Yellowstone: Hydrothermale Eruption am Diamond Pool

Am Diamond-Pool im Yellowstone Nationalpark gab es eine weitere hydrothermale Eruption – Ereignis von Kamera aufgezeichnet

Yellowstone, 05.07.2025Am 3. Juli gab es eine weitere hydrothermale Eruption aus dem Diamond-Pool im Biscuit Basin. Das Ereignis manifestierte sich um 20:18 Uhr Lokalzeit und wurde von der neuen Überwachungskamera aufgezeichnet, die erst am 14. Mai installiert wurde. Seitdem war die dritte Explosion dieser Größenordnung, bei der eine Wasser-Dampf-Fontäne mehrere Meter hoch aufsprudelte. Die Fontäne wirbelte auch Steine und Schlamm mit auf. Die anderen beiden Explosionen ereigneten sich am 31. Mai und 12. Juni. Außerdem wurde eine Reihe schwächerer Ereignisse festgestellt.

Hydrothermale Explosion

Der Diamond-Pool rückte in das Interesse der Forscher vom Yellowstone Volcano Observatory, nachdem es am 23. Juli 2024 eine starke hydrothermale Explosion gegeben hatte, von der nicht nur die Wissenschaftler überrascht wurden, sondern auch zahlreiche Besucher des Nationalparks. Wie durch ein Wunder kamen keine Personen zu Schaden, obwohl neben heißem Wasser und Schlamm auch massenhaft große Gesteinsbrocken 20 bis 30 m hoch aus dem Schlot des Diamond-Pools geschleudert wurden. Zurück blieb ein gut 10 m durchmessender Krater im Pool.

Die neue Kamera steht leider ziemlich schräg und erfasst einen zu kleinen Bildausschnitt. Das Foto habe ich etwas grade gerückt, wodurch sich der Bildausschnitt allerdings weiter verkleinerte.

Die visuellen Aufzeichnungen helfen den Wissenschaftlern, andere Daten aus dem Gebiet zu interpretieren. Zu diesen Daten gehören Temperaturänderungen im Pool, seismische Signale und Infraschall, der durch starke Entgasungen und Explosionen verursacht wird. Auf den aktuellen Aufnahmen ist sogar eines der temporären Seismometer zu sehen, die rund um den Pool aufgestellt wurden – das weiße, kaffeedosengroße Objekt rechts vom Ufer des Pools in der Bildmitte. Es wurde von der Flutwelle des Ausbruchs überflutet, scheint aber unbeschadet überstanden zu haben!

Laut den YVO-Wissenschaftlern stehen Veränderungen im Hydrothermalsystem des riesigen Calderavulkans nicht unbedingt mit Magmenaufstieg in Verbindung. Neue Studien belegen aber, dass es unter dem Yellowstone fließfähiges Magma gibt, das nach Westen migriert. Trotzdem rechnet man mittelfristig nicht mit einem Vulkanausbruch.

Trump beschloss höhere Nationalpark-Eintrittsgelder für Ausländer

Für alle, die den Yellowstone-Nationalpark in den Ferien trotz Trump vielleicht besuchen wollen, gibt es eine schlechte Nachricht, die nicht nur den Yellowstone betrifft, sondern auch alle anderen Nationalparks der USA: Trump hat ein Gesetz unterzeichnet, nach dem ausländische Besucher der Nationalparks künftig mehr als Einheimische bezahlen sollen, so wie es etwa in Entwicklungsländern wie Kenia der Fall ist. Das wurde in einem Atemzug mit „the big beautiful bill“ beschlossen. Die erhofften Mehreinnahmen sollen dem Ausbau der Parkinfrastruktur zugutekommen. Mir dünkt nur, dass der Tourismus in den Amerika-First-USA bald vollends kollabieren wird. Tatsächlich habe ich bereits im letzten Herbst Flüge in die USA gebucht gehabt, so dass ich mehr oder weniger gezwungen bin, in den Ferien nochmal dorthin zu reisen – wohl das letzte Mal, solange Trump und seine Schergen an der Macht sind! Stellt sich nur die Frage, ob man mich einreisen lässt.

Telica: Vulkanausbruch in Nicaragua

Vulkan Telica in Nicaragua ausgebrochen – Vulkanasche regnete auf der Vulkanflanke nieder

Telica, 05.07.2025Gestern ereignete sich am Telica in Nicaragua eine explosive Ascheeruption. Eine Aschewolke stieg einige Hundert Meter über Kraterhöhe auf und wurde in Richtung Südwesten geweht. Die Tephra regnete überwiegend auf der Vulkanflanke ab, doch vorsorglich wurde in der gleichnamigen Stadt am Fuß des Vulkans die Bevölkerung alarmiert und vor möglichem Ascheniederschlag gewarnt. Eine VONA-Meldung des VAAC gab es nicht.

Der Telica ist ein 1061 m hoher Stratovulkan in der Cordillera de los Maribios. Hierbei handelt es sich um eine vulkanisch geprägte Bergkette im Westen von Nicaragua. Der Vulkan zählt zu den aktivsten Feuerbergen des Landes und liegt im Departamento León, gut 30 km nordöstlich der Stadt León.

Im Januar 2025 begann der Telica mit neuen Eruptionen, nachdem er zuvor 4 Jahre ziemlich still war. Echtzeitdaten des Vulkans liegen leider nicht vor, von daher ist es schwierig, Prognosen anzustellen. Während Satellitenfotos aus dem Januar thermische Anomalien im Krater zeigten, präsentierte sich der Vulkan auf den letzten wolkenfreien Bildern Ende Juni frei von Hotspots. Doch nach der Explosion von gestern könnte sich das wieder ändern.

Der Telica verdankt seine Existenz der Subduktion der Cocos-Platte unter die Platte Mittelamerikas. Die Cocos-Platte taucht dabei bis in den Erdmantel ab, wird partiell geschmolzen, wodurch eine Gesteinsschmelze entsteht, die hinter der Subduktionszone aufsteigt und im Hinterland der Küste eine Vulkankette entstehen lässt, die parallel zur Küste verläuft.

Die Subduktion verursacht nicht nur Vulkanausbrüche, sondern auch Erdbeben, von denen es entlang der Cocos-Platte zahlreiche gibt: In den letzten 24 ereigneten sich 6 Beben mit Magnituden im Dreierbereich entlang der Küste von Nicaragua. Direkt in Vulkannähe wurden aber keine Beben mit diesen Magnituden festgestellt.

Island: Erdbeben Mb 3,6 unter Bardarbunga

Erdbeben erschütterte Gletschervulkan Bardarbunga – Bodenhebung bei Svartsengi leicht beschleunigt

Reykjavik, 05.07.2025Der isländische Vulkan Bardarbunga, der unter dem Gletscher Vatnajökull verborgen liegt, wurde gestern erneut von einem Beben mit einer Magnitude größer 3 erschüttert. Konkret brachte es der Erdstoß, der sich um 12:27:00 Uhr UTC ereignete, auf eine Magnitude von 3,6. Das Hypozentrum befand sich in nur 100 m Tiefe unter dem Meeresspiegel. Es gab weitere Beben geringerer Magnituden.

Solche Beben treten in den letzten Jahren immer wieder unter dem Vulkan auf und zeugen davon, dass sich unter dem Bardarbunga Magma akkumuliert. Ein erneuter Ausbruch des Vulkans, der zuletzt 2014 ausbrach, liegt aber wohl noch in weiter Ferne.

Bodenhebung SENG. © IMO

Zeitlich vermutlich nur Wochen entfernt ist hingegen ein möglicher Ausbruch bei Svartsengi auf der Reykjanes-Halbinsel, wo sich die Bodenhebung in den letzten 2 Wochen leicht beschleunigte. Seit dem Ende der letzten Eruption Anfang Mai hob sich der Boden an der Messstation SENG um 30 Zentimeter (SKSH sogar um 33 cm) und hat damit wieder den Schwellenwert erreicht, ab dem ein erhöhtes Eruptionsrisiko erreicht ist. Die Vulkanologen von IMO sehen das allerdings noch nicht so, denn sie argumentieren, dass bei der Eruption Anfang April, die mit der Bildung eines neuen Rifts einherging, deutlich mehr Magma in dieses Rift floss, als bei den vorherigen Eruptionen austrat. Dadurch soll sich der obere Magmakörper mehr entleert haben als bei den vorherigen Ereignissen, weshalb es jetzt länger dauern soll, bis wieder so viel Schmelze und Druck vorhanden sind, dass es zu einem neuen Ereignis kommen kann. Zudem ziehen sie Parallelen zu den Krafla-Feuern, bei denen sich vor einer Eruption immer mehr Schmelze ansammeln musste, bevor eine neue Eruption begann.

Ich bin da teilweise anderer Auffassung, denn der Boden bei Svartsengi senkte sich Anfang April nicht weiter ab, als es bei den vorherigen Ausbrüchen der Fall gewesen ist. Meine These ist, dass das zusätzliche Magma, das in das Rift floss und einen Gang bildete, der bis zum Keilir reicht, nicht aus dem flach liegenden Magmareservoir unter Svartsengi stammte, sondern aus dem tiefen Schmelzkörper unter Fagradalsfjall. Sollte dem so gewesen sein, wird man auf Island deutlich früher mit einer weiteren Eruption konfrontiert sein, als man im Allgemeinen meint. Die Vulkanologen rechnen nicht vor Herbst mit einem weiteren Ausbruch.

USA: Sturzflut in Texas verursacht viele Todesopfer

Sturzflut in Texas: Mindestens 24 Todesopfer und zahlreiche vermisste Personen

Kerrville, 05.07.2025Ausgerechnet am amerikanischen Unabhängigkeitstag ereignete sich im Bundesstaat Texas eine Naturkatastrophe großen Ausmaßes, die mindestens 24 Menschen das Leben kostete. Die Opferzahlen könnten weiter steigen, denn bis Freitagabend galten noch 25 Personen als vermisst. Starke Regenfälle verursachten eine Sturzflut, von der insbesondere Gemeinden entlang des Guadalupe River betroffen waren.

Der Guadalupe River fließt normalerweise recht beschaulich durch das Hill County in Zentraltexas. Er liegt im gleichen Einzugsgebiet wie der texanische Colorado-River (nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen Fluss im Westen der USA, der den Grand Canyon schuf), in den die Flüsse San Saba und Concho münden, an denen es ebenfalls zu Überflutungen kam.

Die Wassermassen am Guadalupe River stiegen so schnell, dass den Menschen in den Gemeinden Kerrville, Hunt und Center Point kaum Zeit zur Flucht blieb. So wurden Autos von den Fluten erfasst und mitgerissen. Eine besonders dramatische Lage entstand in einem Sommercamp für Mädchen am Flussufer, in dem sich mehr als 20 Kinder und Betreuer nicht rechtzeitig in Sicherheit bringen konnten und von den Wassermassen erfasst wurden. Viele der Todesopfer und Vermissten stammen aus Camp Mystic.

Es gibt aber auch gute Nachrichten denn die Einsatzkräfte konnten mehr als 230 Menschen aus Notlagen befreien. 167 Personen wurden per Hubschrauber gerettet.
Die Katastrophe kam nicht völlig überraschend, obgleich niemand damit gerechnet hat, dass sich aus den frühen Unwetterwarnungen, die der Nationale Wetterdienst Donnerstagmittag ausgab, eine derartige Katastrophe entwickeln würde. Die Gewitter weiteten sich in der Nacht auf Freitag drastisch aus und um 4:00 Uhr wurde eine der höchsten Warnstufen ausgerufen. Sie warnte vor einer „besonders gefährlichen Situation“. Intensive Regenfälle ließen die Pegel mehrerer Flüsse in der Region rapide ansteigen – darunter der San Saba River, der Concho River, der Colorado River und insbesondere der Guadalupe River. Dieser wird von 2 Quellflüssen gespeist, die beide schnell anschwollen. Um 05:34 Uhr registrierten automatische Systeme, dass eine große Flutwelle durch den Fluss lief.

Gemeinden wie Hunt, Kerrville und Center Point wurden eindringlich aufgefordert, sich sofort in höher gelegene Gebiete zu begeben. Der Flusspegel stieg innerhalb von Minuten von 210 auf 880 Zentimeter. Dieser Anstieg manifestierte sich innerhalb von 45 Minuten.

Die Situation erinnert ein wenig an die dramatischen Vorgänge im deutschen Ahrtal im Jahr 2021. Warnungen vor dem Ereignis kamen zu spät und zudem in der Nacht, so dass evtl. schlafende Menschen davon nichts mitbekamen, bis es zu spät war. Ob in Texas Warnsysteme ebenfalls versagten, ist Gegenstand von Ermittlungen. Da das Sommercamp am Flussufer nicht evakuiert worden war, ist Behördenversagen naheliegend.

Die dramatischen Vorgänge zeigen, wie schnell sich heutzutage besonders idyllische Orte an Flüssen in Todesfallen verwandeln können. Generell häufen sich diese Jahr die Naturkatstrophen-News aus Texas, dem Mittelpunkt des von Klimawandelleugner Trump inszenierten neuen Ölbooms in den USA.