El Hierro: submariner Vulkanausbruch geht weiter

Während meiner Abwesenheit hat sich die Situation auf der Kanareninsel „El Hierro“ nur leicht verändert. Weiterhin fließt Lava aus mindestens einem submarinen Förderschlot und das Wasser ist verfärbt, allerdings steigen keine Gasblasen mehr auf. Die Geburt einer neuen Insel lässt auf sich warten.

Der Tremor hat sich etwas reduziert, ist bis auf leichte Schwankungen relativ stabil. Die Hangneigung variiert auf geringem Niveau und tiefsitzende Erdbeben deuten darauf hin, dass weiterhin Magma in die Magmakammer strömt. Nachschub und Ausfluss halten sich ungefähr die Waage. Nach wie vor besteht die Möglichkeit, dass sich an Land, oder kurz davor weitere Förderschlote öffnen.

Ätna: Warten auf Godot

Am Ätna auf Sizilien tut sich überraschender Weise nichts. Der für Dienstag / Mittwoch erwartete Paroxysmus No. 17 blieb bisher aus. Stattdessen sank der Tremor auf Werte wie vor Beginn der diesjährigen Eruptionsphase, bei der ein neuer Krater-Kegel geboren wurde. Laut INGV haben Gasanalysen ergeben, dass sich das Magma in 5 km Tiefe befindet; bisher zu tief für eine große Flankeneruption.

Wie es das Schicksal will, suchte ich mir ausgerechnet diesen Termin aus, um den ausstehenden Ausbruch zu dokumentieren. Wenigstens spielte das Wetter diesmal mit und so campierte ich 2 Nächte auf der -trotz Sonnenschein frostigen- Hochebene von Piano del Lago. Mit Blick ins Valle del Bove und auf die Gipfelkrater sinnierte ich über die Welt, redete mit mir selbst und der mächtigen Dame Ätna, deren Antwort ausblieb. Trotzdem war es ein schönes Naturerlebnis, dass mir einmal mehr zeigte, wie wenig wir die Natur beeinflussen, oder tatsächlich vorhersagen können. Dem Fotografen am Vulkan bleibt nur eines übrig: geduldig auf den richtigen Augenblick zu warten, selbst wenn dieser niemals kommen mag. Der Weg ist das Ziel!