Chile: Hitzewelle und Waldbrände

Hitzewelle im südamerikanischen Chile löst Waldbrände aus – Mindestens 10 Menschen tot

Das südamerikanische Land Chile steht wegen häufiger Erdbeben und Vulkanausbrüchen bei Vnet oft in den Schlagzeilen, doch davon soll heute nicht die Rede sein, denn uns beschäftigen die zahlreichen Waldbrände im Land, die mit einer Hitzewelle einhergehen. Für dieses Wochenende wurden Temperaturen von 37 Grad hervorgesagt. Zugleich leidet Chile unter einer Dürre, die seit mehreren Jahren anhält. So ist der Wassernotstand zum Alltag geworden. Dieses Jahr werden die generellen Probleme noch durch das Klimaphänomen El Nino verstärkt, so dass es zu zahlreichen Waldbränden kam. Besonders stark betroffen ist die Region Valparaíso im Zentrum des Landes. Der chilenische Präsident Gabriel Boric rief den Notstand aus, damit das Militär helfen kann, die Brände zu bekämpfen.

Die Feuer wüten u.a. vor den Toren der Küstenstadt Viña del Mar, die auch bei Touristen beliebt ist. Dort wurden zahlreiche Gebäude von den Flammen gefressen. Chilenische Medien berichten von mehreren Todesfällen im Zusammenhang mit den Waldbränden. Die genauen Opferzahlen sind nicht bekannt, aber die Behörden der vermuten, dass minderen 10 Menschen starben. Das brisante an der Situation ist, dass sich aufgrund der Hitzewelle viele Menschen in den Urlaubsregionen entlang der Küste aufhalten, darunter viele Hauptstadtbewohner.

Der Wassermangel in Chile hat sich über mehr als ein Jahrzehnt lang aufgebaut. Zum einen veränderte sich das natürliche Wetterregime der Andenregion aufgrund des Klimawandels und der in immer kürzeren Abständen auftretenden Klimaphänomene, und Niederschläge blieben aus. Zum anderen sind die Probleme aber auch hausgemacht und auf eine schlechte Wasserwirtschaft zurückzuführen: Chile ist weltweit der einzige Staat, in dem die Wasserwirtschaft komplett privatisiert wurde. Zweck der Privatisierung war es, die exportorientierte Landwirtschaft zu fördern. Mittlerweile liegen die Wasserrechte nur noch in Händen weniger Großkonzerne, und das meiste Wasser geht für den Anbau von Avocados und Weintrauben drauf, die auch nach Deutschland exportiert werden. Die Landwirtschaft verbraucht mehr Wasser als nachkommt und saugt alle großen Wasserspeicher leer.

Starkes Erdbeben an chilenischer Küste am 31.10.23

Erdbeben Mw 6,7 bei Vallenar in Chile

Datum 31.10.23 | Zeit: 12:33:42 UTC | Lokation:  -28.770 ; -71.478 | Tiefe: 23 km | Md 4,5

Kurz vor der chilenischen Küste der Region Atacama kam es zu einem starken Erdbeben der Magnitude 6,7. Das Erdbeben manifestierte sich um 12:33:42 UTC und hatte ein Hypozentrum in 23 km Tiefe. Das Epizentrum befand sich 73 km west-südwestlich von Vallenar. Das Erdbeben wurde in einem großen Umkreis gespürt, doch Berichte über größere Schäden liegen nicht vor. Für die Generierung eines Tsunamis lag der Erdbebenherd zu tief.

Erdbeben vor Chile stehen im Allgemeinen mit der Subduktion der pazifischen Nazcar-Platte in Verbindung, die vor der Küste unter den südamerikanischen Kontinent abtaucht. Der gleiche Prozess ist im Endeffekt auch für den Vulkanismus der Region verantwortlich. Das Erdbeben könnte sich auf die Vulkane der Region auswirken.

Dieses Erdbeben war zwar der stärkste Erdstoß des heutigen Tages, aber nicht das einzige Erdbeben mit großer Magnitude.

Erdbeben Mw 6,5 bei Fidschi

Datum 31.10.23 | Zeit: 11:10:55 UTC | Lokation:  -17.573 ; -178.984 | Tiefe: 548 km | Mw 6,5

Ähnlich stark war ein Beben der Magnitude 6,5, das sich nahe der Hauptinsel des Archipels von Fidschi ereignete. Da der Erdbebenherd in 550 km Tiefe befand, muss man genaugenommen von einem Mantelbeben reden. Das Epizentrum wurde 188 km ost-nordöstlich von Levuka verortet. Mantelbeben manifestieren sich für gewöhnlich an einem Stück subduzierter Ozeankruste, die bis in den Erdmantel abtauchte, dort aber nicht geschmolzen wurde. Vor einiger Zeit gab es im Bereich von Fidschi besonders viele Mantelbeben.

Iran: Erdbeben Mb 5,0

Datum 31.10.23 | Zeit: 09:13:43 UTC | Lokation: 32.033 ; 59.867 | Tiefe: 10 km | Mb 5,0

Ein deutlich schwächeres, aber dennoch erwähnenswertes Erdbeben ereignete sich heute Morgen im Iran. Das Beben hatte eine Magnitude von 5,0 und einen 10 km tief gelegenen Erdbebenherd. Das Epizentrum wurde 111 km südöstlich von Bīrjand verortet. In Gegenden mit alter Bausubstanz können moderate Erdbeben dieser Magnitude bereits schwere Schäden verursachen. Entsprechende Berichte liegen mir aber nicht vor.

Der Iran ist stark von aktiven tektonischen Prozessen beeinflusst, die hauptsächlich Erdbeben und die Bildung von Gebirgen verursachen. Der Iran liegt in der Zone der Wechselwirkung zwischen der asiatischen Platte und der arabischen Platte, wodurch die Kollision und Verschmelzung dieser beiden Platten eine der Hauptursachen für die intensive tektonische Aktivität in der Region darstellt.

Die Islamische Republik steht in den letzten Wochen hauptsächlich wegen der Unterstützung der Terrororganisation Hamas in den News der großen Medienhäuser und wegen der damit verbundenen Israelfeindlichkeit. Unfassbar sind auch die strengen Kopftuchregeln für Frauen und das brutale Gebären der Sittenpolizei, die besonders ein Auge darauf hat, dass Frauen sich den strengen Regeln der Mullahs unterwerfen. Mehrere junge Frauen sind durch das brutale Vorgehen dieser Dilettanten bereits gestorben. Einfach unglaublich, dass es so etwas im 21. Jahrhundert noch gibt. Da ich stark zu bezweifeln wage, dass ein Gott oder Prophet den Menschen solche Regeln aufs Auge drückte, darf man sehr stark am Selbstbewusstsein und Geisteszustand der Männer zweifeln, die solche Regeln heute noch durchdrücken. Es geht einfach um Dominanz, Macht und Unterdrückung! Es sieht so aus, als würden die Werte der christlich-demokratisch geprägten westlichen Welt und der autokratisch geführten Staaten des nahen Ostens immer weiter auseinanderdriften. Das kopfschüttelnd zu beobachten finde ich fast so interessant, wie Nachrichten über Naturkatastrophen recherchieren, und sorry, wenn ich hier vom eigentlichen Thema dieser Seite abgeschweift bin, aber das musste mal raus!

Erdbeben Mw 6,3 in Chile

Erdbeben Mw 6,3 erschüttert chilenische Küstenregion bei Coquimbo

Datum 06.09.23 | Zeit: 23:48:05 UTC | -30.284 ; -71.365 | Tiefe: 35 km | Mw 6,3

Gestern Abend erschütterte um 23:48:05 UTC ein starkes Erdbeben die chilenische Küste bei Coquimbo. Das Beben hatte eine Moment-Magnitude von 6,3 und ein Epizentrum, das 37 km südlich von Coquimbo verortet wurde. Das Hypozentrum befand sich in 35 km Tiefe. Das Erdbeben wurde in einem großen Umkreis wahrgenommen. Beim EMSC gibt es Wahrnehmungsmeldungen von Personen, die sich in fast 400 km Entfernung zum Epizentrum aufhielten. Ein Bebenzeuge, der in 34 km Entfernung zum Epizentrum wohnt, schrieb, dass der Erdstoß sehr stark war. Viele Dinge fielen herunter und das Haus bewegte sich, als wäre man in einem Boot auf dem Wasser. Meldungen über große Zerstörungen liegen allerdings nicht vor. Dass das Beben glimpflich verlief, ist auch der relativ großen Tiefe des Epizentrums zu verdanken. Außerdem ereigneten sich in der Region bereits viele starke Erdbeben, bei denen instabile Gebäude bereits zerstört wurden.

Das Erdbeben stand mit der Subduktion entlang des pazifischen Peru-Chile-Grabens in Verbindung. Hier taucht die Nazca-Platte unter die Südamerikaplatte ab, wobei es zu Verhakungen kommen kann. Es entstehen große Spannungen, die sich explosionsartig in Erdbeben entladen können. Wenn die Erdbebenherde in geringen Tiefen liegen, können bei solchen Erdbeben Tsunamis entstehen, was hier aber nicht der Fall war, da sich das Hypozentrum zu tief befand und sich das Beben hinter der Subduktionszone an der Küste manifestierte. Bei früheren Erdbeben entlang der chilenischen Küste entstanden allerdings bereits verheerende Tsunamis. So geschehen bei einem der stärksten Erdbeben der Welt, das sich 1960 bei Valdivia ereignete. Es hatte eine Magnitude von 9,5. Damals starben 1655 Menschen.

Obwohl es in Chile viele aktive Vulkane gibt, befinden sich in der näheren Umgebung von Coquimbo nur inaktive Feuerberge. Der Villarrica, der zuletzt hier in den Schlagzeilen stand, liegt mehr als 1000 km entfernt und ich rechen nicht mit Auswirkungen auf den Vulkan. Anders könnte es mit einem weiteren interessanten Erdbeben sein, das sich gestern am indonesischen Sunda-Strait manifestierte.

Sunda-Strait mit Erdbeben Mb 5,0

Datum 06.09.23 | Zeit: 01:30:51 UTC | -6.481 ; 104.465 | Tiefe: 50 km | Mb 5,0

Gestern ereignete sich laut GFZ an der Einfahrt zum Sunda-Strait ein Erdbeben der Magnitude 5,0. Das Epizentrum wurde 146 km süd-südwestlich von Bandar Lampung verortet. Der Erdbebenherd lag 50 km tief. Der Erdstoß befand sich in relativer Nähe zum Inselvulkan Anak Krakatau, der gerne kurzfristig aktiv wird, wenn sich in der Region stärkere Erdbeben ereignen.

Vulkan Villarrica am 03.09.23

Staat: Chile | Koordinaten: -39.42; -71.93 | Aktivität: Asche-Exhalation

Ascheexhalationen und Erdbeben am Villarrica in Chile

Der Vulkan Villarrica in Chile war gestern aktiver als es in den letzten Wochen der Fall war und erzeugte eine kleine Ascheeruption. Laut der chilenischen Bergbaubehörde  SERNAGEOMIN stieg dabei Vulkanasche bis auf einer Höhe von gut 180 m über den Kraterrand auf. Zudem gab es ein vulkanotektonisches Erdbeben unter dem Vulkan, das der Ascheexhalation voranging. Es stand im Zusammenhang mit dem Sprödbruch von Gestein, der von aufsteigendem Magma verursacht wurde. Die Erschütterung ereignete sich um 16:47 Ortszeit und hatte eine geringe Magnitude von 1,1.

Das VAAC Buenos Aires, das den Luftraum Südamerikas auf Aschewolken hin beobachtet, brachte 3 VONA-Meldungen heraus. Die Vulkanasche war zwar nicht auf den Satellitenaufnahmen auszumachen, aber man meldete kontinuierliche Ascheemissionen, die bis auf eine Höhe von 3350 m aufstiegen. Da der Vulkan 2847 m hoch ist, wäre die Asche demnach gut 500 m über Kraterhöhe aufgestiegen, also deutlich mehr, als es dem Bericht der Vulkanologen von SERNAGEOMIN zu entnehmen ist. Die Ascheemissionen wurden via Livecam detektiert.

Nachts sieht man auf den Livecambildern rot illuminierten Dampf aus dem Krater aufsteigen. Im letzten Bulletin der Vulkanologen heißt es, dass ein Lavateich im Förderschlot steht. Unklar ist, ob er vom Kraterrand aus einsehbar ist, oder ob er dafür zu tief unten im Schlot steht. Heute Nacht registrierte MIROVA eine moderate Wärmestrahlung mit 23 MW Leistung.

Beim SERNAGEOMIN ist ein Aktivitäts-Bulletin des Villarricas für die erste Augusthälfte einsehbar. Dort wies man insbesondere auf die hohe Anzahl von Erdbeben mit langen Perioden hin: Es wurden 14.560 entsprechende seismische Signale aufgezeichnet. Zudem wurde ein kontinuierliches Tremorsignal empfangen. Beide Erdbebenarten stehen mit der Fluiddynamik im Zusammenhang und zeigen, dass Magma bzw. Lava im Untergrund und Schlot des Vulkans brodelt.

Aus der Schmelze wird auch viel Schwefeldioxid freigesetzt. Der Tagesdurchschnitt lag bei 1642 Tonnen am Tag. Ein Spitzenwert wurde am 8. August gemessen, als 2.237 Tonnen Schwefeldioxid ausgestoßen wurden.

Nicht zu den Werten passt, dass die Bodendeformation einen negativen Trend zeigt und Subsidenz registriert wurde. Die Vulkanologen teilten aber auch mit, dass die Werte aufgrund der Jahreszeit ungenau sein könnten und möglicherweise von variierenden Schneehöhen beeinflusst wurden.

Der Alarmstatus des Vulkans Villarrica steht auf „gelb“. Zuletzt gab es im Januar Meldungen von strombolianischen Eruptionen. Die Aktivität könnte sich jetzt wieder dahingehend steigern.

Zusammenfassung:

  • Am Villarirca stieg Vulkanasche bis gut 500 m über Kraterhöhe auf.
  • Es gab einen schwachen VT-Erdstoß, LP-Erdbeben und kontinuierlichen Tremor.
  • Im Schlot steht ein Lava-Pond und es steigt rot illuminierter Dampf auf.

Naturkatastrophen-News 26.06.23: Überflutungen

Überflutungen nach schweren Unwettern in Chile

In fünf chilenischen Regionen ist es zu starken Unwettern gekommen, die tagelange Regenfälle mit sich brachten und Flüsse über die Ufer treten ließen. Es kam zu Überflutungen, von denen auch die Hauptstadtregion Santiago betroffen war. Dort traten die Flüsse Mapocho und Maipo über die Ufer. In den betroffenen Regionen wurde der Notstand ausgerufen.

Die Überflutungen verwandelten Straßen in Flüsse und zerstörten dort mehrere Gebäude. 750 Häuser wurden beschädigt. Durch das Hochwasser wurden gut 8000 Personen von der Außenwelt abgeschnitten. Die Wassermassen weichten den Boden auf, so dass mehrere Bäume umfielen. Dadurch wurden 2 Personen getötet. Sechs Menschen gelten als vermisst.

Besonders Schlimm traf es die Region Maule, wo der Mataquito-Fluss sein Bett verließ und ganze Ortschaften überflutete.

Staatspräsident Gabriel Boric erklärte bei einem Besuch in einer Notunterkunft in der Gemeinde Coltauco, dass es die stärksten Regenfälle seit mindestens 30 Jahren waren und machte den Klimawandel dafür verantwortlich. Er erklärte: „Wir werden immer mehr widrige Ereignisse erleben, aus denen wir auch lernen müssen.“

Erst im Februar stand Chile wegen einer anderen Naturkatastrophe in den Schlagzeilen: Waldbrände haben während des chilenischen Sommers auf der Südhalbkugel riesige Waldflächen verbrannt. Die Feuer brachen infolge einer langen Dürreperiode aus, die man jetzt während des Winters wohl für beendet erklären kann. Dass sich die aktuellen Regenfälle so katastrophal auswirkten, ist auch dem Umstand geschuldet, dass die Böden der abgebrannten Flächen erodieren, anstatt Wasser zu speichern. Ein Problem, das nicht nur in Chile auftritt, sondern überall dort, wo Unwetter eine Dürreperiode ablösen. Ein Paradebeispiele ist das US-amerikanische Kalifornien.

Chile steht zudem in besonderem Maße unter dem Einfluss der Klimaphänomene El Ninio und La Nina, die sich besonders auf den Pazifikraum zwischen Südamerika und Australien auswirken. inwieweit diese -ursprünglich alle 7 Jahre auftauchenden- Klimaphänomene durch den Klimawandel beeinflusst werden und welche Wechselwirkungen es gibt, ist noch nicht hinreichend erforscht.

Erdbeben-News 31.03.23: Chile

Erdbeben Mw 6,3 vor der Küste von Chile

Datum 30.03.23 | Zeit: 17:33:07 UTC | 35.66 S ; 73.42 W | Tiefe: 10 km | Mw 6,3

Gestern Abend erschütterte ein starkes Erdbeben der Moment-Magnitude 6,3 die chilenische Küste der Region Maule. Das Epizentrum lag Offshore und wurde 98 km west-südwestlich von Constitución lokalisiert. Das Hypozentrum wird beim EMSC mit 10 km Tiefe angegeben. Tsunami-Alarm wurde nicht ausgelöst. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen, aber keine Berichte über Schäden vor.

Tektonisch betrachtet stand der Erdstoß mit der Subduktion der ozeanischen Nazca-Platte unter die Platte des südamerikanischen Kontinents in Verbindung. Die Subduktion erfolgt am Peru-Chile-Graben, hinter dem sich das Erdbeben ereignete. Die Subduktion am Peru-Chile-Graben ist auch für die Schmelzbildung verantwortlich, die viele Vulkane der Andenregion mit Magma speist. Prominentester Vulkan der Region Maule ist die Laguna del Maule. Hierbei handelt es sich um einen großen Calderavulkan, den man durchaus mit den Calderen von Taupo und Campi Flegrei vergleichen kann. Die Caldera der Laguna del Maule verfügt über ein ausgeprägtes Hydrothermalsystem und ähnlich wie bei den italienischen Campi Flegrei gibt es Bodenhebungen. Der Boden hebt sich mit einer Rate von 25 cm pro Jahr. Das ist mehr als in den Campi Flegrei. Das Hydrothermalsystem wird sehr wahrscheinlich von einem aktiven Magmenkörper befeuert, der in mehreren Kilometern Tiefe steckt. Im Jahr 2014 wurde sein Volumen mit 6 Kubikkilometern angegeben. Sollte es hier zu einer Eruption kommen, könnte sie gewaltig ausfallen.

Das Epizentrum des aktuellen Erdbebens der Magnitude 6,3 lag in gut 300 km Entfernung zur Laguna del Maule und damit befindet sich der Vulkan im Wirkungskreis des Erdbebens. Wir wissen, dass Erdbeben Vulkanausbrüche auslösen können, vorausgesetzt der Vulkan ist zu einer Eruption prinzipiell bereit und geladen. Was wir nicht wissen ist, ob die Laguna del Maule-Caldera bereits zu einer Eruption bereit ist.

Zusammenfassung:

  • Vor der Küste der chilenischen Region Maule gab es ein starkes Erdbeben Mw 6,3.
  • Ein Tsunami entstand nicht und es liegen keine Schadensmeldungen vor.
  • Im Wirkungskreis des Erdbebens befindet sich der Calderavulkan Laguna del Maule.

Weitere Meldungen:

Erdbeben M 5,6 in der Atacama

Datum 31.03.23 | Zeit: 10:46:21UTC | 24.76 S ; 70.47 W | Tiefe: 59 km | M 5,6

Ein weitere Beben erschütterte Chile erst vor wenigen Minuten. Es hatte eine Magnitude von 5,6 und eine Herdtiefe von 59 km. Das Epizentrum wurde 72 km nördlich von Taltal verortet. Die Daten sind frisch und könnten noch korrigiert werden.


Erdbeben Mw 4,5 vor Kreta

Datum 30.03.23 | Zeit: 19:23:00 UTC | 34.52 N ; 25.25 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,5

vor der Südküste von Kreta manifestierte sich gestern Abend ein Erdstoß der Magnitude 4,5. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 60 km süd-südöstlich von Asímion festgestellt.


Erdbeben im Gipfelbereich des Vulkans Kilauea auf Hawaii

Datum 31.03.23 | Zeit: 05:15:38 UTC | 19.41 N ; 155.29 W | Tiefe: 6 km | Md 2,6

Im Bereich der Kilauea-Gipfelcaldera zog die Seismizität an. Das EMSC detektierte mehrere Erdbeben mit Magnitude im 2-er-Bereich. Insgesamt gibt es in letzter Zeit um die 60 Beben am Tag. Die Erdbeben stehen sehr wahrscheinlich mit Magmen-Akkumulation in Verbindung und es steigt die Wahrscheinlichkeit, dass bald eine neue Eruption im Halema’uma’u-Krater beginnen wird. Die Bodenhebung liegt bei 20 cm und damit 10 cm über dem Niveau, als der letzte Ausbruch begann.

 

Erdbeben-News 19: Februar 2023: Türkei

Nachbeben Mb 5,2 erschüttert Zentraltürkei

Datum: 18.02.23 | Zeit: 19:31:32 UTC | 38.02 N ; 36.65 E | Tiefe: 10 km | Mb 5,2

Morgen ist es zwei Wochen her, dass die beiden Starkbeben mit den Magnituden 7,8 und 7,5 den Südwesten der Türkei erschütterten. Die Beben manifestierten sich an den beiden Westarmen der Ostanatolischen Verwerfung und wirkten sich bis nach Syrien aus. Hunderte Nachbeben folgten. In der Türkei wurden 200.000 Gebäude stark beschädigt oder stürzten wie Kartenhäuser zusammen und begruben Zehntausende Menschen unter sich. Die vorläufige Opferbilanz: Mehr als 46.000 Tote und über 80.000 Verletzte. Alleine in Syrien sollen Millionen Menschen ihre Unterkunft verloren haben und Hunderttausende sind bereits geflohen. Es droht eine weitere humanitäre Katastrophe, deren Ausmaß bis jetzt entweder noch nicht absehbar ist, oder von unseren Politikern falsch eingeschätzt wird, denn ich kann keine Maßnahmen erkennen, wie man sich bei uns erfolgreich auf immer weiter steigende Flüchtlingszahlen einstellt. Im Gegenteil, die meisten Kommunen sind bereits mit den ukrainischen Kriegsflüchtlingen überlastet und da sie mit deutschen Staatsbürgern quasi gleichgestellt sind, drohen Verteilungskämpfe in praktisch jedem sozialen Bereich, einschließlich Kita- und Schulplätzen!

Obwohl in der letzten Woche Anzahl und Stärke der Nachbeben entlang der Ostanatolischen Verwerfung nachgelassen haben, gibt es immer noch viele davon. Das Stärkste gestern hatte eine Magnitude von 5,2 und einen Erdbebenherd in 10 km Tiefe. Das Nachbeben manifestierte sich am nördlichen Arm der Verwerfung, an dem es das Beben Mw 7,5 gegeben hatte. Das Epizentrum wurde 13 km östlich von Göksun verortet. Dort in der Nähe wurde letzte Woche auch von einem vermeintlichen Vulkanausbruch berichtet, dessen Ursache immer noch nicht geklärt ist. Ich halte es für wahrscheinlich, dass es sich dabei um eine Schlammeruption gehandelt hatte.

Auf der Shakemap erkennt man, dass praktisch die gesamte Ostanatolische Verwerfung von den Nachbeben betroffen ist. Man kann sich die Frage stellen, ob es Nachbeben sind, oder eigenständige Beben, die durch die starken Erschütterungen im Südwesten ausgelöst wurden.

Im Katastrophengebiet werden immer noch vereinzelt Überlebende aus den Trümmern geborgen, doch im Wesentlichen geht es mittlerweile darum, die Toten zu bergen und die Trümmer zu beseitigen. Es wird Monate bis Jahre dauern, um die Schäden zu beseitigen. Bleibt zu hoffen, dass die neuen Gebäude erdbebensicher gebaut werden, ansonsten erlebt man in einigen Jahrzehnten die nächste Katastrophe dort. Einstweilen drohen Seuchen und Unruhen. Themen, die uns in den nächsten Wochen bestimmt weiterhin beschäftigen werden.


Weitere Meldungen:

Chile: Erdbeben Mw 5,3

Datum: 19.02.23 | Zeit: 02:40:41 UTC | 19.98 S ; 71.09 W | Tiefe: 10 km | Mw 5,3

Vor der chilenischen Küste bebte es mit Mw 5,3. Das Hypozentrum lag 10 km tief. Das Epizentrum befand sich 102 km westlich von Iquique. Entlang der chilenischen Subduktionszone gibt es aktuell viele Beben.


Kreta: Erdbeben Mb 4,8

Datum: 18.02.23 | Zeit: 17:32:57 UTC | 35.76 N ; 25.48 E | Tiefe: 10 km | Mb 4,8

Gestern Nachmittag bebte es nördlich von Kreta mit einer Magnitude von 4,8. Der Erdbebenherd lag 10 km tief. Das Epizentrum wurde 57 km nord-nordöstlich von Heraklion verortet. Zwischen Kreta und dem Ägäischen Vulkanbogen ereigneten sich mehrere schwache-moderate Erdstöße.


Ionisches Meer: Erdstoß Mw 4,5

Datum: 18.02.23 | Zeit: 20:14:32 UTC | 37.38 N ; 20.80 E | Tiefe: 10 km | M3 4,5

Gestern Abend gab es dann noch ein Erdbeben Mw 4,5 vor der Ostküste Griechenlands, genauer im Ionischen Meer. Südlich der Insel Zakynthos bebte es mit Mw 4,5. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 45 km südlich von Zakynthos festgestellt. Es gab mehrere Nachbeben.

Naturkatastrophen am 10.02.23: Waldbrände in Chile

Waldbrände in Chile lösen Katastrophenalarm aus

Im Zentrum Chiles lodern seit Wochen Waldbrände, die sich immer weiter ausbreiten und bisher 26 Menschenleben forderten. Die Feuer wüten auf einer Fläche von mehr als 350.000 Hektar. Ungefähr 1200 Gebäude wurden zerstört. Nun wurde in den betroffenen Regionen Katastrophenalarm gegeben und Ausgangssperren verhängt. Sie gelten in den 3 Provinzen Araukanien, Bío Bío und Ñuble. Die Sperrstunde beginnt um Mitternacht. Ab 5 Uhr morgens dürfen die Menschen wieder ihre Wohnungen verlassen.

Waldbrände sind in Chile nichts Ungewöhnliches und praktisch in jedem Sommer lodern sie mit unterschiedlicher Intensität. Obwohl Faktoren wie Hitzewellen, Dürren und Winde eine große Rolle bei der Entstehung und Ausbreitung der Feuer spielen und diese Faktoren vom anthropogenen Klimawandel beeinflusst werden, gibt es einen weiteren wichtigen Grund, warum sich die Waldbrände rasch ausbreiten: Seit über 100 Jahren setzt man in der chilenischen Landwirtschaft auf die Pflanzung von schnellwachsenden Eukalyptus-Bäumen, die ursprünglich aus Australien kommen. Von dort kennt man ja auch verheerende Brandkatastrophen. Eukalyptusbäume sind sehr ölhaltig und explodieren regelrecht, wenn sie in Brand geraten. Durch diese Sprengwirkung werden glühende Holzsplitter weit verteilt, wodurch sich das Feuer enorm schnell ausbreitet. Außerdem speichern Eukalyptuswälder weniger Wasser als einheimische Gehölze, was ebenfalls ein ungünstiger Faktor ist. Neben Klimaschutzmaßnahmen würde es Chile gut tun, das profitorientierte Forstmanagement zu überdenken.

Leider brennen aber nicht nur Eukalyptuspflanzungen. Besonders in der Provinz Araukanien wachsen die namensgebenden Araukarien-Bäume. Die endmischen Bäume wachsen nur langsam und zählen zu den stark gefährdeten Pflanzenarten. Große Araukarien in natürlichen Wäldern sind oft zwischen 1000 und 2000 Jahren alt. Selbst Bäume, die gefällt werden, haben oft ein Alter von mehr als 500 Jahren. Mit ihren hohen kahlen Stämmen und messerartigen Blättern  an den peitschenähnlichen Ästen die die Kronen bilden, verfügen die Bäume über einen gewissen Schutz vor Waldbränden, aber wenn solche Wälder verloren gehen, sind sie praktisch unersetzbar.

Die Waldbrände sieht man auf Satellitenfotos, die ich auch immer für die Vulkanbeobachtung benutze. Die Rauchschwaden ziehen in nord-nordwestlicher Richtung und sollen sogar die Landeshauptstadt erreichen.

Erdbeben-News 05.02.23: PNG

Papua-Neuguinea: Erdbeben MW 5,9

Datum: 04.02.23 | Zeit: 12:22:37 UTC | 6.36 S ; 146.25 E | Tiefe: 100 km | Mw 5,9

Das stärkste Erdbeben der letzten Stunden ereignete sich im Nordosten der Hauptinsel von Papua Neuguinea. Es hatte einen Erdbebenherd in 100 km Tiefe und ein Epizentrum, das 43 km östlich von Kainantu festgestellt wurde. Dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. In der Nähe liegen mehrere aktive Vulkane. Zu ihnen zählen Mount Giluwe, Manam und Kadovar. Die letzten beiden Vulkane eruptierten in den letzten Monaten sporadisch. Eine Meldung vom Kadovar gab es erst im Januar, als der Inselvulkan eine Aschewolke ausspie.

Tektonische Situation im Gebiet des Epizentrums

Die tektonische Situation in Papua Neuguinea ist komplex und dementsprechend zählt das Land zu den erdbebengefährdetsten Regionen der Erde. PNG liegt auf der Plattengrenze zwischen dem Pazifik und Indoaustralien. Generell wird die ozeanische Platte unter der kontinentalen Platte subduziert und die Tiefe des Hypozentrums des aktuellen Erdbebens deutet darauf hin, dass sich der Erdstoß an einem Stück subduzierter Platte ereignete, die bis in die Asthenosphäre abgetaucht ist. Allerdings liegt das Epizentrum im Bereich des Schnittpunktes zweier Störungszonen. Bei diesen handelt es sich um die Ramu-Markham-Störungszone und den Aure Fold-and-Thrust Gürtel. Daher ist es auch möglich, dass das Beben direkt mit den Bewegungen entlang dieser Störungszonen stand. Interpretationsversuche der Beben in diesem Bereich sind generell schwierig, da nicht nur die beiden großen Erdkrustenplatten des Pazifiks und Indoaustraliens kollidieren, sondern weil hier an den Plattenbewegungen mehrere Mikroplatten beteiligt sind. So sind der Aure-Moresby-Faltenthrust-Gürtel und das Aure-Moresby-Vorlandbecken das Ergebnis einer großräumigen, gegen den Uhrzeigersinn gerichteten Rotation der 355.000 km2 großen Woodlark-Mikroplatte. Diese Rotation begann bereits im Miozän und dauert bis heute an.


Erdbeben Mw 5,8 erschüttert japanische Inselgruppe

Datum: 05.02.23 | Zeit: 00:03:20 UTC | 32.70 N ; 141.68 E | Tiefe: 10 km | Mw 5,8

Das japanische Izu-Archipel wurde von einem Erdbeben der Magnitude 5,8 erschüttert. Das Hypozentrum befand sich in 10 km Tiefe. Das Epizentrum wurde 304 km südöstlich von Tateyama erschüttert. Die vulkanische Inselgruppe südlich der japanischen Hauptstadt erstreckt sich über eine Länge von mehr als 1000 km und beherbergt mehrere Unterwasservulkane, von denen zwei in diesem Monat in den Schlagzeilen standen. Außerdem ist mit dem Nishinoshima ein junger Inselvulkan aktiv.


Chile: Erdstoß Mw 5,5

Datum: 05.02.23 | Zeit: 01:02:45 UTC | 29.65 S ; 71.12 W | Tiefe: 60 km | Mw 5,5

Ein Erdbeben der Magnitude 5,5 ereignete sich in Chile. Es hatte einen Erdbebenherd in 60 km Tiefe und ein Epizentrum, das 40 km nord-nordöstlich von Coquimbo verortet wurde. Der Ort liegt an der Küste in relativer Nähe zu Valparaiso, das für seine Starkbeben berüchtigt ist. Das Epizentrum des Bebens befand sich nicht direkt an der Küste, sondern ein wenig landeinwärts. In der Region gibt es aktuell zahlreiche Erschütterungen.


Campi Flegrei: Erdbeben Md 3,0

Datum: 05.02.23 | Zeit: 00:45:36 UTC | 40.80 N ; 14.11 E | Tiefe: 4 km | Md 3,0

Heute Nacht manifestierte sich unter den Phlegräischen Feldern ein Erdbeben der Magnitude 3,0. Der Erdbebenherd lag in nur 4 km Tiefe. das Epizentrum befand sich im Golf von Pozzuoli und wurde vom EMSC 15 km südwestlich von Neapel verortet. Erst gestern hatte ich einen kleinen Erdbebenschwarm unter der Solfatara gemeldet.