toulon und Saint-Tropez, die im Sommer viele Urlauber anzieht.

Zerstörung in Le Lavandou und Vidauban

Nach Angaben der Behörden wurden zwei der Todesopfer in Le Lavandou gefunden, einem Küstenort an der Côte d’Azur. Der bei Touristen beliebte Ort liegt etwa 25 Kilometer östlich von Toulon und ist bekannt für seine Strände und seine Nähe zum Massif des Maures. Die dritte Leiche wurde in Vidauban entdeckt, einer Gemeinde im Hinterland, rund 60 Kilometer nordwestlich von Le Lavandou. Mehr als 300 Einsatzkräfte waren rund um die Uhr im Einsatz, um überflutete Straßen zu räumen, Menschen in Sicherheit zu bringen und Stromleitungen zu reparieren.

In Cavalière, einem Ortsteil von Le Lavandou, fielen innerhalb einer Stunde 255 Liter Regen pro Quadratmeter – eine Menge, die sonst in mehreren Monaten zusammenkommt. „Eine Wolke blieb über Cavalière stehen“, sagte Bürgermeister Gil Bernardi gegenüber lokalen Medien. „Das Wasser hat eine riesige Flutwelle ausgelöst. Es ist alles zerstört.“ Entlang der Flüsse Môle und die Giscle stürzten Brücken ein und wurden Straßen unterspült. Zahlreiche Zufahrtsstraßen mussten gesperrt werden.

Das Département Var gehört zur Region Provence-Alpes-Côte d’Azur und erstreckt sich zwischen dem Mittelmeer und den Ausläufern der Alpen. Die Region ist bekannt für ihre steilen Küsten, Badebuchten und Weinberge – und für ihre Wetterextreme. Im Sommer herrscht hier in der Regel trockenes, heißes Mittelmeerklima, doch heftige Unwetter mit Starkregen treten immer wieder auf, vor allem bei sogenannten „épisodes cévenols“, bei denen warme Mittelmeerluft auf kalte Höhenluft trifft.

Stromausfälle und unterbrochener Bahnverkehr

Bereits gestern Abend trafen die Unwetter im Südwesten Frankreichs auf Land. Bei Tonneins, nördlich von Agen in der Region Nouvelle-Aquitaine, mussten Reisende aus einem stehenden Zug evakuiert werden, nachdem Überschwemmungen das Gleisbett beschädigt hatten. Der Zugverkehr zwischen Bordeaux und Toulouse war heute noch teilweise unterbrochen. Am Montag waren dort Hagelkörner von der Größe von Tischtennisbällen niedergegangen und hatten Dächer sowie Autoscheiben beschädigt.

Vergleichbare Unwetter: 2010 und 2019

Ähnliche dramatische Wetterereignisse erlebte die Region zuletzt 2010 und 2019. Im Juni 2010 kamen im Département Var 25 Menschen bei schweren Überschwemmungen ums Leben, besonders hart getroffen wurde damals die Stadt Draguignan. Auch 2019 kam es in der Region zu extremen Regenfällen, bei denen mehrere Menschen starben und große Schäden entstanden.

Die aktuellen Ereignisse erinnern daran, wie verwundbar gerade touristisch geprägte Küstenregionen gegenüber extremen Wetterereignissen sind – insbesondere in Zeiten des Klimawandels, der die Häufigkeit und Intensität solcher Unwetter begünstigt. Die Aufräumarbeiten in Südfrankreich werden noch Tage andauern – die Sorge vor weiteren Regenfällen bleibt.

Island: Status der Bodenhebung bei Svartsengi am 20. Mai

Bodenhebung bei Svartsengi geht weiter – auch südlich des Fagradalsfjall deutlich erkennbare Hebung

Die Erdbebentätigkeit im Svartsengigebiet auf Reykjanes ist gegenüber dem Monatsanfang deutlich zurückgegangen. Ein Anzeichen dafür, dass die Nachwehen der Gangbildung und des Riftings vom Anfang April abgeklungen sind und sich der Boden beruhigt hat. Aktuell gibt es noch einige Beben am Südende des Gangs im Bereich von Thorbjörn und Grindavik, aber kaum noch Erschütterungen im Gebiet der Sundhnúkur-Kraterreihe. Auch am Fagradalsfjall hat die Seismizität nachgelassen. Das heißt aber nicht, dass der Magmenaufstieg gestoppt hätte, denn dieser verläuft weitestgehend still, ohne großartig Beben auszulösen. Die GNSS-Messungen zeigen aber, dass weiterhin Magma mit moderater Geschwindigkeit aufsteigt und den Boden anhebt. An der Messstation SENG sind so seit Anfang April, als die Eruption und Intrusion endete, 200 mm Hebung zusammengekommen. Im flachliegenden Magmenkörper sammelte sich bereits eine relevante Menge Magma an, und die Eruptionswahrscheinlichkeit nimmt zu.

Hebung südlich vom Fagradalsfjall liegt bei 60 mm

Auffällig ist, dass sich auch im Randbereich der Bodenhebungszone der Boden hebt und das in einigen Gebieten schneller als es vor den letzten Eruptionen der Fall gewesen war. Hier stechen die Werte an der Messstation FEFC heraus, die südlich vom Fagradalsfjall liegt. Während der letzten Eruption kam es hier nicht zur Subsidenz, so dass sich seit Dezember 2024 der Boden kontinuierlich um 60 mm hob. Ich halte es für möglich, dass diese Hebung nicht auf den flach liegenden Magmenkörper bei Svartsengi zurückzuführen ist, sondern von einem kleineren Magmenkörper unter dem Süden von Fagradalsfjall herrühren könnte. Eine andere Möglichkeit ist, dass die Hebung die Magmenakkumulation des tiefen Magmenkörpers widerspiegelt, dessen Zentrum ja unter Fagradalsfjall vermutet wird.

Betrachtet man die Hebung der Messstation an der Eldvörp-Kraterreiche westlich von Svartsengi, dann sieht man, dass sich hier fast wieder die Parität zur Bodenhebung eingestellt hat, wie sie vor der letzten Eruption war. Allerdings hatte sich der Boden hier während des Ausbruchs nicht soweit abgesenkt wie zuvor.

Bodenhebung nördlich der Blauen Lagune 

Nördlich der Blauen Lagune liegt noch die Messstation Nordan, an der die Parität bereits deutlich überschritten wurde. Netto kamen hier gut 130 mm Bodenhebung seit Anfang April zusammen.

Alles in allem sammelt sich unter einem vergleichsweise großen Areal auf Reykjanes Magma im Untergrund an und es gibt aus meiner Sicht keinen ersichtlichen Grund, warum die Eruptionsserie stoppen sollte. Bei anhaltender Hebegeschwindigkeit ist eine Eruption im Lauf des Sommers wahrscheinlich.

Apropos Sommer, dieser verspricht Wettertechnisch auf Island gut zu werden. Bereits in den letzten Tagen gab es rekordverdächtige Temperaturen und viel Sonnenschein.

Poás eruptierte Asche am 20. Mai

Poás eruptierte Vulkanasche 1000 m hoch – VONA-Warnung ausgegeben

Costa Rica, 20.05.25Nachdem der Poás in der vergangenen Woche deutlich ruhiger geworden war, setzten gestern erneut Ascheeruptionen ein. Aus den VONA-Meldungen des VAAC Washington geht hervor, dass Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3000 m aufstieg und in Richtung Westen driftete. Die letzte Meldung stammt von heute Morgen, 05:25 UTC.

Die Vulkanologen von OVISCORI UNA veröffentlichten bislang die Daten zu einer Eruption, die sich gestern Morgen um 04:08 Uhr Lokalzeit manifestierte. Sie soll eine Aschewolke bis auf 1000 m über Kraterhöhe gefördert haben, was einer Höhe über dem Meeresspiegel von ca. 3700 m entspricht. Ungefähr eine halbe Stunde vor der Eruption setzte Tremor ein. Außerdem konnte man nachts auf den Livecams roten Lichtschein am Förderschlot C sehen, was darauf schließen lässt, dass Magma hoch im Fördersystem steht. Der Schwefeldioxid-Ausstoß lag gestern bei 650 Tonnen am Tag und es gibt weiterhin starke Entgasungen.

In einem Statement gegenüber der lokalen Presse meinte OVSICORI-UNA-Forscher Geoffroy Avard, dass der Vulkan weiterhin unberechenbar sei und man sich nicht in Sicherheit wiegen sollte, wenn es ruhigere Perioden am Poás gebe. Unvermittelt könnten neue Eruptionen einsetzen. Dennoch wies er darauf hin, dass die geophysikalischen Daten eine langsame Entspannung der Situation andeuteten.

Im Krater des Poás sammelt sich wieder vermehrt Wasser und es bildete sich ein kleiner Kratersee. Dieser ist aber noch weit davon entfernt, seine ursprüngliche Größe zu erreichen. Normalerweise ist dieser Kratersee aufgrund seiner türkisen Färbung die Hauptattraktion des Poás-Nationalparks.

Der Poás ist momentan zwar der aktivste Vulkan Costa Ricas, aber nicht der einzige Feuerberg, der zu Eruptionen bereit ist. Wie das zuständige Observatorium mitteilte, empfängt das seismische Netzwerk am Rincón de la Vieja Tremorsignale. Sie deuten darauf hin, dass sich im flacheren Untergrund des Vulkans magmatische Fluide bewegen. Jederzeit könnte es daher zu phreatischen Eruptionen kommen.