Eruption am Rincón de la Vieja – News vom 07.10.23

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32 | Aktivität: Phreatisch

Phreatische Eruption am Rincón de la Vieja fördert 5000 m hohe Dampfwolke

Gestern meldete OVISCORI-UNA eine Eruption des costa-ricanischen Vulkans Rincón de la Vieja. Der Ausbruch ereignete sich um 01:22 Uhr (Lokalzeit) und förderte eine beeindruckende Eruptionswolke, die ca. 5000 Meter über den Krater emporstieg. Die Wolke stieg deutlich höher auf, als es bei den vorangegangenen Eruptionen der Fall gewesen war. Bei den früheren Eruptionen steigen die Eruptionswolken ca. 2000 m hoch auf.

Eine VONA-Warnung über Vulkanasche gab es nicht, also wird es sich bei der Eruptionswolke überwiegend um Dampf einer phreatischen Eruption gehandelt haben, was typisch für den Rincón de la Vieja ist.

Obwohl die Eruption aus dem Kratersee heraus relativ kraftvoll war, wurde nur wenig Wasser über den Kraterrand gedrückt und ein größerer Lahar blieb aus. Im entwässernden Bachlauf fanden die Vulkanologen nur geringe Mengen Schlamm. Als Grund hierfür wird der niedrige Wasserstand des Sees vermutet.

In der laufenden Woche wurden insgesamt 12 phreatische Eruptionen und fünf kleinere Wasserdampfausstöße erfasst. Keiner dieser Ausbrüche ging mit Lahar- oder Ascheemissionen einher.

Während der klaren Nacht zeichnete die Webcam des Vulkanologischen und Seismologischen Observatoriums von Costa Rica (OVISCORI) ein Video auf, das die Intensität der Wolke dieses Mal eindrucksvoll dokumentierte. Zudem haben seismische Messgeräte in der Nähe des Gipfels das etwa vierminütige Ereignis erfasst, wie ein Vulkanologe gegenüber der Lokalpresse erklärte.

Seit dem 25. August wurde eine leichte Zunahme der Häufigkeit und Intensität phreatischer Eruptionen an diesem Vulkan verzeichnet. Der Zugang zum Krater ist für Touristen seit mehr als einem Jahrzehnt gesperrt.

Der heftigste Ausbruch in diesem Jahr ereignete sich am 21. April, allerdings mit geringerer Energie und Ausmaßen im Vergleich zum Ausbruch vom 28. Juni 2021, der als der stärkste der letzten 11 Jahre galt. OVISCORI betonte, dass Rincón de la Vieja äußerst dynamisch ist und sich die aktuellen Bedingungen rasch ändern können.

Vulkan-News am 29.08.23: Popocatepetl

Popocatepetl: Aschewolke und Tremor

Staat: Mexiko | Lokation: 19.028, -98.62 | Aktivität: Asche-Eruptionen

Am mexikanischen Vulkan Popocatepetl bleibt der Tremor weiterhin erhöht. Gestern berichtete CENAPRED von einem insgesamt 349 Minuten lang anhaltenden Tremor. Es wurden jedoch nur 9 Asche-Dampf-Exhalationen beobachtet. Dafür wurde heute eine Aschewolke gemeldet, die laut VAAC eine Höhe von 7600 m erreichte und in nordwestliche Richtung getragen wurde. Auf nächtlichen Live-Webcam-Bildern ist eine beleuchtete Dampfwolke sichtbar, was darauf hinweist, dass sich glühende Lava im Schlot befindet oder sogar ein Lavakuppel wächst.


Phreatische Eruptionen am Rincon de la Vieja

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32 | Aktivität: Phreatisch

Am Rincon de la Vieja in Costa Rica ereigneten sich gestern Abend 2 phreatische Eruptionen, die im Kratersee des Vulkans stattfanden. Diese Eruptionen führten zur Freisetzung von Dampfwolken, die eine Höhe von bis zu 3000 m über der Kraterhöhe erreichten. Normalerweise steigen die Dampfwolken phreatischer Eruptionen nicht in solch große Höhen auf. Jedoch herrschte gestern Windstille, wodurch die Eruptionswolken senkrecht aufstiegen, ohne vom Wind verweht zu werden. Berichten des zuständigen Observatoriums OVISCORI-UNA zufolge lösten die Eruptionen einen kleinen Lahar aus. Dies geschah höchstwahrscheinlich durch die Explosionskraft, die Wasser aus dem Kratersee herausgeschleudert und über den Kraterrand geschwappt hat. Die Explosionen verursachten lediglich schwache seismische Signale. Obwohl es keine Vorwarnungen gab, besteht an aktiven Vulkanen mit Kraterseen immer eine latente Gefahr von phreatischen Ausbrüchen. Ähnliche Eruptionen fanden zuletzt im Mai statt.


Starke Seismizität am Kilauea

Staat: USA | Lokation: 19.42, -155.29 | Aktivität: Seismik

Am Kilauea auf Hawaii bleibt die seismische Aktivität auf einem hohen Niveau. Gestern wurden erneut mehr als 200 Erdstöße erfasst. In den meisten Tagen der letzten Woche waren es etwa 150 schwache Erdbeben. Die meisten dieser Beben treten entlang einer Linie südlich der Gipfelcaldera auf und haben Hypozentren in Tiefen von 2-3 km. Zudem wird eine Anhebung des Bodens festgestellt. Die Ausstoßmenge von Schwefeldioxid hat sich leicht auf 75 Tonnen pro Tag erhöht. Die Vulkanologen des HVO geben an, dass ähnliche Ereignisse vor den letzten Ausbrüchen auftraten. Es ist daher sehr wahrscheinlich, dass in den nächsten Tagen oder Wochen ein neuer Ausbruch im Gipfelbereich des Vulkans erfolgt. Vor dem letzten Ausbruch dauerten die Erdbebentätigkeiten mehrere Wochen an, bevor die Lava schließlich den Weg an die Erdoberfläche fand.

Vulkan Rincon de la Vieja – News vom 26.05.23

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32 | Aktivität: Phreatisch

Rincon de la Vieja mit Eruption

In Costa Rica ist es laut Medienberichten zu einer phreatischen Eruption am Vulkan Rincon de la Vieja gekommen. Eine Eruptionswolke aus Wasserdampf, vulkanischen Gasen und ein wenig Vulkanasche stieg bis zu 3000 m über dem Krater auf. Eine VONA-Warnung gab es nicht, wahrscheinlich, weil hauptsächlich Wasserdampf eruptiert wurde.

Bereits vor einigen Tagen wurde eine kleinere phreatische Eruption gemeldet. Diese entstehen, wenn Wasser durch die Geothermie eines Vulkans so stark erhitzt wird, dass es explosionsartig verdampft. Im Unterschied zu phreatomagmatischen Eruptionen kommt es dabei nicht zu einem direktem Kontakt zwischen Wasser und Magma. Ganz ungefährlich sind phreatische Eruptionen nicht, denn sie kommen meistens ohne Vorwarnungen und schleudert Brocken anstehendes Gesteins durch die Gegend, die eine Gefahr für Leute in Kraternähe darstellen. Außerdem kann es zu Laharen kommen, besonders, wenn die phreatischen Eruptionen aus einem Kratersee aufsteigen, so wie es hier der Fall ist. Der Krater mit dem See hat einen Durchmesser von gut 500 m. Sollte es zu einer größeren Eruption kommen, ist das Gefahrenpotenzial aufgrund des Kratersees besonders hoch. Besonders, falls sich eine Spalte in der Kraterwand bilden sollte, durch die der Kratersee abfließt, ist eine Katastrophe vorprogrammiert.

Beim Rincon de la Vieja handelt es sich um einen 1916 m hohen Komplexvulkan mit zwei Kraterkegeln, die sich aus einer 5 km durchmessenden Caldera erheben. Dieser Kraterkegelkomplex wird Santa Maria genannt.

Der Vulkan ist Teil des Rincón de la Vieja-Nationalparks, der sich in der Provinz Guanacaste im Nordwesten von Costa Rica befindet. Er ist einer von sechs aktiven Vulkanen in Costa Rica. Nicht nur der Vulkan interessiert die Besucher des Nationalparks, sondern auch die vielfältige Tier- und Pflanzenwelt. Aufgrund der vulkanischen Aktivität gibt es bestimmte Gebiete im Park, deren Besuch aufgrund von potenziellen Gefahren eingeschränkt sein kann. Daher sollten Besucher sich immer über die aktuellen Bedingungen informieren, bevor sie den Vulkan und den Nationalpark besuchen.

Zusammenfassung: 

  • Am Rincon de la Vieja kam es zu einer phreatischen Eruption.
  • Eine Eruptionswolke stieg gut 3000 m hoch auf.
  • Sie bestand überwiegend aus Wasserdampf.

Vulkan Rincón de la Vieja – News am 23.04.23

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32 | Aktivität: Phreatisch

Eruption am Rincón de la Vieja, in Costa Rica

Am costaricanischen Vulkan Rincón de la Vieja ist es laut Medienberichten vorgestern zu einer explosiven Eruption gekommen. Demnach soll Vulkanasche bist auf einer Höhe von 2500 m über dem Krater aufgestiegen sein. Tephra ging auf der Nordflanke des Vulkans nieder. Das Material soll auch umliegende Flüsse kontaminiert haben. Erstaunlicherweise wurde keine VONA-Meldung ausgelöst. Das Institut OVSICORI warnte davor, sich in Nähe von Flüssen aufzuhalten, weil Lahar-Gefahr bestand, denn die Eruption manifestierte sich aus dem Kratersee des Vulkans. Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ erhöht.

Die Explosion ereignete sich um 3:57 Uhr nachmittags, und zu diesem Zeitpunkt gab es keine weiteren Informationen über die Auswirkungen des Ereignisses oder die aktuelle Aktivität. Die Nationale Notfallkommission Costa Ricas beobachtet die Aktivität des Vulkans Rincón de la Vieja, genau. Der jüngste Ausbruch hat zwar Besorgnis ausgelöst, aber die CNE arbeitet unermüdlich daran, die Sicherheit der örtlichen Bevölkerung zu gewährleisten. Es ist wichtig, dass die Menschen informiert bleiben und die von den Behörden aufgestellten Richtlinien befolgen, um im Falle eines Vulkanausbruchs sicher zu sein.

In der Vergangenheit hat Costa Rica bereits Vulkanausbrüche anderer aktiver Vulkane wie Arenal, Poas und Turrialba erlebt. Diese Ereignisse haben deutlich gemacht, wie wichtig es ist, sich auf Naturkatastrophen vorzubereiten und wirksame Evakuierungspläne zu entwickeln, um die Menschen in Sicherheit zu bringen.

Der Vulkan Rincón de la Vieja, ist einer der aktivsten Vulkane Costa Ricas. Sein letzter größerer Ausbruch fand im Jahr 1998 statt, als es zu einer Serie von Explosionen und pyroklastischen Strömen kam, die eine Aschesäule von bis zu 6 km Höhe erzeugten. Seitdem hat der Vulkan Rincon de la Vieja kleinere Eruptionen und seismische Aktivitäten gezeigt, aber es gab keinen größeren Ausbruch. Bei den kleineren Eruptionen handelte es sich überwiegend um phreatische Eruptionen, bei den Wasser durch die Erdhitze schlagartig verdampft und Explosionen auslöst.

Costa Rica und den Rincón de la Vieja, bereiste ich in meiner Zeit als filmender Geologiestudent. Damals zog ich als Backpacker durch dieses einzigartige Land. Erstaunlich, wie weit man 1994 mit relativ bescheidenen finanziellen Mitteln kam: zu dieser Zeit war Costa Rica vergleichsweise preiswert. Ich ließ mich von einem Taxi im Trockenwald am Fuß des Rincón de la Vieja absetzen und vereinbarte einen PickUp drei Tage später. Diese Tage nutzte ich um die fantastischen Manifestationen des Vulkans zu studieren. Da ein Pizote (Nasenbär) meine Lebensmittelvorräte (die ich laut Empfehlung an einem Seil zwischen zwei Bäumen gehängt hatte) bereits am ersten Tag plünderte, wurden es drei sehr hungrige Tage!

Zusammenfassung:

  • Am Vulkan Rincón de la Vieja kam es zu einer explosiven Eruption.
  • Vulkanasche stieg 2500 m über Kraterhöhe auf.
  • Tephra landete auf der Nordflanke und in Bächen und Flüssen.
  • Der Alarmstatus wurde auf „gelb“ gesetzt.

Vulkan-News 30.08.22: Dukono

Dukono mit explosiven Eruptionen

Staat: Indonesien | Koordinaten:1.70, 127.87 | Eruption: Ascheeruptionen

Gestern erzeugte der Dukono auf Halmahera (Indonesien) zwei Eruptionen, die stärker als üblich waren. Dichte Aschewolken stiegen bis auf einer Höhe von 3000 m auf. Interessanterweise wurden die Eruptionswolken nicht von Satelliten erfasst. Dafür gibt es ein Foto, das wenigstens einen Ausbruch dokumentiert. Das VSI registrierte 2 seismische Eruptionssignale mit Amplituden zwischen 8-34 mm und eine Dauer von bis zu 29 Sekunden. Drei Tage zuvor gab es einen Anstieg in der Seismizität, als 10 vulkanotektonische Erschütterungen registriert wurden. Der VONA-Alarmstatus steht auf „orange“. Es könnten weitere Eruptionen entstehen, die tief fliegende Flugzeuge gefährden könnten.

Dukono zählt zu den Dauerbrennern Indonesiens und ist für seine frequente Ascheeruptionen bekannt.


Fuego mit Laharen

Staat: Guatemala | Koordinaten: 14.47, -90.88 | Eruption: Ejektiv

Am guatemaltekischen Vulkan Fuego gingen gestern Lahare ab. Die Schlammlawinen wurden durch starke Regenfälle verursacht, die am Vulkanhang abgelagerte Vulkanasche mobilisierten. Darüber hinaus hält die eruptive Tätigkeit am Fuego an. INSIVUMEH (dessen modernisierte Website wieder online ist) meldet, dass es stündlich 4-7 explosive Eruptionen gibt. Asche steigt bis zu 4800 m auf. Glühende Tephra erreicht eine Höhe von 200 m über dem Krater. Wenn das Material auf der Vulkanflanke landet verursacht es Schuttlawinen.


Rincon de la Vieja mit schwachen Eruptionen

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Medienberichten zufolge gab es in der Nacht von Sontag auf Montag 3 schwache Eruptionen am Rincon de la Vieja. Wahrscheinlich waren sie phreatischer Natur und manifestierten sich im Kratersee. ORVISCORI-UNA brachte dazu noch kein Update. Letzte Woche wurde die Seismizität am Vulkan als gering beschrieben.

Vulkan-News am 07.04.22: Poás

In den letzten Tagen gab es an 2 Vulkanen in Costa Rica phreatische Eruptionen. Bei den Vulkanen handelt es sich um Poas und Rincon de la Vieja. In den Kratern beider Vulkane gibt es Seen.

Poás eruptierte gestern

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 0.2, -84.23|Eruption: Phreatisch

Archivbild. © Carlos Arguedas

Gestern Nacht, um 2:42 Uhr Ortszeit eruptierte der Poás Die phreatische Eruption manifestierte sich aus einem nördlich gelegenen Schlot am Rand des Kratersees. Drei Minuten lang stieg Dampf auf, der eine Höhe von 500 m über dem Kraterboden erreichte. Am Morgen besuchten Geowissenschaftler vom zuständigen Observatorium OVISCORI UNA den Vulkan und nahmen das Geschehen genauer unter die Lupe. Einer der Wissenschaftler -Gino González- erklärte in einem Interview mit der Zeitung „Tico Times“, dass er den Vulkan erst im März besichtigt hatte und keine Anzeichen für eine bevorstehende Eruption beobachtet hätte. Auch direkt vor der Eruption hat es keine Häufung vulkanisch bedingter Erdbeben gegeben. Allerdings ist es ja bekanntlich so eine Sache mit der Vorhersagbarkeit phreatischer Eruptionen: sobald ein Vulkan ein aktives Hydrothermalsystem hat und Magma im Fördersystem steht, kann es jederzeit zu diesen Dampfexplosionen kommen. Das Gefährlich dabei ist, dass die Explosionen nicht nur Dampf fördern, sondern auch Schlamm und größere Gesteinstrümmer. Sie stammen aus der Schlotfüllung, oder vom Schlotrand und bestehen aus altem Lavagestein. Diese Bruchstücke verwandeln sich in Projektile und können eine ernste Gefahr für Vulkanbeobachter darstellen.

Im aktuellen Fall beschrieben die Vulkanologen, dass sich der Schlot freisprengte und nun stark fumarolisch tätig ist. Vulkanologe Javier Pacheco sagte: „Jetzt müssen wir abwarten, wie die Aktivität dort weitergeht, denn der Seespiegel war hoch, was ein Zeichen für ein sich entspannendes System ist, aber es könnte auch sein, dass der Dampf am Boden das Wasser drückt und ansteigen lässt.“

Beim Poás handelt es sich um einen 2 697 Meter hohen Komplexulkan. Er liegt in der Provinz Alajuela und ist Teil des Nationalparks Vulkan Poas. Er hat eine Fläche von 65 Quadratkilometern.

Rincon de la Vieja eruptiere am Montag

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Beim Rincon de la Vieja handelt es sich ebenfalls um einen Komplexvulkan, der in einem Schutzgebiet liegt. Er ist 1916 m hoch und liegt in der Provinz Guanacaste. Am Montag eruptierte der Vulkan um 10:42 Uhr Ortszeit. Die Eruption erzeugte ein seismisches Signal von 1,5 Minuten Dauer. Da der Feuerberg in den Wolken hing, waren visuelle Beobachtungen nicht möglich. Es kam aber weder zu Ascheneiderschlag, noch konnte man den Geruch von Schwefelgasen feststellen.

Vulkan-News 07.01.21: Rincon de la Vieja, Merapi

Am Rincon de la Vieja ereignete sich eine explosive Eruption. Es entstanden Lahare. Die Vulkane Piton Fournaise und Merapi bleiben munter.

Rincon de la Vieja: Eruption detektiert

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Gestern ereignete sich in Costa Rica eine spontane Eruption. Sie ging vom Vulkan Rincon de la Vieja aus, der in der Provinz Guanacaste liegt. Der Vulkanausbruch ereignete sich nachts, so dass es nur wenige visuellen Beobachtungen gibt. Allerdings war auf den LiveCams für einige Sekunden rotglühende Tephra zu sehen gewesen, was relativ untypisch ist, denn normalerweise sind die spontanen Eruption am Rincon de la Vieja phreatischer Natur. Die Vulkanologen von OVSICORI-UNA registrierten zudem Lahare: der Hauptkrater des Vulkans ist mit einem See gefüllt und Schlammströme stellen eine große Gefahr dar. Sie haben bei früheren Eruptionen bereits Menschenleben gefordert.

Piton de la Fournaise: Lavaüberlauf

Staat: Frankreich | Koordinaten: 21.23, -55.71 | Eruption: Flankeneruption

Gestern kam es zu einem Überlaufen der Lava über den Kraterrand des neuen Schlackenkegels. Die Aktivität war mit einem Anstieg des Tremors verbunden. Seine Amplitude erreichte fast wieder so hohe Werte, wie zu Beginn der Eruption. Jochen, ein Mitglied unseres Vulkanvereins, war vor Ort und konnte vorgestern glühende Tephra beobachten, die weit über den Kraterrand hinaus ausgestoßen wurde.

Merapi mit glühenden Schuttlawinen

Staat: Indonesien | Koordinaten: -7.541, 110.445 | Eruption: Dom

Auf Java ist der Merapi weiterhin aktiv: der Dom wächst und es gehen glühende Schuttlawinen ab. Der indonesische Vulkanguide Andi ist fast jede Nacht vor Ort präsent und beobachtet den Vulkan. Er zeigt sich von der Aktivität begeistert und befürchtet zugleich, dass bald größere Pyroklastische Ströme generiert werden könnten. Laut Andi ging heute Nacht ging bereits ein moderater Vertreter der gefürchteten Glutwolken ab. Die lokale Presse berichtet von eine 2 km langen Spur glühender Lava.

Das VSI registrierte gestern 131 Schuttlawinen. Die Seismizität stieg den dritten Tag in Folge: es wurden 57 Hybriderdbeben und 15 vulkanotektonische Erschütterungen registriert. Sollte der Trent anhalten, dann verstärkt sich der Magmenaufstieg wieder.

Vulkan-News 13.08.21: Fukutoku-Oka-No-Ba

Am japanischen Unterwasservulkan ereignete sich eine Eruption mit hoch aufsteigender Eruptionswolke. Der Ätna ist strombolianisch aktiv. Der Rincon de la Vieja eruptierte.

Fukutoku-Oka-No-Ba mit hoher Eruptionswolke

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Das VAAC brachte 3 Meldungen heraus, nach denen eine sehr hoch aufsteigende Eruptionswolke über dem submarinen Vulkan Fukutoku-Oka-No-Ba (Fukutoku-Okanoba) detektiert wurde. Die Eruptionswolke stieg demnach bis auf einer Höhe von 16500 m auf und driftete in Richtung Südwesten. Die erste VONA-Meldung wurde heute um 00:27 UCT veröffentlich. Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei der Eruptionswolke überwiegend um Wasserdampf, doch sie kann auch Vulkanasche enthalten. Bis wir genau wissen, was am Vulkan vor sich geht, wird wohl noch eine Weile vergehen.

Beim Fukutoku-Oka-No-Ba handelt es sich um einen japanischen Unterwasservulkan, der zur Vulkangruppe der Volcano Islands im Archipel von Bonin Islands gehört. Seine Gipfeltiefe wird mit 29 m unter dem Meeresspiegel angegeben und es könnte gut sein, dass dort gerade die Geburt einer neuen Insel stattfindet. Zuletzt eruptierte der Vulkan 2010. In späteren Jahren zeichneten Satellitenbilder Wasserverfärbungen auf. Die Inselgruppe befindet sich im Pazifik, gut 1000 km südöstlich von Tokio. Im letzten Jahr war dort der junge Inselvulkan Nishinoshima aktiv gewesen. Er befindet sich im Norden des Archipels, während Fukutoku-Okanoba im Süden liegt.

Ätna weiter strombolianisch aktiv

Staat: Italien | Koordinaten: 37.73, 15.00 |Eruption: Strombolianisch

Die Infraschallsensoren des LGS registrierten weitere starke Explosionen. Ihre Zahl nahm gegenüber dem Vortag ab, liegt mit einem Wert von gut 2500 detektierten Ereignissen noch im hohen Bereich. Dabei kam es durchaus zu stärkeren Explosionen, die einen sehr hohen Schalldruck von knapp unter 5 Pa erzeugten. Die meisten Explosionen kamen aus Richtung des Zentralkraters und neben der Bocca Nuova, soll auch die Voragine aktiv gewesen sein. Der Nordostkrater war ebenfalls sehr munter, während aus dem Neuen-Südostkrater vergleichsweise wenige Eruptionen detektiert wurden. Der Tremor bewegt sich momentan überwiegend im grünen Bereich, erzeugte gestern Abend aber einen Peak, der bis ans Rote heranreichte. Zuvor gab es einige Fluktuationen im gelben Bereich.

Rincon de la Vieja mit Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

In Costa Rica kam es zu einer kurzweiligen Eruption, die ca. 4 Minuten andauerte. Das VAAC Washington registrierte Vulkanasche in einer Höhe von 5800 m. Sie driftete in nordwestlicher Richtung. In den letzten Monaten stand der Vulkan öfters in den News.

Vulkan-Nachrichten 05.07.2021: Fagradalsfjall, Rincon de la Vieja, Taal

Fagradaslfjall: Aktivität fluktuiert

Staat: Island | Koordinaten: 63.903, -22.273 | Eruption: Hawaiianisch

Am isländischen Fagradalsfjall fluktuieren Tremor und eruptive Aktivität stark: ruhige Phasen wechseln sich mit Lavaschüben ab, wobei die Pausen in den letzten Tagen länger geworden sind. Dennoch wachsen die Lavafelder, wie man anhand der Multiband-Aufnahme eines Landsat-Satelliten sehen kann. Oberflächlich fließt die Lava überwiegend in südliche Richtung und mündet im Natthagi-Tal. Unterirdisch macht sich die Lava aber auch in Richtung Nordosten auf und fließt in das Meradalir-Tal. MIROVA registrierte heute Nacht eine hohe Thermalstrahlung mit einer Leistung von fast 2000 MW.

Rincon de la Vieja: Phreatische Eruption

Staat: Costa Rica | Koordinaten: 10.83, -85.32|Eruption: Phreatisch

Die Vulkanologen von OVISCORI-UNA berichten von einer phreatischen Eruption, die sich gestern Nachmittag um 16:31 Uhr Ortszeit ereignete. Auf Videoaufnahmen erkennt man eine Dampfwolke vom Vulkan aufsteigen, die eine Höhe von gut 1000 m über den Krater erreichte. Asche war nur sehr wenig enthalten. Die Eruptionswolke driftete in westlicher Richtung. Die Seismizität des Vulkans ist erhöht und es kann zu weiteren Eruptionen kommen.

Taal: Hoher Schwefeldioxid-Ausstoß

Staat: Philippinen | Lokation: 14.002, 120.993 | Eruption: Fumarolisch

Gestern wurde die hohe Schwefeldioxid-Emission vom Vortag noch getoppt: PHILVOLCS registrierte am Sonntag 22.628 Tonnen Schwefeldioxid über den Taal-Vulkan. Das ist ein beachtlicher Wert, wie er sonst nur von großen Eruptionen her bekannt ist. Zum Vergleich: Während der Bardarbunga-Eruption von 2014 wurden am Tag bis zu 64.800 Tonnen SO2 ausgestoßen, was der höchste jemals gemessene Wert einer Eruption darstellte. Bedenkt man, dass der Taal bereits jetzt 1/3 dieses Ausstoßes zustande bringt, obwohl das Magma noch in der Erde steckt, müssen sich ungeheure Mengen Schmelze unter der Caldera angesammelt haben. Hoffen wir für die Menschen der Region, dass sie nicht eruptiert wird.

Aserbaidschan: Methangas-Explosion eines Schlammvulkans?

Die Meldung einer starken Explosion im Kaspischen Meer vor der Küste von Aserbaidschan, fällt ein wenig aus der Rolle der hier üblichen Berichterstattung, dennoch ist das Ereignis einer Erwähnung wert. Die Explosion ereignete sich in der Nähe eines Gasfeldes, dass von der Firma SOCAR ausgebeutet wird. Es befindet sich 75 km vor der Küste. Videoaufnahmen zeigen einen Feuerball, der vom Meer aus aufsteigt. Angeblich soll das explodierte Methangas von einem Schlammvulkan ausgestoßen worden sein. Es gehen allerdings Gerüchte um, dass es sich um ein nicht-natürliches Ereignis gehandelt haben könnte und dass es einen Unfall im Zusammenhang mit der Gasförderung gegeben haben könnte.

Update: Ein Schlammvulkan als Ursache der Explosion wurde bestätigt. Er befindet sich auf der kleinen Insel Dashli, die gut 30 km vor der Küste zwischen der Siedlung Alat und der Stadt Neftchala liegt. Ein Sprecher von SOCAR erklärte, dass es sich um eine natürliche Verbrennung an einem Schlammvulkan gehandelt habe. Ein Foto der Insel gibt es auch.