Erdbeben-News: Yellowstone am 01.09.22

Erdbeben in der Yellowstone-Caldera

Datum: 01.09.22 | Zeit: 01:33:07 UTC | Lokation: 44.26 N ; 110.62 W | Tiefe: 5 km | Ml 3,1

In der Yellowstone-Caldera steigt die Seismizität. In den letzten Tagen gab es mehrere schwache Erdbeben. Das Stärkste manifestierte sich heute und brachte es auf eine Magnitude von 3,1. Das Hypozentrum lag 5 km tief. Das Epizentrum wurde 59 km südöstlich von West Yellowstone verortet. Seit dem 26. August wurden insgesamt 16 Erschütterungen im Areal des Yellowstone-Nationalparks registriert. Die meisten Beben hatten Magnituden im 2er-Bereich.

Steamboat Geysir abgekühlt

Während sich das aktuelle Beben im Süden des Parks manifestierte, lagen die Beben Ende August im Nordwesten, genauer, wenige Kilometer nordwestlich des Norris Geyser Basins. Dieses Areal zählt zu den aktivsten Thermalgebieten der Yellowstone-Caldera und erfuhr vor einigen Jahren eine Bodenhebung, die mit erhöhter Seismizität einherging. In Norris liegt auch der Steamboat Geyser, einer der mächtigsten Geysire der Welt. Normalerweise pausierte der Geysir zwischen 2 Sprüngen monatelang, doch im Jahr 2018 begann eine recht muntere Phase, die erst im Juni dieses Jahres ihr Ende gefunden zu haben scheint. Der bislang letzte Sprung ereignete sich am 22 Juni. Bis dahin gab es mindestens 2 Eruptionen pro Monat. Zeitweise verkürzten sich die Intervalle auf 6 Tage.

Warum der Geysir plötzlich frequent zu springen begann ist genauso unklar, wie der Grund, warum er damit aufhörte. Auffällig ist allerdings, dass 5 Tage vor dem Ende der Phase eines der katastrophalsten Hochwasserereignisse im Yellowstone N.P. stattfand. Offiziell sprach man von den stärksten Überschwemmungen seit 500 Jahren. Möglicherweise gelangte viel Wasser in das Hydrothermalsystem der Caldera, so dass es sich wenigstens regional abkühlte und Druck aus dem Kessel genommen wurde. Andere Geysire wurden meines Wissens nach allerdings nicht durch das Hochwasser gestört. Im Gegenteil, es heißt, dass die Geysire in Jahren mit starken Niederschlägen etwas häufiger springen, als in trockenen Jahren.