Villarrica: Asche-Ausstoß

Aschewolken am Villarrica. © SernageominAm chilenischen Vulkan Villarrica kam es gestern zu erhöhtem Ausstoß vulkanischer Asche. Während viele Anwohner einen erneuten Paroxysmus fürchteten, sagten die Behörden, das kein Grund zur Sorge bestehe.

LiveCam-Bilder von gestern zeigen kleine Aschewolken aus dem Krater aufsteigen, die tatsächlich ein Vorspiel eines erneuten Paroxysmus sein könnten. Auf Fotos in unserer Facebookgruppe sieht man Lavafontänen über den Kraterrand aufsteigen. Bei der jetzigen Aktivität besteht aber keine Gefahr für Anwohner.

Vulkane weltweit

Am BArdarbung werden nur wenige Beben registriert. © IMOBardarbunga: der isländische Vulkan verdient heute mal wieder eine Schlagzeile durch seine auffallend geringe seismische Aktivität in den letzten Tagen. So wenige leichte Erdbeben hat es dort schon lange nicht mehr gegeben. In den letzten 48 Stunden wurden 21 Beben registriert viele davon manifestierten sich in der Herdubreid-Gegend.

Sakura-jima: nachdem der japanische Vulkan in den letzten 3 Wochen sehr munter war, gab er in den letzten 2 Tagen kein Lebenszeichen von sich. Wahrscheinlich sammelt er Kraft für eine neue Serie starker Eruptionen mit vulkanischen Blitzen.

Shiveluch: denkt nicht ans Pausieren und produziert weiterhin tägliche Aschewolken, die vom VAAC Tokyo aufgezeichnet werden. Die Aschewolken sind wahrscheinlich mit dem Abgang pyroklastischer Ströme assoziiert.

Zhupanovski: der Vulkan auf Kamchatka zeigte sich gestern mit 4 Eruptionen von seiner besonders aktiven Seite.

Sinabung: pyroklastischer Strom

Am Vulkan auf Sumatra gingen gestern Nachmittag wieder pyroklastische Ströme ab. Der Größte erreichte eine Länge von 4 km. Vulkanasche stieg ca. 2 km hoch auf. Einige Ortschaften wurden erneut evakuiert. Viele Menschen gerieten in Panik. Gebäude wurden diesmal nicht zerstört, dafür aber eine Strasse.

Im Krater des Sinabung wächst ein Lavadom der sich durch eine Bresche in der Südwand bis auf die Vulkanflanke schiebt. Der aktuelle Dom begann im Januar zu wachsen und hat nun wieder eine kritische Größe erreicht.

Kilauea: Deflation und Erdbeben

Am Kilauea auf Hawaii kam es zu einem DI-Event. Zunächst wurde eine rapide Deflation registriert in dessen Folge der Lavasee im Halema’uma’u-Krater um mehrere Meter absackte. Lava floss wahrscheinlich in Richtung East-Rift-Zone ab. Am Pu’u ‚O’o-Krater wurde darauf hin leichte Inflation verzeichnet. Es kam aber zu keiner nennenswerten Verstärkung des Lava-Ausfluss in der East-Rift-Zone. Dort ist der Lavastrom vom 27. Juni an einigen Stellen aktiv. Später schlug die Deflation auch am Halema’uma’u-Krater in leichte Inflation um.

Erdbeben am KilaueaDie in den letzten Wochen verzeichnete seismische Tätigkeit geht weiter. Es ereigneten sich mehrere schwache Erdbeben am Kilauea und auch am Gipfel des Mauna Loa wurden 2 Erdbeben registriert. Es vermehren sich die Spekulationen um einen baldigen Ausbruch des größten Vulkans der Erde.

Ferroperiklas: Sperrschicht im Erdmantel

Schalenbau der Erde. © fotolia.comEin internationales Forscherteam der Universitäten von Bayreuth und Salt Lake City erzeugten in einem Hochdruck-Experiment ein Mineral, dass möglicher Weise hilft einige geowissenschaftliche Rätsel zu lösen. So rätselten Wissenschaftler über eine mangelnde Materialdurchmischung im Erdmantel, obwohl doch Konvektionsströme das plastische Gestein vertikal durchmischen sollten. Diese schlechte Durchmischung spiegelt sich u.a. im Magma ozeanischer Vulkane wieder: einige diese Vulkane fördern Lava aus relativ jungem Magma, während Andere Gesteinsschmelzen ans Tageslicht bringen die sehr lange im Erdinneren verweilten und aus großen Tiefen stammten. Seismische Untersuchungen brachten die Erkenntnis, dass das Gesteinsmaterial, das an Subduktionszonen in den Erdmantel abtaucht oft nur bis in Tiefen von 1000 km eindringt und nur unzureichend aufgeschmolzen wird. Eine Art Barriere scheint ein weiteres Abtauchen des subduzierten Materials zu verhindern.

Das neu entdeckte Mineral mit dem Namen Ferroperiklas soll Schuld an der schlechten Durchmischung des Mantelmaterials sein. Die Forscher erzeugten im Labor Ferroperiklas, dessen chemische Zusammensetzung bereits bekannt war. Allerdings kannte niemand seine molekulare Kristallstruktur, welche sich erstmals im Hochdruckexperiment manifestierte. Dazu wurden die chemischen Bausteine des Ferroperikals Millionenfachem Atmosphärendruck ausgesetzt. Ferroperiklas ist Hauptbestandteil des unteren Erdmantels und sollte sich dort eigentlich in Abhängigkeit von Druck und Temperatur relativ homogen verhalten. Doch bei Drücken, wie sie in einer Tiefe zwischen 1500 und 1700 km herrschen, ist das Mineral besonders zäh. Bei geringeren, oder höheren Drücken (Tiefen) ist die Zähigkeit des Minerals deutlich niedriger. Mischt man Ferroperiklas noch mit dem Mantelmineral Bridgmanit wird es sogar bis zu 300 Mal zäher, als das umgebende Mantelgestein. Zwischen 1500 und 1700 km Tiefe vermuten die Forscher also eine Art Sperrschicht aus Ferroperiklas und ggf. Bridgmanit. Es behindert den Materialaustausch und könnte auch eine thermische Barriere darstellen.

Sollten sich die Forschungsergebnisse der Wissenschaftler um Hauke Marquardt und Lowell Miyagi bewahrheiten, dann müssten die Erdkunde-Lehrbücher umgeschrieben werden. Dem Schalenbau der Erde müsste eine weitere Schicht hinzugefügt werden. Vermutlich sind auch die Temperaturen unterhalb der neuen Schicht höher, als bisher angenommen. Sie würde auch neue Fragen aufwerfen: bisher glaubte man, dass radioaktiver Zerfall im Erdinneren dafür sorgt, dass sich die Erde noch nicht weiter abgekühlt hat. Wenn nun eine thermische Sperrschicht angenommen wird, müssen die bestehenden Modelle überarbeitet werden, denn dann wären die Temperaturen unterhalb der Sperrschicht wahrscheinlich deutlich höher, als bisher gedacht. Schon jetzt vermutet man, das es im Erdkern zwischen 5000 und 6000 Grad Celsius heiß ist.

(Quellen: Huffington Post, scincexx.de)

Papua Neuguinea: starkes Erdbeben

Erdbeben bei PNG. © EMSCVor der Küste von Papua Neuguinea ereignete sich ein starkes Seebeben der Magnitude 7,5 (7,7). Das Hypozentrum lag in 40 km Tiefe und ca. 70 km SSE von Rabaul. Es gab bereits starke Nachbeben mit M größer 5. In der Caldera liegt der aktive Vulkan Tavurvur, dessen Aktivität durch das starke Erdbeben beeinflusst werden könnte.

Es wurde eine Tsunamiwarnung ausgegeben und man rechnet mit Wellenhöhen zwischen 1-3 m. Über große Schäden ist bisher nichts bekannt geworden, was zum Einen an der relativ großen Tiefe des Erdbebenzentrums liegen dürfte und zum Anderen an die geringe Besiedelung der Gegend.

Zwei weitere schwere Seebeben fand vor wenigen Mintuten bei Tonga statt. Sie hatten eine Magnitude von 6,1 und 6,0 und lagen in 100 km und 10 km Tiefe.

Colima: Explosionen stärker

In den letzten Wochen sind die explosiven Eruptionen am mexikanischen Vulkan immer stärker geworden. Nun generieren die kollabierenden Aschewolken kleine pyroklastische Ströme. Die Aschewolken der vulcanischen Eruptionen steigen mehrere Kilometer hoch auf und fördern relativ viel Tephra.

Stromboli

Seit wenigen Wochen werden wieder geführte Touren in die Gipfelregion des Stromboli angeboten. Die Gipfelaktivität wird als unterdurchschnittlich gering bezeichnet, doch in den letzten Tagen tauchen immer wieder Livecam-Bilder auf, die vermuten lassen, dass sich die strombolianische Aktivität langsam wieder steigert. Vielleicht haben Vulkantouristen bald wieder das Glück normal starke Eruptionen bewundern zu dürfen. Nach Flankeneruptionen dauerte es oft ein dreiviertel Jahr, bis der Vulkan zu seiner gewohnten Tätigkeit zurückkehrt.

Vulkane Japans

Kuchinoerabu-jima: der Inselvulkan im Süden Japans scheint sich in einer Aufwärmphase zu befinden. Im Krater Shindake wurde Rotglut beobachtet. Seismik und Tremor sind seit der letzten Eruption im August 2014 leicht erhöht. JMA setzte die Alarmstufe auf „3“, mit einer Eruption ist jederzeit zu rechnen.

Sakura-jima: ist gestern zu neuer Bestform aufgelaufen und erzeugte 14 Eruptionen die vom VAAC Tokyo registriert wurden. Die Ausbruchserie ereignete sich nach einer relativ ruhigen Phase in den letzten Tagen.