Nyiragongo: Aufstieg gesperrt

Der Virunga Nationalpark hat seine Tore geschlossen. Davon betroffen ist auch der Aufstieg zum Lavasee des Nyiragongo. Grund für die Sperrung sind heftige Gefechte von Rebellen unter Führung von Laurent Nkunda und Regierungstruppen. Schon seit April spitzte sich die Lage zu und unzählige Menschen flüchteten zunächst in Camps der Bezirkshauptstadt Goma. Mittlerweile ist es dort auch nicht mehr sicher und die Menschen flüchten ins benachbarte Ruanda und Uganda. Besonders viele Kinder und junge Männer sind unter den Flüchtenden, da sie von Zwangsrekrutierung durch Rebellen bedroht werden. Frauen werden häufig vergewaltigt und misshandelt.

In den letzten Tagen ging die Armee mit Panzern und Kanonen in Stellung, um Goma zu verteidigen. Offiziell ist der Virunga Nationalpark bis 15. August gesperrt, vermutlich wird es aber weitaus länger dauern, bis der Bürgerkrieg wieder abflaut und Reisen zum Vulkan und zu den Gorillas wieder einigermaßen sicher sind. Viele Soldaten (und Rebellen) leiden Hunger und die verzweifelten Menschen machen auch vor den geschützten Gorillas nicht halt und schlachten diese ab.

Ätna: strombolianische Eruptionen

Die strombolianischen Eruptionen in der Bocca Nuova haben sich letzte Nacht deutlich verstärkt. Der Tremor stieg nach einer Periode relativer Ruhe stark an und auch auf dem Seismogramm ist Tremor zu erkennen. Zudem zeigte die „Radio Studio 7“ LiveCam Rotglut im Dampf über dem Krater. In den letzten Tagen tauchten auch Bilder auf, die einen kleinen Lavastrom am Grund der Bocca Nuova zeigten.
Anwohner berichten zudem von lauten Explosionsgeräuschen aus dem NE-Krater. Man vermutet einen Hochstand der Lava und hält einen größeren Vulkanausbruch für immer wahrscheinlicher. Eine ähnliche Phase mit Wechsel zwischen paroxysmalen Vulkanausbrüchen und strombolianischer Aktivität gab es zwischen 1999 und 2001 vor der großen Spalteneruption, die sich dieser Tage zum 11. Mal jährt.