Italien: Unwetter wütete auf Ischia

Starkes Unwetter wütete auf Ischia und richtete schwere Überschwemmungen an

Die Unwetterserie im Mittelmeerraum riss auch heute nicht ab: So kam es heute Morgen gegen 8:30 Uhr auf Ischia zu einem Sturzregen, bei dem innerhalb kürzester Zeit gut 100 Liter Wasser auf den Quadratmeter niedergingen. Sie verursachte Chaos auf der beliebten italienischen Ferieninsel, die vor der Küste von Neapel und Pozzuoli liegt. Besonders schlimm traf es den Norden der Insel zwischen Forio und Calise bei Ischia Porto.

In den sozialen Medien geteilte Aufnahmen zeigen das Desaster, dessen vollständige Schadensbilanz bis zur Stunde noch nicht vorliegt. Straßen an den Hängen des Monte Epomeo verwandelten sich in Wildbäche, die neben Unrat und Müllcontainern auch Autos und Motorräder mit sich rissen. Das Wasser sammelte sich in Straßen mit weniger Gefälle sowie auf Plätzen und strömte in Keller und Erdgeschoss der Häuser. Die Bilder zeigen, dass auch zwei Polizeiautos nicht verschont blieben und zum Spielball der Naturgewalten wurden.

Zahlreiche Straßen sind derzeit unpassierbar, und die Feuerwehr meldet Hunderte von Notrufen wegen eindringenden Wassers in Wohnungen und Geschäften. In das Dach einer Schule in Forio drang Wasser ein und es herrschte Einsturzgefahr.

Die örtlichen Behörden haben Schulen vorsorglich geschlossen und warnen die Bevölkerung eindringlich vor unnötigen Fahrten. Rettungskräfte arbeiten daran, die besonders betroffenen Zonen zu erreichen. Eine offizielle Schadensbilanz liegt noch nicht vor, Anwohner berichten jedoch von erheblichen Beeinträchtigungen des Alltags und von Stromausfällen in einzelnen Vierteln.

Die Geografie der Insel mit ihren engen Tälern und steilen Hängen macht Ischia besonders anfällig für Sturzfluten. Bei Starkregen können die natürlichen Wasserläufe binnen Minuten überlaufen. Bereits 2022 war die Insel von einer Naturkatastrophe erschüttert worden, als ein unwetterbedingter Erdrutsch in Casamicciola zwölf Menschen das Leben kostete.

Die Situation entwickelt sich weiter. Der italienische Zivilschutz und die Regionalbehörden überwachen die Lage und wollen im Laufe des Tages weitere Informationen veröffentlichen.

Ischia ist mit der Caldera Campi Flegrei assoziiert und zumindest teilweise vulkanischen Ursprungs. Der 789 m hohe Monte Epomeo ist allerdings kein klassischer Vulkan, sondern wird als vulkanischer Horst angesehen.

Meakan-dake emittiert erneut Vulkanasche

Meakan-dake bleibt unruhig – Warnstufe 2 weiterhin in Kraft

Die vulkanische Aktivität am Meakan-dake auf Hokkaidō bleibt erhöht. Livecamaufnahmen zeigen Asche-Dampf-Emissionen, die eine Höhe von bis zu 600 m über den Krater aufsteigen. Zwar wurde keine VONA-WARNUNG ausgegeben, dennoch hält das Sapporo Regional Meteorological Observatory die Eruptionswarnstufe 2 weiterhin aufrecht. Das bedeutet, dass es Zutrittsbeschränkungen rund um den Krater gibt. Diese sind durchaus ernst zu nehmen, jederzeit kann es zu stärkeren Eruptionen kommen.

Nach Angaben der Vulkanologen steigt seit Tagen Vulkanasche aus dem Ponmachineshiri-Krater auf. Am 22. September gegen 15:00 Uhr erreichte die Eruptionssäule eine Höhe von rund 400 Metern über dem Kraterrand und driftete ostwärts.

Auch die seismischen Aktivitäten spiegelt die anhaltende Unruhe wider. Seit dem 11. September wurden insgesamt 493 vulkanische Erdbeben und ein vulkanischer Tremor registriert. Allein am 19. September gab es 46 Beben, am 22. September bis 15:00 Uhr waren es 18. Zudem wurde am 12. September eine erste Bodenhebung am Krater gemessen, die sich seitdem langsam fortsetzt.

Die Experten warnen, dass ein größerer Ausbruch jederzeit möglich ist. Besonders im Umkreis von 500 Metern um den Ponmachineshiri-Krater besteht Gefahr durch umherfliegende große Gesteinsbrocken. Wanderer und Besucher sollen den Gefahrenbereich meiden und die Anweisungen der örtlichen Behörden befolgen.

Auch Vulkanasche und kleine Schlackenpartikel können durch den Wind über weitere Entfernungen getragen werden. Bewohner und Reisende in der Umgebung werden deshalb um erhöhte Aufmerksamkeit gebeten.

Der Meakan-dake ist ein aktiver Stratovulkan im Akan-Mashu-Nationalpark auf Hokkaidō, Japan. Er gehört zum Akan-Vulkankomplex und besteht aus mehreren Kratern, darunter der Ponmachineshiri-Krater. Der Berg ist etwa 1.499 Meter hoch und bei Wanderern beliebt, bietet jedoch immer wieder Phasen erhöhter vulkanischer Aktivität. Die letzte Aktivitätsphase ereignete sich 2008. Damals kam es zu phreatischen Eruptionen.

Teneriffa: Erdbebenschwarm am Teide

Mehr als 20 Beben: Erdbebenschwarm im Nordosten des Vulkans Teide auf Teneriffa

Am Vulkan Teide auf Teneriffa begann gestern ein Erdbebenschwarm, der sich bis jetzt aus 22 Einzelbeben zusammensetzt. Das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 2,0 und eine Herdtiefe von 8 Kilometern. In diesem Tiefenbereich manifestierten sich auch die anderen Beben. Die Epizentren kumulieren sich in der Gegend südlich von La Orotava und nordöstlich des Pico del Teide und außerhalb der Caldera in der Nähe des Astronomischen Observatoriums.

In dem von den Erdbeben heimgesuchten Gebiet liegt ein vulkanischer Rücken mit mehreren Schlackenkegeln, die von früheren Flankeneruptionen des Teide zeugen. Die Beben sind wahrscheinlich vulkanotektonischen Ursprungs und werden von Fluidbewegungen verursacht, die Gesteinsbruch erzeugen. Das Ereignis reiht sich in die Serie von Schwarmbeben ein, die in den letzten Monaten immer häufiger auftreten und mit leichten Bodenverformungen und einem deutlich erhöhten Kohlendioxid-Ausstoß einhergehen. Langfristig betrachtet droht am Teide ein Vulkanausbruch.

Dass ein Vulkanausbruch ein realistisches Szenario ist, zeigt eine großangelegte Katastrophenschutzübung, die seit gestern auf Teneriffa läuft und auch die Anwohner des Vulkans mit einbezieht. Bei der Übung wird eine Flankeneruption simuliert, bei der ein Lavastrom auf den Küstenort Garachico zufließt. Das Szenario erinnert ein wenig an die Vorgänge auf La Palma im Jahr 2021, als sich am Vulkanrücken Cumbre Vieja eine Eruptionsspalte öffnete und sich Lavaströme ihren Weg durch mehrere Gemeinden bahnten, um letztendlich ins Meer zu fließen. Insbesondere wird das Zusammenspiel verschiedener Behörden und Einsatzkräfte geprobt, aber auch, wie die Alarmsysteme informieren. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Informationsveranstaltungen zum Thema Vulkanismus sowie eine Ausstellung zu historischen Eruptionen der Kanaren, die auch konkret über Vulkangefahren aufklärt. Es wurde ein Kino eingerichtet, in dem Vulkanfilme laufen, und natürlich darf auch ein Vulkancafé nicht fehlen. Ich denke, dass das Begleitprogramm der Katastrophenübung auch für Besucher der Insel interessant sein könnte.

Neuseeland: Erdbeben Mb 4,2 nahe Inselvulkan White Island

Mittelstarkes Erdbeben in der Bay of Plenty bei Whakatane und White Island

Gestern Nachmittag erschütterte ein mittelstarkes Erdbeben der Magnitude 4,2 die neuseeländische Bay of Plenty. Das Erdbeben manifestierte sich in der großen Tiefe von fast 200 Kilometern unmittelbar vor der Küste der Bucht. Aufgrund der Tiefe wirkte es sich an der Oberfläche kaum aus, könnte aber die Aktivität des Vulkans Whakaari beeinflussen, der ca. 50 Kilometer nordöstlich des Epizentrums liegt.
Das neuseeländische GeoNet berichtete zuletzt vor 2 Wochen über die Aktivität des Vulkans auf der Insel White Island und beließ den Alarmcode auf „Gelb“. Ein Beobachtungsflug vom 3. September bestätigte, dass sich derzeit keine Asche in der Dampfwolke befindet, die beständig aus dem Krater von Whakaari/White Island aufsteigt. Am 28. August gab es aber Ascheemissionen, die eine dünne Ascheschicht auf der Insel hinterließen.

Die am 28. August beobachteten Eruptionen verursachten dunkle Aschefahnen, deren Ausmaß aufgrund schlechter Sicht lange unklar blieb. Der Überflug vom 3. September zeigte nur geringe Ascheablagerungen und keine Veränderungen im aktiven Schlotgebiet, was auf das Ausbleiben größerer Aktivität hinweist. Die gemessene Schlottemperatur lag bei 164 °C, typisch für vulkanische Unruhe, aber deutlich niedriger als während aktiver Eruptionsphasen im Frühjahr, als Temperaturen zwischen 400 und 600 °C gemessen wurden. Auch Satellitendaten zeigen gleichbleibende Gasemissionen.

Neben der Bestätigung der geringen Aktivität dokumentierte der Flug Veränderungen an den Fumarolen: Der Bereich der Fumarole 0 ist ausgetrocknet, stattdessen ist ein geneigter Schlot aktiv. An der Nordseite des Kraters, im Bereich der Fumarolen 13 und 14, wurden mehrere aktive Quellen registriert, deren Aktivitätsniveau schwankt.

Die Warnstufe 2 weist auf mäßige bis erhöhte vulkanische Unruhe hin, nicht auf eine konkrete Eruptionsprognose. Risiken wie Dampf- und Gasaustritte, hydrothermale Aktivität oder kleinere Explosionen bestehen weiterhin. Die Überwachung durch Webcams, Gasflüge, Satellitendaten und regelmäßige Überflüge wird fortgesetzt, um mögliche Veränderungen frühzeitig zu erkennen.

Ein Problem in der Observierung der Aktivität ist, dass die Insel seit der Katastrophe im Jahr 2019 auch von den Vulkanologen nicht mehr betreten werden darf, da der Privateigentümer jeden Zutritt verbietet. Daher ist man auf Daten der Fernerkundung angewiesen.

Mittelmeer: Unwetter verursachen Chaos und Todesopfer

Unwetter-Chaos im Mittelmeerraum: Tote, Vermisste und massive Überschwemmungen

Schwere Unwetter haben gestern weite Teile der Mittelmeerregion Südeuropas heimgesucht. Besonders betroffen waren die norditalienischen Regionen Piemont, Ligurien und Lombardei sowie Katalonien in Spanien. In Frankreich erwischte es die Bretagne im Norden des Landes. Mehrere Menschen kamen ums Leben. In Italien wird eine deutsche Urlauberin vermisst.

Die Frau wurde auf einem Campingplatz in der norditalienischen Provinz Alessandria von einer Flutwelle erfasst und gilt seitdem als vermisst. Sie hatte gemeinsam mit ihrem Mann und einem Hund auf einem Campingplatz in der Gemeinde Spigno Monferrato übernachtet. Als die Wassermassen den Fluss Valla über die Ufer treten ließen, versuchte das Paar, zu Fuß zu fliehen. Der Mann konnte sich mit dem Hund retten, seine Frau wurde jedoch von der Strömung mitgerissen. Eine stundenlange Suche der Einsatzkräfte blieb erfolglos.

Die Unwetter hinterließen in Norditalien ein Bild der Verwüstung: Überflutete Straßen, blockierte Bahnverbindungen und Erdrutsche prägten das Bild. In Ligurien mussten Schulen geschlossen werden, der Bahnverkehr zwischen Savona und Turin wurde unterbrochen. Rund um den Comer See sorgten Erdrutsche für gesperrte Straßen, Autos blieben in gefluteten Unterführungen stecken. In Mailand trat der Fluss Seveso über die Ufer und überschwemmte mehrere Straßen. U-Bahn-Stationen liefen voll Wasser, was kurz vor Beginn der Mailänder Modewochen Sorgen bereitete. Die Stadtverwaltung rief die Bevölkerung auf, Parks und Unterführungen zu meiden.

Auch in Spanien und Frankreich führten die Regenfälle zu tragischen Ereignissen. In der Nähe von Barcelona bargen Rettungskräfte zwei Leichen aus einem Fluss bei Sant Pere de Riudebitlles. Dabei soll es sich um einen Jungen und seinen Vater handeln, deren Auto zuvor von den Fluten mitgerissen worden war. In der französischen Bretagne kam eine 55-jährige Frau ums Leben, nachdem ihr Auto auf einer überfluteten Straße stecken blieb und sie es nicht rechtzeitig verlassen konnte.

Die Wetterdienste warnen vor anhaltender Gefahr. Ein ausgeprägtes Tiefdruckgebiet führt weiterhin feuchte und instabile Luftmassen in den Mittelmeerraum, wodurch weitere starke Regenfälle und lokale Überschwemmungen möglich sind. Ausläufer des Tiefdrucksystems können heute auch Deutschland erreichen und im Süden für Starkregen sorgen.

Die Unwetter machen deutlich, wie verletzlich beliebte Ferienregionen in Südeuropa gegenüber extremen Wetterereignissen sind. Urlauber und Einheimische werden aufgefordert, Wetterwarnungen genau zu verfolgen und gefährdete Gebiete zu meiden.

Nicht nur Europa wird derzeit von Flutkatastrophen heimgesucht. In Guatemala City kam es nach starken Regenfällen zu Überschwemmungen in den Straßen mehrerer Stadtbezirke. Indien und Pakistan erlebten in den letzten Wochen die schlimmsten Überflutungen seit Jahrzehnten. Der Norden der Philippinen wurde gestern vom Taifun „Ragasa“ gestreift und es wurden Sturmschäden und Überschwemmungen verursacht. Mit Windgeschwindigkeiten von 265 km/h ist es der stärkste Sturm des Jahres. Etwas abgeschwächt hält er auf Hongkong zu, wo Vorsorgemaßnahmen ergriffen werden und Flüge ausfallen.