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Vulkanreisen auf Stromboli

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Zum Stromboli gibt es widersprüchliche Informationen zu dem, was erlaubt ist und was nicht. Offiziellen Statements nach darf man bis zur Quota 290 ohne Führer aufsteigen. Mit Führer geht es bis auf 400 Höhenmeter hinauf. Mir liegt eine Meldung vor, nachdem die Quota 400 nun für alle gesperrt ist und man mit Führer nur noch bis auf 290 Höhenmeter aufsteigen darf. Was haltet ihr von diesen Reglungen?

Ich besuche die süditalienischen Vulkane jedes Jahr im Herbst und bin genau so frustriert. Vulcano war der einzige dieser Feuerberge, an dessen Gipfel man sich kostenlos so lange und so oft wie man wollte aufhalten konnte. Das war der Trost, dafür, daß Stromboli und seit 2021 nun auch die Gipfelkrater des Ätna gesperrt sind. Nun geht gar nichts mehr und ich bin auf meine Drohne und mein 350 mm-Teleobjektiv angewiesen. Für mich ist das alles eine Einschränkung meiner persönlichen Freiheit. Wem gehören diese Vulkane??? Wieso machen sich andere Menschen Sorgen um meine Sicherheit? Ich bin erwachsen und für mich selbst verantwortlich. Nichts im Leben ist ohne Risiko. Ich bin mir darüber im Klaren, daß ein aktiver Vulkan immer ein gewisses Risiko für den birgt, der ihn besteigt. Als Fotograf, Videofilmer und Vulkanfanatiker habe ich vor der Naturgewalt Vulkanismus Respekt. All diese Vulkane werden überwacht. Ein Warnschild und eine zusätzliche Information, wenn  kritische Meßwerte überschritten werden -verbunden mit der Bereitstellung eines Schutzhelmes- , sollten ausreichen, damit jeder Mensch seine persönliche Entscheidung treffen kann. Dann muß ich mir klarmachen, daß es auch schiefgehen kann. Aber letztlich will ich das letzte Wort darüber haben und nicht eine Behörde. Einer geführten Gruppe habe ich mich wirklich nur angeschlossen und bezahlt, wenn ich dafür auch wirklich an der Bocca Nuova oder auf Pizzo und Vancori stehen kann. Jetzt verlangen die gleichen Bergführerbüros Geld, um mich zu einem Platz zu bringen, den vor nicht allzu langer Zeit jeder frei aufsuchen konnte. Diese Maßnahmen schränken meine persönliche Freiheit ein und sichern nur künstlich die Existenz von Magmatrek oder Vulcano a Piedi. Was kommt als Nächstes? Verbot für 290m? Verbot für 100m? Warum wird nicht gleich der gesamte Nordost-Sektor inklusive Punta Labronzo und Pizzeria zum Sperrgebiet erklärt? Vielleicht auch der gesamte Bereich nach Villaggio Stromboli. Ein pyroklastischer Strom ist ja auch schon mal durch die Vallonazzo-Schlucht gegangen…

Aber auch die Mentalität vieler Einheimischer sorgt bei mir immer wieder für Kopfschütteln. Es scheint wirklich niemanden zu stören, daß der Tourismus und damit die einzige wirkliche Einnahmequelle zerstört wird. Wo bleibt der Aufschrei und die Proteste? Ich habe es satt und werde das Risiko eingehen, Verbotsschilder hinter mir zu lassen. 

Ich bin mit euch gleicher Meinung! Es wird von den Behörden, die von der entsprechenden  Materie keine Ahnung haben, immer mehr verboten. Im Grunde ist es überall das Gleiche, die Angestellten einer Behörde sind auf Ihrem Sessel angewachsen und sichern sich so ihren von der Allgemeinheit bezahlten Job. Wir werden am Ende zu Tode reguliert! Schande!

Da muss ich Marc Szlegat absolut Recht geben. Mir ist es auch unverständlich, warum Menschen, die bewusst Risiken eingehen, mit brachialen Mitteln daran gehindert werden. 2020 war zeitweise auch das Drachenfliegen verboten. Warum ist das so? Es sieht so aus, als wenn das Idealbild wäre, dass alle irgendwann nur noch hinter dem Bildschirm oder in ihrem Atombunker sitzen und am Bandscheiben-Vorfall oder an der Langweile zugrunde gehen.

Ideen, wie man das aufhalten kann, wären sehr gefragt. Es gleicht derzeit dem Versuch, Zahnpasta wieder in die Tube zu drücken oder das Wasser eines Flusses wieder bergauf zu schieben.

Florian Buchner

In Mittelamerika ist meine Erfahrung bis auf Guatemala und vielleicht Nicaragua dieselbe . In Costa Rica ist alles nur noch illegal möglich wenn man gerne den Krater für sich haben will… Dann muss im Voraus meist ein Eintrittsticket nur! Online gelöst werden so wie am Poas z.B. dabei kann man nie sicher sein ob man letzendlich etwas sieht wegen dem Wetter. Am Arenal ist ein Aufstieg nur noch gänzlich illegal möglich und dabei wird man nichtmal auf die Gefahren hingewiesen wie z.B. giftige Schlangen die gerne auf den warmen Steinen sitzen und ein falscher Griff reicht aus um gebissen zu werden… ich habe gehört man soll dem Bergführer dort nie das Geld im Vorfeld geben sonst rennt dieser weg und lässt einen oben allein. Vielleicht wage ich demnächst noch eine Tour nach Ecuador mal sehen wie es dort um die Vulkane gestellt ist.

Stromboli und Ätna mag ich trotz Beschränkung immernoch aber Zelten dort sollte man unterlassen das kann auch teuer werden so zumindest wurde es mir von einem Hotellier auf Stromboli gesagt – als ich im Oktober 22 dort war. Liebe Grüße . Felix

Ich habe Ender der 1990er/Anfang der 2000er  Geologische Wissenschaften an der Universität Wien studiert und habe im Rahmen einer Uni-Exkursion im Jahr 1998 den Stromboli besucht. Damals konnte man mit Schlafsack auf den Gipfel hinauf gehen und während der ganzen Nacht die vulkanische Aktivität des Strombolis beobachten. Auch akustisch waren die Vulkanausbrüche faszinierend. Auch den Dampf der Vulkane konnte man riechen. Mit allen Sinnen konnte man den Vulkan erfassen.

Nun war ich im Sommer 2022 das erste Mal seit 24 Jahren wieder am Stromboli (diesmal mit meiner Familie -2 Kindern), war mit einer Führung bis auf 400m. Ich war etwas enttäuscht. Die abgebrannte Macchia, man konnte nur sehr eingeschränkt sehen, konnte die Ausbrüche kaum hören, keinen Dampf riechen. Die Kinder konnten den Ausbruch sehen und fotografieren. Daher hat es sich gelohnt. Am nächsten Tag waren wir am Abend in der Pizzaria beim Observatorio und konnten von dort die Ausbrüche fast besser sehen, als auf 400m. Das war schön.

Danach besuchten wir noch den Vulcano, (wo H2S zu riechen ist) und den Ätna, der gedampft hat, aber der auch gesperrt war.

Für die Kinder waren unsere Vulkanerfahrungen in Nisyros, Milos, Soussaki

beeindruckender, weil es dort keine Beschränkungen gab.

 

Seit Karfreitag ist der Weg bis 290 m wieder freigegeben, so dass man auch ohne Bergführer hinaufsteigen kann. Führungen mit Guide gibt es weiterhin nur bis 400 m. Der Weg über das Restaurant „Observatorio“  wird z. Zt. im oberen Teil erneuert, ist aber problemlos begehbar. Die Schäden am Weg durch den Starkregen im letzten Jahr sind abgesichert und auch ohne Gefahr zu passieren. Die Alternative-Route über die Ortsmitte hoch und dann immer auf etwa 300 m Höhe zum Aussichtspunkt wurde ebenfalls gerichtet und ist eine schöne Wanderroute. Am 7.4.2024 gab es um 13:00 eine gewaltige Ascheeruption, sonst normale Aktivität.

Peter Zeh

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