In Frankreich wütete ein Unwetter mit Todesfolge

Starke Unwetter forderten in Frankreich mindestens drei Menschenleben

Am Wochenende wüteten im Südosten von Frankreich schwere Unwetter, die das Tiefdrucksystem „Monica“ mit sich brachte. Besonders hart traf es die Provence bei Avignon, kurz vor dem Rhone-Delta, und die Camargue am Mittelmeer. Die drei bestätigten Todesopfer ertranken in den Fluten des hochwasserführenden Flusses Cèze, der zum System der Rhone gehört. In dem überspülten Fahrzeug wurden zwei der Opfer entdeckt. Eine dritte Person starb ebenfalls in ihrem Wagen, als das Fahrzeug auf einer Brücke bei Goudargues von einer Flutwelle erfasst und mitgerissen wurde. In dem Wagen befand sich eine weitere Person, die sich retten konnte. Insgesamt galten gestern noch sieben Personen als vermisst – die Opferzahlen könnten also weiter steigen. Unter den Vermissten befinden sich zwei Kinder.

Neben den Todesopfern brachten die Überflutungen weitere Folgen mit sich. So fiel für Tausende Haushalte der Strom aus und Straßen in Gewässernähe waren unpassierbar.

In den letzten Jahren mehren sich vergleichbare Flutkatastrophen, bei denen die Pegel kleinerer Flüsse und Bäche in Minutenschnell extrem Ansteigen. Besonders in bergigen Regionen und in Mittelgebirgen sit das der Fall: Starkregen bringt in kürzester Zeit gewaltige Wassermassen, die die Berghänge hinabfließen und nicht so schnell genug im Boden versickern können.

Das Tiefdrucksystem „Monica“ traf aber nicht nur den Südosten Frankreichs, sondern zog in Richtung der Alpenregion weiter. Im Bergland gab und gibt es teils heftige Schneefälle und die Lawinengefahr ist erhöht. Im Grenzgebiet zu Italien kam es zu Stromausfällen.

Mittlerweile haben die starken Niederschläge auch die italienischen und österreichischen Alpen erreicht. In Tirol kam es zu einem starken Steinschlag, der Felsbrocken auf eine befahrene Straße stürzen ließ, wobei Fahrzeuge beschädigt wurden. Die Pegelstände des Flusses Po steigen dramatisch an und es drohen auch hier Überflutungen. Bis vor Kurzem litt die Region noch unter einer Dürre. Sie könnte nun gebrochen sein. Aber wie so häufig fallen dann am Ende von Dürreperioden zu starke Niederschläge, die auch niemand wirklich haben will.

Great Barrier Reef durch Korallenbleiche bedroht

Weitere Korallenbleiche im Great Barrier Reef – Naturwunder bedroht

Aktuellen Berichten zufolge haben Wissenschaftler im australischen Great Barrier Reef eine weitere Massenbleiche von Korallen festgestellt. Seit 2015 ist es ein fast jährlich stattfindendes Ereignis, das immer dann einsetzt, wenn das Meer am wärmsten ist. Diese Entwicklung hängt vermutlich mit dem anthropogenen Klimawandel zusammen und stellt eine ernsthafte Bedrohung für das artenreiche Ökosystem des Naturwunders dar.

Das große Korallenriff zieht sich über eine Länge von 2300 Kilometern an der Nordküste Australiens hin. Das Riff bildet einen großen Organismus, der eine zentrale Rolle für das Ökosystem bildet und eine große Vielfalt von Lebensformen beherbergt. Es gilt als einer der artenreichsten Lebensräume der Erde, mit Hunderten von Korallenarten, 1.500 Fischarten und 4.000 verschiedenen Weichtierarten. Außerdem ist das Great Barrier Reef ein beliebtes Ziel für Touristen vor der Küste Australiens.

Bei einer Bleiche stoßen die Korallenpolypen ihre farbigen Algen ab, die ihnen Nahrung liefern und mit denen sie in einer symbiotischen Beziehung leben. Ohne diese Partner können die Korallen nicht überleben und sterben. Zurück bleiben die weißen Korallenskelette aus Kalk. Korallen und andere Organismen mit Skeletten oder Schalen aus Kalk sind für die gesamte Ökosphäre wichtig, da sie Kohlendioxid binden und es so aus dem Kreislauf herausziehen. Im Laufe der Erdgeschichte wurde viel Kohlendioxid in Kalksteinen gespeichert, das aus den kalkhaltigen Überresten mariner Lebewesen bestehen. In kaltem Wasser löst sich atmosphärisches Kohlendioxid besser als im warmen Wasser. Steigende Wassertemperaturen der Ozeane und das Sterben der Korallen verstärken also den Treibhauseffekt. Umgekehrt wirkt eine intakte Ökosphäre dem Klimawandel entgegen.

Die Great Barrier Reef Marine Park Authority (GBRMPA) bestätigte das erneute Korallensterben, betonte jedoch, dass trotz der aktuellen Lage noch Hoffnung besteht. Das Riff hat sich in der Vergangenheit bereits von früheren Korallenbleichen und schweren Stürmen erholt. Dennoch verdeutlichen fünf Massenbleichen innerhalb von acht Jahren den enormen Druck, den der Klimawandel auf das Riff ausübt.

Infobox
Great Barrier Reef:
  • Lage: Das Great Barrier Reef liegt an der nordöstlichen Küste Australiens im Korallenmeer und erstreckt sich über eine Länge von mehr als 2.300 Kilometern.
  • Größe und Vielfalt: Es ist das größte Korallenriffsystem der Welt und umfasst mehr als 2.900 einzelne Riffe sowie Hunderte von Inseln und Koralleninseln.
  • Artenvielfalt: Das Riff beherbergt eine unglaubliche Vielfalt an marinen Lebensformen, darunter über 1.500 Fischarten, mehr als 400 Korallenarten, sowie eine Vielzahl von Wirbellosen, Meeressäugern, Reptilien und Vögeln.
  • UNESCO-Welterbe: Das Great Barrier Reef wurde 1981 zum UNESCO-Weltnaturerbe erklärt und ist eines der sieben Naturwunder der Welt.
  • Gefahren und Herausforderungen: Das Riff steht jedoch vor verschiedenen Bedrohungen, darunter die Klimaerwärmung, Verschmutzung, Überfischung, Verlust von Lebensraum und die Versauerung der Ozeane, die durch die steigende CO2-Konzentration verursacht wird.
  • Tourismus: Das Great Barrier Reef ist ein wichtiges Touristenziel und zieht jedes Jahr Millionen von Besuchern an, die die Schönheit und Vielfalt des Riffs erleben wollen.
  • Schutzmaßnahmen: Verschiedene Organisationen und Regierungen arbeiten daran, das Riff zu schützen und zu erhalten, indem sie Maßnahmen zur Begrenzung der Umweltverschmutzung, nachhaltige Fischereipraktiken und den Ausbau von Meeresschutzgebieten umsetzen.

Ozeane seit einem Jahr deutlich zu warm

Nicht nur im Pazifik vor der Nordküste Australiens sind die Meereswassertemperaturen deutlich zu hoch, denn seit einem Jahr werden in den meisten Weltmeeren Temperaturen gemessen, die bis zu 2 Grad (im Schnitt 1,2 Grad) über dem Mittelwert der letzten 40 Jahre liegen. Frühere Modelle zur Klimaerwärmung sind von solchen Temperaturerhöhungen bis zum Ende des Jahrhunderts ausgegangen und scheinen obsolet zu sein. Zwischen Ozean und Atmosphäre gibt es einen regen Austausch. Die Meere gelten neben der Sonne als Klimamaschine der Welt. Sie nehmen gut 90% der Wärme des Temperaturanstiegs der Atmosphäre auf. Eisschmelze und die Ausdehnung des Wassers aufgrund höherer Temperaturen lassen bereits jetzt den Meeresspiegel um bis zu 5 Zentimeter pro Jahr steigen.

Die Folgen der schnellen Meereserwärmung für das Weltklima sind noch unabsehbar, nur eins scheint festzustehen: der Klimawandel vollzieht sich viel schneller als berechnet, und die allermeisten Modelle versagen. Defacto ist man kaum in der Lage, das Wetter länger als 3 Tage im Voraus zu prognostizieren. Wie soll das für den Klimawandel funktionieren?

Lawine blockiert Tunnelausfahrt in Italien

Lawinen im italienischen Lys-Tal verschüttet Tunnelausfahrt – Ortschaften evakuiert

Starke Schneefälle sorgten in der letzten Woche für viel Neuschnee in den Alpen, was die Lawinengefahr extrem erhöhte. In der letzten Woche sind bereits mehrere Lawinen abgegangen, bei denen es auch zu Todesopfern kam. So starben in Frankreich vier Bergsteiger, als im Zentralmassiv eine Lawine abging. Letzten Mittwoch starb ein junger deutscher Mann durch einen Lawinenabgang in Südtirol. Zwei weitere Personen wurden verletzt.

Gestern kam es im italienischen Lys-Tal in der Gemeinde Gaby zu einem Lawinenabgang, der die Einfahrt zu einem Tunnel blockiert. Die Straße wurde gesperrt, wodurch die beiden Gemeinden Gressoney-Saint-Jean und Gressoney-La Trinité derzeit von der Außenwelt abgeschnitten sind.

„Vor einer Stunde erreichte die Lawine den Tunnel, vor einer halben Stunde die Straße selbst. Es gab keine Verletzten“, sagte der Bürgermeister der italienischen Gemeinde Gaby, Francesco Valerio, laut italienischen Medien. „Die Situation wird weiterhin überwacht und von der örtlichen Lawinenkommission kontrolliert.“

Die Gemeinde Courmayeur im Aostatal hat heute Vormittag die Sperrung und präventive Evakuierung des Tals Val Ferret ab der Barriere La Palud angeordnet. Auch das Gebiet Brenva und der Rückweg Val Veny wurden gesperrt. Bewohner, die nicht evakuiert werden möchten, müssen eine Ausgangssperre einhalten, ihre Türen und Fenster geschlossen halten und dürfen das Haus nicht verlassen.

Das regionale Funktionszentrum des Aostatals hat eine Alarmmeldung für das Gebiet entlang der Grenze zu Frankreich und der Schweiz herausgegeben, in dem mittlere und große Lawinen möglich sind, insbesondere in Gebieten, die als besonders gefährdet gelten. In der Region setzt der Schneefall wieder ein und es werden teils sehr starke Schneefälle verzeichnet.

In Norditalien liegt auch der Gardasee, der besonders bei deutschen Touristen sehr beliebt ist. Im vergangenen Jahr stand er in den Schlagzeilen, weil sein Wasserstand aufgrund einer lang anhaltenden Dürre auf ein Rekordtief gefallen war. Nun ist das Gegenteil der Fall und die Pegel erreichten Höchststände. Die Lage dürfte sich mit der Schneeschmelze im Frühling zuspitzen. Dann darf man auch in Deutschland steigende Flusspegel erwarten.

USA: Feuerinferno in Texas

Gewaltige Brände vernichten große Flächen in Texas- Mindestens ein Todesopfer

Im US-Bundesstaat Texas wüten seit einigen Tagen heftige Vegetationsbrände, die große Flächen Wald und Prärie abfackelten. Die Brände sind nördlich der Ortschaft Amarillo ausgebrochen und fressen sich durch das Areal von Smokehouse Creek. Bisher sind gut 900.000 Acres Land abgebrannt, eine Fläche größer als Long Island in den USA. Ein Acer entspricht ca. 4000 Quadratmetern.

Das Feuer ist trotz intensiver Bemühungen der Einsatzkräfte weiterhin außer Kontrolle und erst zu 3% eingedämmt. Der Gouverneur von Texas, Greg Abbott, hat für 60 Bezirke den Katastrophenfall ausgerufen und die Texaner aufgefordert, „Aktivitäten einzuschränken, die Funken erzeugen könnten, und Vorkehrungen zu treffen, um die Sicherheit ihrer Lieben zu gewährleisten.“ Das Smokehouse Creek Fire ist das Größte der jüngsten Brände und hat sich schnell ausgebreitet. Schuld an den Bränden sind eine lang anhaltende Trockenheit und eine Hitzewelle, so dass die Gräser vertrocknet sind. Starke Winde verbreiten zudem Funkenflug, so dass immer neue Brandherde entstehen.

Die Waldbrandgefahr in Texas hat zu erhöhter Bereitschaft der Behörden geführt, da mehrere Brände den Bundesstaat betreffen.

Durch das Feuer kam in Panhandle, einer Ortschaft die im Hutchinson County liegt, eine 83-jährige Frau ums Leben, als die Feuersbrunst durch die Außenbezirke des Ortes zog. Es wurden mehrere Häuser vernichtet. Außerdem kam eine nicht näher bezifferte Menge Vieh ums Leben.

Feuer bedrohte Atomanlage

Das Atomwaffenwerk Pantex Plant in Texas nahm nach einem Brand in der Nähe seinen normalen Betrieb heute wieder auf, nachdem die Anlage gestern von Flammen bedroht wurde. Man hatte sich entschlossen, Mitarbeiter zu evakuieren. In einer Stellungnahme von Verantwortlichen des Werks hieß es, dass die Evakuierung nicht unbedingt benötigter Mitarbeiter eine Vorsichtsmaßnahme war. Das Feuer wurde von Pantex-Mitarbeitern und örtlichen Feuerwehren unter Kontrolle gehalten, ohne auf das Werksgelände überzugreifen. Waffen und Materialien blieben unbeschädigt.

USA: Unwetter in Kalifornien am 22.02.23

Unwetter verursachen in Kalifornien Überflutungen und Hangrutschungen

Drei Tage lang wüteten Unwetter über Kalifornien und griffen auch auf benachbarte Bundesstaaten über. Die Auswirkungen des Sturms, der mit dem „Ananas-Express“ von Hawaii aus über den Pazifik kam, waren weitreichend, und verursachten Erdrutschungen, Schlammlawinen und Überschwemmungen. In manchen Regionen fielen innerhalb von 24 Stunden bis zu 200 mm Niederschlag. Die Böden konnten die Wassermassen nicht mehr aufnehmen und destabilisierten an Hanglagen, was zu Erdrutschungen führte. Bilder zeigen Häuser, die halb von den Hangrutschmassen begraben wurden und demolierte Fahrzeuge, die quer auf Straßen stehen. Es kam auch zu Schäden durch entwurzelte Bäume.

Praktisch im gesamten Bundesstaat gab es Straßenschäden und demolierte Infrastruktur. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt. Montecito in Kalifornien war besonders betroffen, als Überschwemmungen am Montagnachmittag die Region heimsuchten.

Infolge des Sturms wurden auch Bildungseinrichtungen wie die Pepperdine University beeinträchtigt, die gezwungen war, Präsenzkurse abzusagen. Andere Gebiete wie Malibu und Santa Clarita meldeten ebenfalls Straßenschäden und Überschwemmungen. Die Regenfälle führten zu Sperren auf mehreren Autobahnen und lokalen Straßen. Obwohl der Sturm nicht so verheerend war wie vorherige Ereignisse, nahmen die Überflutungssorgen aufgrund des durchnässten Bodens zu.

Die Stadtverwaltung von Los Angeles ergriff umfassende Notfallmaßnahmen, um die Auswirkungen des Sturms zu bewältigen. Dazu gehörten Reparaturen von Straßenschäden, Schutzmaßnahmen gegen Überschwemmungen und die Bereitstellung von Unterkünften für Obdachlose. Verschiedene Straßen und Gebiete blieben aufgrund von Überschwemmungen und Straßenschäden gesperrt, und die Bevölkerung wurde aufgefordert, Vorsichtsmaßnahmen zu treffen.

In Höhenlagen gingen die enormen Niederschlagsmengen als Schnee nieder, was zu zahlreichen Verkehrsbeeinträchtigungen und Unfällen führte.

Das Unwetter schwächte sich am Mittwochmorgen ab, was zu einer leichten Entspannung der starken Regenfälle führte. Die Bevölkerung wurde vor den Gefahren durch Erdrutsche, Überschwemmungen und Stromausfälle gewarnt. Evakuierungswarnungen wurden für gefährdete Gebiete herausgegeben, während Straßensperrungen und Verkehrsstörungen zunahmen.

Der oben genannte „Ananas-Express“ bezieht sich auf ein meteorologisches Phänomen, das mit starken Regenfällen in Verbindung steht, die an der Westküste Nordamerikas auftreten können. Dieses Phänomen steht im Zusammenhang mit einem starken atmosphärischen Fluss von Feuchtigkeit, der vom tropischen Pazifik herangetragen wird. Der Ursprung des Begriffs liegt darin, dass dieser Feuchtigkeitsstrom oft aus der Nähe von Hawaii kommt, wo Ananas angebaut werden, und sich dann in Richtung Nordamerika bewegt. Der „Ananas-Express“ könnte mit dem bekannten Klimaphänomen El Nino in Verbindung stehen. Vereinfacht gesagt dreht El Nino die normale Niederschlagsverteilung im Pazifikraum um und wirkt sich besonders dramatisch in der pazifischen Äquatorgegend vor Südamerika aus.

Ungewöhnliche Wärme in Frankreich

Experte warnt vor außergewöhnlichen Temperaturen – In Frankreich ist schon Sommer

Kaum ein Tag vergeht, ohne dass uns außergewöhnliche Klimaphänomene an den Klimawandel erinnern und neue Besorgnis über den Zustand der Ökosphäre auslösen. Die Mahnungen kommen diesmal aus Marokko und Frankreich, wo bereits im Februar der Sommer angefangen zu haben scheint. Die französische Region um die Pyrenäen ist von dieser ungewöhnlichen Witterung in besonderem Ausmaß betroffen. Am Donnerstag werden im Departement Pyrénées-Atlantiques 25 Grad Celsius erwartet. Im Süden Marokkos wurde am Mittwoch mit 36,6 Grad sogar ein neuer nationaler Monatsrekord aufgestellt. Gleichzeitig wurden in Casablanca 34,8 Grad gemessen. Werte, die 5 bis 10 Grad über der durchschnittlichen Temperatur im Sommer liegen.

Besonders der Wetterexperte Jörg Kachelmann warnt vor den Folgen der immer schneller aufeinanderfolgenden Meldungen von Extremtemperaturen. Der Experte twitterte „Ein Sommermorgen im Südwesten Frankreichs – und das im Februar“. Kachelmann schrieb weiterhin: „Die Temperaturen in Marokko für einen Februartag sind einfach nur verrückt“.

Auch bei uns in Deutschland ist es aktuell deutlich zu warm für den langsam auslaufenden kalendarischen Winter. Deutschland und andere westeuropäische Länder erleben den wärmsten Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1881. Die Wettervorhersagen deuten auch weiterhin auf milde Temperaturen hin. Ende der Woche werden im Süden Deutschlands sogar 17 Grad erwartet. Schnee sucht man dieser Tage vergebens. Warme Luftströmungen aus Richtung Sahara sind für die frühlingshaften Temperaturen verantwortlich. Die Luftströmungen deuten auf einen stark mäandrierenden Jetstream hin, der aufgrund ungewöhnlicher Wärme in hohen Luftschichten aus dem Strom gekommen ist.

Der Deutsche Wetterdienst gab am Mittwoch bekannt, dass obwohl erst die Hälfte des Monats vergangen ist, die aktuelle Temperaturabweichung von rund 6 Grad vom mehrjährigen Klimamittel beispiellos ist. Verglichen mit den bisher wärmsten Februarmonaten von 1990 und 2020, die eine Abweichung von 5 bis 5,5 Grad aufwiesen, stellt dieser Februar einen neuen Rekord auf. Laut DWD zeichnet sich zumindest für die nächsten Tage keine nennenswerte Kältefront ab. Im Gegenteil, die nächste Wärmewelle ist im Anmarsch.

Die Klimaexperten des DWD prognostizieren für den Spätwinter, der von Januar bis März dauert, dass die Temperaturen im Durchschnitt um mehr als 2 Grad über dem Referenzzeitraum liegen werden. Bereits der Januar war um 1,66 Grad wärmer als zwischen 1850 und 1900.

Wo wir gerade beim Thema sind: Auf den US-Bundesstaat Kalifornien rollt gerade wieder ein Tiefdruckgebiet zu, dass voraussichtlich enorme Mengen Niederschlag nebst den unerfreulichen Begleiterscheinungen wie Überflutungen und Erdrutsche auslösen wird.

Droht der Atlantische Golfstrom zu kippen?

Gigantische Warmwasserblase im Atlantischen Ozean – Meeresströmungen könnten Kipppunkt fast erreicht haben

Der nordatlantische Golfstrom ist Teil einer großen Meeresströmung, die von den Ozeanografen AMOC (Atlantische Meridionalen Umwälzströmung) genannt wird. Dieses Strömungssystem entsteht im Wesentlichen dadurch, dass kaltes Meereswasser in den Polarregionen in tiefere Wasserschichten absackt, wobei es soviel an Fahrt gewinnt, dass es in der Tiefe bis weit in den Süden der irdischen Nordhalbkugel vordringt. So entsteht ein gigantischer unterseeischer Fluss, der unvorstellbare Wassermassen transportiert und sich langsam erwärmt. Nahe des Äquators steigt das erwärmte Tiefenwasser aus dem Norden auf und bildet an der Oberfläche eine warme Gegenströmung, die von Süden in den Norden fließt. Dieser Gegenströmung haben wir es in Mittel- und Nordeuropa, das warmgemäßigte Klima zu verdanken. Ohne dieses Wärmetransportsystem würden bei uns sibirische Verhältnisse herrschen. Doch die AMOC ist massiv gefährdet, denn die schmelzenden Eismassen in der Polarregion bringen sehr viel Süßwasser in den Ozean ein. Das Süßwasser ist weniger dicht als das Salzwasser und sackt deshalb nicht in die Tiefe, was die gesamte Umwälzströmung gefährdet. Soviel erkannten Wissenschaftler schon vor Jahrzehnten und dieses Szenario lieferte den Stoff für den Spielfilm „The Day After Tomorrow“, in dem ausgerechnet ein Symptom der globalen Klimaerwärmung eine neue Eiszeit auf der Nordhemisphäre auslöste. Doch ist das Science Fiction, oder Science?

Eine neue Studie niederländischer Wissenschaftler kommt nun zu dem Schluss, dass das Szenario des Films mehr Wissenschaft als Fiktion ist, denn sie enthüllte Anzeichen dafür, dass das Versagen der AMOC kurz bevorstehen könnte. Und kurz heißt hier tatsächlich innerhalb fassbarer Zeiträume von wenigen Jahren. Das stärkste Indiz liefert eine große Warmwasserblase im Atlantik, die sich dort seit Monaten hält und für die Temperaturrekorde der letzten Zeit verantwortlich gemacht wird. Auch ein Teil der heftigen Niederschläge könnte dadurch bedingt sein. Die oberflächliche Wärmeanomalie der Warmwasserblase soll durch eine sehr starke Abschwächung der AMOC zustande kommen und ein Anzeichen dafür sein, dass die Kaltwasserströmung in der Tiefe nicht mehr richtig funktioniert, wodurch auch der warme Rückstrom an der Oberfläche stagniert. Die Folgen könnten verheerend sein: Zunächst beschleunigt sich die Erwärmung der nördlichen Breiten weiter, was auch eine Beschleunigung der Eisschmelze und damit eine Steigerung des Süßwassereintrags durch die Eisschmelze mit sich bringt. Dann könnte in wenigen Jahren die AMOC komplett kollabieren, was zur Folge hat, dass der Warmwasserstrom von Süd nach Nord ausbleibt. Wir würden einen massiven Temperaturstrom erleben, der so schnell kommt, dass sich die Zivilisation aber auch die Natur nicht anpassen kann. Modellrechnungen ergaben, dass dann die Winter um bis zu 30 Grad kälter werden könnten als sie es jetzt sind. Skandinavien, aber auch die Britischen Inseln wären quasi innerhalb weniger Jahre unbewohnbar.

Obwohl der genaue Zeitpunkt des Kipppunktes noch unklar ist, betonen die Forscher die Dringlichkeit, den Klimawandel ernst zu nehmen. Andere Experten begrüßen die Forschungsergebnisse als wichtigen Fortschritt, weisen jedoch darauf hin, dass es weiterhin Unsicherheiten gibt, insbesondere aufgrund der Komplexität des Modells und der begrenzten Auflösung in einigen Bereichen der Strömungen. Studienleiter René van Westen, Meeresforscher in Utrecht, meinte sinngemäß, dass man bis jetzt immer annahm, dass vorherige Modelle zum Versagen der AMOC zu ungenau waren und dass das Versagen der Meereszirkulation ein Rechenfehler sei, doch inzwischen gäbe es auch Indizien, dass es bereits in früheren Epochen zum Versagen der AMOC kam. Nach Überschreitung des Kipppunktes änderte sich das Weltklima in weniger als 100 Jahren radikal.

USA: Schwere Unwetter in Kalifornien

Unwetter wüteten in Kalifornien – mindestens 3 Todesopfer

Im US-Bundesstaat Kalifornien wüteten schwere Unwetter. Starkregen verursachte vielerorts Überschwemmungen und Erdrutsche. Sturmböen entwurzelten Bäume. Der Gouverneur rief den Notstand aus, und für große Teile Südkaliforniens galt eine Sturzflutwarnung. Die Bürger wurden aufgefordert, das Haus nur in dringenden Notfällen zu verlassen. Der Nationale Wetterdienst warnte vor gefährlichen Überschwemmungen, massiven Schneefällen und Windböen. An den Küsten war die Brandung lebensgefährlich stark. Die Bevölkerung von Los Angeles wurde aufgefordert, die Wohnungen möglichst nicht zu verlassen.

Nach Angaben der Wetterdienste fiel so viel Regen wie üblicherweise in mehreren Monaten und die Unwetter wurden als „historisch“ bezeichnet.

Mindestens drei Menschen starben durch umstürzende Bäume, während etwa 710.000 Menschen ohne Strom waren. Die heftigen Regenfälle führten bereits zu Überschwemmungen in Santa Barbara.

Die Unwetter wurden durch das als „Pineapple Express“ bekannte Wetterphänomen verursacht, das feuchte Luftmassen vom Pazifik aus der Region um Hawaii nach Kalifornien transportiert. Letztes Jahr hatte der Westen der USA eine extreme Hitzewelle nebst Dürre mit Rekordtemperaturen erlebt, gefolgt von einem ungewöhnlich feuchten Winter. Viele große Stauseen verzeichnete extrem niedrige Wasserstände und es wurden Verordnungen zum Wassersparen verabschiedet. Ähnliche Unwetter wie jetzt gab es aber auch in vergangenen Jahren, ohne dass sie nachhaltig die Dürre unterbrochen hätten.

Experten warnen vor einer Zunahme von Extremwetterereignissen aufgrund der Erderwärmung. Am Rande sei hier erwähnt, dass es eine neue Studie gibt, die besagt, dass die Erderwärmung bereits 100 Jahre früher begonnen hat als bisher angenommen. Dann hätte der Temperaturanstieg bereits um 1850 angefangen. Diese Zeit fällt in eine Periode, die man immer als Referenzwert vor der Klimaerwärmung für den globalen Temperaturanstieg herangezogen hat. Sollte sich die Studie bewahrheiten, wäre dann die Temperatur bereits um 1,7 Grad angestiegen und das 1,5-Grad-Ziel des Pariser Klimaabkommens wäre definitiv gesprengt. Außerdem könnte man den anthropogenen Einfluss auf den Klimawandel in Frage stellen, da sich das Klima dann bereits direkt mit dem Anfang der Industrialisierung erwärmt hätte.

Chile: Hitzewelle und Waldbrände

Hitzewelle im südamerikanischen Chile löst Waldbrände aus – Mindestens 10 Menschen tot

Das südamerikanische Land Chile steht wegen häufiger Erdbeben und Vulkanausbrüchen bei Vnet oft in den Schlagzeilen, doch davon soll heute nicht die Rede sein, denn uns beschäftigen die zahlreichen Waldbrände im Land, die mit einer Hitzewelle einhergehen. Für dieses Wochenende wurden Temperaturen von 37 Grad hervorgesagt. Zugleich leidet Chile unter einer Dürre, die seit mehreren Jahren anhält. So ist der Wassernotstand zum Alltag geworden. Dieses Jahr werden die generellen Probleme noch durch das Klimaphänomen El Nino verstärkt, so dass es zu zahlreichen Waldbränden kam. Besonders stark betroffen ist die Region Valparaíso im Zentrum des Landes. Der chilenische Präsident Gabriel Boric rief den Notstand aus, damit das Militär helfen kann, die Brände zu bekämpfen.

Die Feuer wüten u.a. vor den Toren der Küstenstadt Viña del Mar, die auch bei Touristen beliebt ist. Dort wurden zahlreiche Gebäude von den Flammen gefressen. Chilenische Medien berichten von mehreren Todesfällen im Zusammenhang mit den Waldbränden. Die genauen Opferzahlen sind nicht bekannt, aber die Behörden der vermuten, dass minderen 10 Menschen starben. Das brisante an der Situation ist, dass sich aufgrund der Hitzewelle viele Menschen in den Urlaubsregionen entlang der Küste aufhalten, darunter viele Hauptstadtbewohner.

Der Wassermangel in Chile hat sich über mehr als ein Jahrzehnt lang aufgebaut. Zum einen veränderte sich das natürliche Wetterregime der Andenregion aufgrund des Klimawandels und der in immer kürzeren Abständen auftretenden Klimaphänomene, und Niederschläge blieben aus. Zum anderen sind die Probleme aber auch hausgemacht und auf eine schlechte Wasserwirtschaft zurückzuführen: Chile ist weltweit der einzige Staat, in dem die Wasserwirtschaft komplett privatisiert wurde. Zweck der Privatisierung war es, die exportorientierte Landwirtschaft zu fördern. Mittlerweile liegen die Wasserrechte nur noch in Händen weniger Großkonzerne, und das meiste Wasser geht für den Anbau von Avocados und Weintrauben drauf, die auch nach Deutschland exportiert werden. Die Landwirtschaft verbraucht mehr Wasser als nachkommt und saugt alle großen Wasserspeicher leer.