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Vulkanologie

Als Vulkanologie wird die Lehre von den Vulkanen bezeichnet. Als Teilgebiet der Geologie ist sie eine junge Wissenschaft, die zugleich sehr komplex ist. Eine Hauptaufgabe der Vulkanologie ist es, Vulkane zu erforschen, mit dem Ziel, Vulkanausbrüche vorherzusagen und Gefahrenkarten zu erstellen. Obwohl die Erforschung der Vulkane und des Vulkanismus in den letzten Jahren große Fortschritte machte, ist es nur bedingt möglich, eine Eruption längerfristig vorherzusagen. Zu viele unbestimmbare Faktoren scheinen zu beeinflussen, ob ein Vulkan nun ausbricht oder nicht. Oft gelingt es den Vulkanologen nur, zu sagen, dass der Vulkan bereit ist zu einer Eruption. Ob und wann genau der Ausbruch einsetzen wird, ist für gewöhnlich nur wenige Stunden vor der Eruption zu sagen. Manchmal erfolgen Eruptionen auch ohne jegliche Vorwarnung.

Teilgebiete der Vulkanologie

Die physikalische Vulkanologie befasst sich mit den physikalischen Vorgängen des Vulkanismus. Um dem Vulkan den Puls zu fühlen, werden oft technische Geräte eingesetzt, die auf physikalischen Prinzipien beruhen. Hierzu zählen etwas Seismografen, die Erdbebenwellen erfassen.

Die experimentelle Vulkanologie ist ein relativ neues Betätigungsfeld. Mit Hilfe von Experimenten werden die Vorgänge in einem Vulkan simuliert und künstliche Eruptionen von Model-Vulkanen ausgelöst. So gibt es an der Universität München ein Labor, in dem Eruptionen in einer Art Kanone simuliert werden. In Norditalien beschäftigte man sich mit der Untersuchung pyroklastischer Ströme und simulierte welche auf einem Freigelände. Meiner Meinung nach weist die experimentelle Vulkanologie einen Schwachpunkt auf: Die Versuche werden mit bereits eruptierter Lava durchgeführt, der ja schon ein großer Teil der Fluide/Gase fehlt, die noch im Magma enthalten sind.

Vulkanologische Observatorien

Die Vulkanologen verrichteten ihre Arbeit oft an Universitäten oder in vulkanologischen Observatorien. Dort laufen alle Messwerte zusammen, die an einem Vulkan gesammelt werden. Zur Vulkan-Beobachtung (Monitoring) werden zahlreiche Messinstrumente eingesetzt und Lava- und Gasproben untersucht. Das älteste Observatorium der Welt ist das Vesuv-Observatorium in Neapel. Auch das HVO am Kilauea auf Hawaii blickt auf eine lange Tradition zurück.

Vulkanspotter

Ein Vulkanspotter (engl. volcano spotter) ist ein Vulkanbeobachter, der sich gezielt mit dem Beobachten, Dokumentieren und Verfolgen vulkanischer Aktivität beschäftigt. Der englische Begriff „Spotter“ bezeichnet allgemein eine Person, die bestimmte Phänomene oder Objekte aufmerksam beobachtet und dokumentiert – bekannt etwa von Planespottern, die Flugzeuge fotografieren. Die Tätigkeit selbst wird im Englischen als „spotting“ bezeichnet.

Vulkanspotter widmen sich dieser Leidenschaft auf ganz unterschiedliche Weise. Manche betreiben das Beobachten als wissenschaftlich orientiertes Hobby, andere arbeiten semi-professionell oder in Kooperation mit Vulkanologen und Observatorien. Sie dokumentieren Eruptionen, Lavaströme, Fumarolen, Aschewolken oder geologische Veränderungen und teilen ihre Beobachtungen oft über soziale Medien, spezialisierte Webseiten oder wissenschaftliche Netzwerke. Viele Vulkanspotter nutzen moderne Technik wie Drohnen, Infrarotkameras oder Seismometer, um ihre Beobachtungen zu präzisieren. Ein unverzichtbares Werkzeug ist heute das Smartphone, das man nicht nur zum Kommunizieren und Navigieren braucht, sondern auch als Fotoapparat einsetzen kann. Darüber hinaus gibt es Zusatzgeräte wie Thermometer und Infrarotkameras, die via USB-C-Anschluss mit dem Phone verbunden werden können. Es gibt sogar Seismometer-Apps, die mit Hilfe von Beschleunigungssensoren stärkere Erdbeben registrieren können.

Neben technischen Equipment sollte ein Vulkanspotter auch mit Schutzausrüstung ausgestattet sein und neben Bergstiefeln auch Helm und Gasmaske mit sich führen.

Die Grenzen zwischen professionellen Forschern und passionierten Amateuren sind dabei fließend. Die wohl bekanntesten Vulkanspotter waren Katia und Maurice Krafft, ein französisches Ehepaar aus dem Elsass. Beide waren Geowissenschaftler, Fotografen und Filmemacher, die seit den 1970er Jahren zahlreiche aktive Vulkane weltweit dokumentierten. Ihre eindrucksvollen Filme, Bücher und Fotografien machten die Faszination und Gefahren der Vulkane einem breiten Publikum zugänglich. 1991 kamen sie bei einem Ausbruch des Mount Unzen in Japan ums Leben – ihr Vermächtnis prägt bis heute die Vulkanbeobachtung.