Auch im Westen des Afrikanischen Kontinents gibt es Vulkane, die ihre Existenz möglicher Weise einem Riftsystem zu verdanken haben. Bei dem Rift handelt es sich um den Benue-Graben, der durch den Verlauf des Niger gekennzeichnet werden. Die Vulkane bildeten sich allerdings ein Stück abseits des Rifts auf der südlichen Riftschulter. Eine zweite Theorie geht davon aus, dass die Vulkane Westafrikas durch einen hot-spot entstanden sind. Die Vulkane Reihen sich entlang einer Linie auf. Da sich die meisten der Vulkane in Kamerun befinden, wird dieses Vulkangebirge Kamerunlinie genannt. Entlang der Kamerunlinie liegen u.a. die Vulkane Bioku, der Kamerunberg, das Bambouto-Massiv der Manengouba und der Oku mit den Maaren Nyos und Monoun. Die beiden Maar-Seen machten in den 1980iger Jahren von sich Reden. Zuerst kam es am Monoun zu einer limnischen Eruption. 2 Jahre später geschah das Gleiche am Nyos-See. Im Seewasser gelöstes Kohlendioxid magmatischen Ursprungs wurde schlagartig freigesetzt und floss durch 2 Täler hangabwärts. 1769 Menschen erstickten in dem tödlichen Gas.
Die bekannteste Vulkanregion Afrikas liegt im Osten des Kontinents: am Great Rift Valley spaltet sich der Osten Afrikas vom Rest des Kontinents ab. Die Geburt eines neuen Ozeans ist mit starken Wehen verbunden. In der Folge entstehen nicht nur Erdbeben, Risse und Seen, sondern vor Allem auch Vulkane. Wegen der Komplexität des Rift Valleys ist ihm ein eigenes Kapitle gewidmet.
Vor der Ostküste Afrikas liegt die Inselgruppe der Maskaren. Die Inseln dieses Archipels sind vor gut 8 Millionen Jahren entstanden und wiesen damals einen ausgeprägten Vulkanismus auf. Während die Vulkane auf Mauritius und Rodrigues längst erloschen sind, gibt es auf der Insel La Réunion einen äußerst aktiven Vulkan. Der Glutofen des Piton de la Fournaise zählt zu den aktivsten Feuerbergen der Erde. In den letzten Jahren brach er oft sogar mehrmals im Jahr aus. Todesopfer sind bei den Ausbrüchen des "Glutofens" selten. Der Vulkan fördert eine dünnflüssige Basaltlava, die effusiv gefördert wird und über den südlichen Vulkanhang in unbewohnte Gegenden abfließt. Gelegentlich erreichen die Lavaströme den indischen Ozean. Mit gewaltigen Dampfwolken ergießt sich die Lava ins Meer und bringt das Wasser zum kochen. Bei einer dieser Gelegenheiten im Jahr 2004 starben selbst Meeresbewohner aus tiefen Wasserschichten. Der Piton de la Fournaise ist ein Schildvulkan vom Hawaii-Typ und hat an seinem Gipfel mehrere Calderen. Wie die Vulkane Hawaiis, so bildete sich auch der Piton de la Fournaise über einen "Hot-Spot", bei dem das Magma entlang eines Mantelplume aufsteigt. Er zählt somit zu den Intraplatten-Vulkanen und liegt auf der Somalia-Platte. Diese Platte grenzt im Westen an der Indisch-Australischen-Platte. Die Platten treffen sich am Indischen-Mittelozeanischen-Rücken, der vergleichbar mit dem Mittelatlantischen Rücken, durch den Indischen Ozean verläuft.
Stand 2012