USA: 5 Tote nach Sturzfluten in West Virginia

Mindestens fünf Tote nach Sturzfluten in West Virginia – weitere Personen vermisst

Wheeling, 16.06.2025Außergewöhnlich starke Regenfälle verursachten am Wochenende im US-Bundesstaat West Virginia Sturzfluten, die mindestens fünf Menschen das Leben kosteten. Vier weitere Personen gelten als vermisst. Besonders betroffen war das Ohio County rund um die Stadt Wheeling. Dort fielen am Samstagabend innerhalb von nur 30 Minuten ca. 100 Millimeter Regen. Infolge dieser extremen Niederschläge gaben die Behörden eine Sturzflutwarnung der höchsten Warnstufe heraus.

Derartige Regenmengen überlasteten das Abflusssystem der betroffenen Region und führten zu einer rasanten Überflutung von Straßen und Bächen. Fahrzeuge wurden von den Fluten erfasst und fortgeschwemmt und viele Menschen mussten sich vor den schnell steigenden Pegeln auf Bäumen in Sicherheit bringen. Rettungsteams führten laut Behörden mindestens 19 Rettungen durch.

Auch im weiter südlich gelegenen Marion County kam es zu einer kritischen Gefahrenlage. Dort kam es zu erneuten Fluten, Evakuierungen und dem Teileinsturz eines Wohnhauses in Fairmont.

In beiden Counties wurde der Notstand ausgerufen, um zusätzliche Hilfskräfte zu mobilisieren – darunter auch Einheiten der Nationalgarde, die zuletzt auch bei den Anti-Trump-Protesten in Los Angeles auf den Plan trat. Die Behörden vor Ort setzten Drohnen, Suchhunde und Wildwasser-Spezialteams ein, um vermisste Personen in überfluteten Gebieten zu finden, die sich unter Fahrzeugen und in Trümmerfeldern befanden.

Die Infrastruktur wurde vielerorts schwer beschädigt. Zahlreiche Straßen und Brücken sind unpassierbar geworden, was die laufenden Rettungs- und Suchaktionen beeinträchtigt. Noch am Sonntagmittag waren rund 2.500 Haushalte im betroffenen Gebiet ohne Strom. Die Reparaturarbeiten wurden durch Erdgaslecks zusätzlich erschwert.

Für die kommenden Tage ist keine Entspannung in Sicht: Laut Prognosen besteht in West Virginia bis mindestens Donnerstag weiterhin eine hohe Unwettergefahr mit weiteren Regenfällen. Jeder zusätzliche Niederschlag könnte die Hochwasserlage erneut verschärfen oder neue Überschwemmungen auslösen.

Doch nicht nur in den USA wüten schwere Gewitter, sondern auch südlich der Alpen. In den italienischen Regionen Venetien und der Toskana geht aktuell Starkregen nieder, der ebenfalls für Überflutungen sorgt. Auch ein Tornado soll gesichtet worden sein. Mehr dazu später.

Kuchinoerabujima mit erhöhter Seismizität

Erhöhte Seismizität und Bodenhebung Aktivität auf Kuchinoerabujima – Warnstufe 3 bleibt bestehen

Kagoshima, 16.06.2025Auf der südjapanischen Vulkaninsel Kuchinoerabujima ist die Seismizität weiterhin erhöht. Das geht aus einem neuen Bericht des JMA hervor, der heute veröffentlicht wurde. Die Vulkanologen bestätigen das Aufrechterhalten der Warnstufe „3“. Diese Warnstufe bedeutet, dass der Zugang zum Berg stark eingeschränkt ist und sich niemand in der Nähe der Krater aufhalten sollte.

Bereits seit Anfang April ist eine Zunahme seismischer Aktivität unterhalb des Vulkans zu beobachten. Betroffen ist insbesondere das Areal um den Furudake. Zudem zeigen GNSS-Messungen eine anhaltende Bodenhebung im Bereich des Kraters, was auf Magmenakkumulation im Untergrund hinweist. Der Vulkan eruptiert derzeit nicht, stößt aber Dampf- und Gaswolken aus. Die dabei emittierte Menge an Schwefeldioxid liegt aktuell bei unter 100 Tonnen pro Tag.

Die Behörden warnen eindringlich vor möglichen Eruptionen mit Auswirkungen bis an die besiedelten Küstenbereiche. Im Umkreis von zwei Kilometern rund um die Krater Shindake und Furudake sowie im Noikeyama-Gebiet südwestlich des Shindake besteht im Eruptionsfall die Gefahr, von Lavabomben und Vulkanasche getroffen zu werden. Auch weiter entfernte Gebiete auf der windabgewandten Seite der Insel könnten durch Asche und Schlackenpartikel betroffen sein.

Die Insel Kuchinoerabujima liegt rund 130 Kilometer südlich von Kagoshima in der Präfektur Kagoshima und gehört zur Ryūkyū-Inselkette im Südwesten Japans. Der gleichnamige Vulkan erhebt sich auf einer kleinen, nur etwa 13 Quadratkilometer großen Insel und besteht aus mehreren Kratern, darunter die wichtigsten: Shindake, Furudake und Noikeyama. Die Morphologie ist geprägt durch steile Kraterwände, dichte Vegetation und steil zum Meer abfallende Flanken. Der höchste Punkt, der Shindake, erreicht etwa 660 Meter über dem Meeresspiegel.

Seit dem explosiven Ausbruch vom 29. Mai 2015 ist man am Kuchinoerabujima besonders vorsichtig: Damals raste ein pyroklastischer Strom bis zur Küste, was eine sofortige Evakuierung der gesamten Inselbevölkerung notwendig machte. Damals lebten etwa 140 Menschen auf der Insel. Seitdem kam es wiederholt zu kleineren Eruptionen, zuletzt im Dezember 2020.

Arsia Mons: Neues Foto vom 2. höchsten Vulkan auf dem Mars

Arsia Mons auf dem Mars. © NASA/JPL

Grünlicher Dunst über einem Marsgiganten: NASA zeigt neue Aufnahme vom Vulkan Arsia Mons

Von der Sonne noch unberührt und von Dunst umhüllt: Die NASA-Sonde Mars Odyssey hat ein spektakuläres Bild des Vulkans Arsia Mons aufgenommen – des zweithöchsten Vulkans des Roten Planeten.

Am frühen Morgen des 2. Mai 2025, lange bevor die ersten Sonnenstrahlen den Mars berührten, richtete die NASA-Sonde Mars Odyssey ihr Thermal Emission Imaging System (THEMIS) auf den Horizont des Planeten. Heraus kam eine eindrucksvolle Aufnahme: Der gigantische Schildvulkan Arsia Mons, gehüllt in einen grünlich schimmernden Dunst – ein seltener Blick auf die dünne, kalte Atmosphäre des Mars.

Die Daten stammen aus einer neuen Forschungsreihe der Mission, die seit 2023 gezielt den Planetenhorizont beobachtet. Durch das Drehen der Sonde im Orbit kann THEMIS direkt in die Atmosphäre fotografieren. Das Verfahren liefert dabei nicht nur faszinierende Bilder, sondern auch neue Erkenntnisse über die Marsatmosphäre. So kann man das Wettergeschehen beobachten, wobei man bereits Eiswolken und Staubschichten im Fokus hatte.

Olympus Mons auf dem Mars. © ESA

Mit fast 20 Kilometern Höhe und einem Durchmesser von etwa 450 Kilometern ist Arsia Mons ein wahrer Riese. Allerdings ist es nur der 2. größte Vulkan des Mars, denn er wird vom Olympus Mons um bis zu 5 Kilometer überragt. Die Formulierung ist etwas schwammig, da die Höhe des Vulkans bisher nicht genau bestimmt wurde und unterschiedliche Angaben existieren. Olympus Mons ist aber nicht nur höher als Arsia Mons, sondern ist mit einem Durchmesser von 600 Kilometern auch größer. Im Vergleich zu den beiden größten Vulkanen des Sonnensystems wirkt der größte Vulkan der Erde, Mauna Loa auf Hawaii, fast zierlich: Vom Meeresboden aus gemessen ist er rund 9 Kilometer hoch und hat einen Durchmesser von 121 Kilometer. Doch im Gegensatz zu den beiden Riesen ist er noch aktiv, wobei es Spekulationen gibt, ob Olympus Mons noch eruptieren könnte. Dagegen spricht, dass die Marsdynamik weitestgehend zum Erliegen gekommen ist. Der Planet ist kleiner als die Erde und kühlte schneller ab. Es gibt zwar gelegentliche Erdbeben, aber keine erkennbaren plattentektonischen Prozesse, weshalb ungeklärt ist, ob noch Gesteinsschmelze entstehen kann.

Die Gipfelcaldera von Arsia Mons misst beeindruckende 120 Kilometer im Durchmesser: die meisten irdischen Vulkane hätten in ihr Platz. Eine Caldera entsteht durch gewaltige Eruptionen und dem Einsinken des darunterliegenden Magmenkörpers. Der Grund, warum irdische Vulkane nicht größer werden, liegt an der Schwerkraft unseres Planeten. Sie ist im Vergleich zum Mars etwa 2,6 Mal so hoch. Ein Verhältnis, das sich in etwa auf die Höhe der Vulkane übertragen lässt.

Dukono eruptiert Vulkanasche bis auf 3700 m

Vulkanasche in 3700 m Höhe – Dukono eruptiert in kurzer Frequenz

Tobelo, 16.06.2025Der indonesische Vulkan Dukono eruptiert in kurzen Intervallen explosiv. Laut VAAC Darwin steigt dabei Vulkanasche bis auf eine Höhe von 3600 m auf und driftet in Richtung Westen. In Siedlungen am Fuß des Vulkans kann es zu leichtem Ascheniederschlag kommen.

Aschewolke am Dukono. © VSI

Dem Vulkanologischen Dienst Indonesiens (VSI) blieben die Eruptionen nicht unbemerkt. In frequenten Updates wird von den Eruptionen berichtet. Demnach erreicht die Vulkanasche eine Höhe von 1250 m über Kraterhöhe. Bedenkt man, dass die Gipfelhöhe des Vulkans bei 1229 m liegt, dann gibt es eine Diskrepanz zwischen der Höhe, die das VAAC angibt, und den Angaben vom VSI. Das liegt wahrscheinlich daran, dass die Satelliten in der Höhe kleinere Aschemengen in größerer Entfernung zum Vulkan detektierten, als die VSI-Beobachter am Boden feststellen können.

Die Eruptionen generieren seismische Signale, die bis zu 6 Minuten anhalten und Amplituden zwischen 6 und 34 mm haben. Gestern wurden im Tagesverlauf 183 dieser Explosionssignale registriert. Pro Stunde manifestieren sich somit zwischen 7 und 8 Eruptionen. Klingt viel, doch das sind Werte im Mittelfeld des Möglichen, denn in den letzten Monaten gab es auch Tage, an denen bis zu 400 tägliche Signale festgestellt wurden.

Die restliche Seismizität ist hingegen bescheiden: Gestern wurden 5 tektonische Beben und eine Tremorphase detektiert. Der Dukono ist ein klassisches Beispiel eines daueraktiven Vulkans, bei dem das Magma praktisch geräuschlos aufsteigt, ohne eine nennenswerte Seismizität zu erzeugen. Kommt es doch mal zu einer Häufung vulkanotektonischer Erdbeben, dann kann man davon ausgehen, dass es zu einem Paroxysmus kommt, ähnlich wie es sich am Stromboli in Italien verhält.

Der Dukono liegt auf Halmahera, wo sich auch der Ibu befindet. Auch dieser Vulkan blieb aktiv und es wurden innerhalb von 24 Stunden 94 Eruptionssignale aufgefangen. Im Unterschied zu Dukono erzeugt der Ibu aber zahlreiche vulkanotektonische Erdbeben. Gestern waren es 166. Ein Indiz dafür, dass hier Magma aufsteigt, dass nicht nur explosiv, sondern auch effusiv gefördert wird – der Ibu baut an einen Lavadom.

Deutschland: Schwere Unwetter und Tornado-Verdacht

Schwere Unwetter wüteten in Teilen Deutschlands – Tornadoverdacht bei Paderborn

Oberhausen, 16.06.2025Am Wochenende änderte sich nach ein paar Sommertagen die Wetterlage und über Deutschland prallten zwei unterschiedlich temperierte Luftmassen zusammen, was für heftige Gewitter mit Unwettercharakter sorgte, die am Samstagabend von Nordwesten kommend Richtung Südosten zogen. So kam es neben Starkregen mit Hagel und Sturmböen auch vermutlich zu einem Tornado.

Vermutlich deshalb, weil bis jetzt nicht geklärt ist, ob die rotierende Trichterwolke tatsächlich Bodenkontakt hatte, denn nur wenn der Rüssel eines vermeintlichen Tornados den Boden berührt, spricht man offiziell von einem Tornado. Videoaufnahmen zeigten ein entsprechendes Phänomen in Altenbeck (Kreis Paderborn) in NRW, doch auf den Aufnahmen war nicht erkennbar, ob es zum Bodenkontakt kam, was von mehreren Meteorologen aber als wahrscheinlich angenommen wird.

In Paderborn selbst kam es zu Starkregen, der zahlreiche Straßen überflutete und Keller volllaufen ließ. Die Feuerwehr war pausenlos im Einsatz und musste auch 2 Personen aus einer Notlage befreien.

In Rheinland-Pfalz führten heftige Gewitter am frühen Sonntagmorgen zu mehreren Stromausfällen im Eifelkreis Bitburg-Prüm. In Winterspelt waren nach einem Blitzeinschlag gegen 4:30 Uhr rund 700 Menschen etwa zwei Stunden lang ohne Strom. In der Stadt Neuerburg beschädigte ein weiterer Blitz eine Stromleitung an einem Mast, was zu weiteren Ausfällen führte.

In weiten Teilen Baden-Württembergs, insbesondere im Westen des Landes, wurde vor Starkregen gewarnt. Örtlich traten große Regenmengen in kurzer Zeit auf: Es wurden zwischen 40 und 60 Liter innerhalb weniger Stunden gemessen.

Besonders heftig trafen die Unwetter den Süden Deutschlands. Der DWD meldete am Sonntagabend schwere Gewitter im Großraum München und rief dort Unwetterwarnstufe 3 (rot) aus. Innerhalb kurzer Zeit kam es in Teilen der bayerischen Landeshauptstadt zu Überschwemmungen. Auch in Ulm und der umliegenden Region bestand eine Warnung der gleichen Stufe. Weitere betroffene Gebiete in Bayern sind die Regionen um Bayreuth, Kulmbach und Hof.

Auch Thüringen und Sachsen waren betroffen. In Südthüringen wurde zeitweise sogar die höchste Unwetterwarnstufe 4 (violett) ausgerufen: Es drohten extreme Wetterereignisse mit besonders heftigem Starkregen. Für Ostthüringen und große Teile Sachsens warnte der DWD am Sonntagabend vor schweren Gewittern.