Waldbrand in Köyceğiz hält an – Rekord-CO₂-Emissionen durch Europas Brände
Bei uns in Deutschland neigt sich der Spätsommer seinem Ende entgegen und in den nächsten Tagen sind teils starke Regenfälle vorhergesagt. In der östlichen Mittelmeerregion ist es hingegen noch warm und trocken, was Waldbrände begünstigt. In der türkischen Provinz Muğla kämpft die Feuerwehr weiterhin gegen einen großflächigen Waldbrand, der seit zwei Tagen wütet und auf die Ortschaft Köyceğiz übergriff. Der Ort liegt am Nordufer des gleichnamigen Sees unweit der bei Touristen beliebten Marmaris-Küste.
Das Feuer brach im Stadtteil Aliefendi ein und breitete sich durch starke Winde bis in den Stadtteil İspatlı aus. Hunderte Einsatzkräfte sind im Dauereinsatz, unterstützt von Löschflugzeugen und Hubschraubern. Insgesamt wurden bislang 218 Häuser vorsorglich geräumt, 582 Menschen sowie fast 1.500 Nutztiere in Sicherheit gebracht. Zwei Lagerhallen und zwei Scheunen wurden beschädigt, zehn Kleintiere kamen ums Leben.
Neben der Forstverwaltung sind auch die Katastrophenschutzbehörde AFAD, die Feuerwehr, Gemeindemitarbeiter und die Polizei an den Löscharbeiten beteiligt. Ziel ist es, den Brand einzudämmen, bevor er weitere Wald- und Siedlungsflächen erfasst. Die Behörden warnen, dass die Kombination aus Hitze, Wind und trockener Vegetation die Situation weiter verschärfen könnte.
Die jüngsten Brände in der Türkei sind Teil eines größeren Trends: Europa erlebt 2025 eine besonders schwere Waldbrandsaison. Nach Angaben des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus haben Brände bis zum 15. September bereits 12,9 Megatonnen CO₂ freigesetzt – mehr als jemals zuvor seit Beginn der Messungen vor 23 Jahren. Der bisherige Rekord von 11,4 Megatonnen aus den Jahren 2003 und 2017 wurde deutlich überschritten. Da die Saison noch nicht beendet ist, wird der Wert weiter steigen.
Besonders betroffen waren Spanien und Portugal, wo im August großflächige Feuer wüteten. Auch in der Türkei, auf Zypern und in mehreren Balkanstaaten kam es zu zahlreichen Bränden. Die Emissionen aus diesen Feuern tragen nicht nur zur weiteren Erwärmung bei, sondern haben auch Auswirkungen auf die Luftqualität und belasten besonders ältere und kranke Menschen.
Hinzu kommen weitere Belastungen für die Atmosphäre. Der Sommer 2025 war von einer ungewöhnlich hohen Zahl an Saharastaub-Ereignissen geprägt. Gleichzeitig führten mehrere Hitzewellen zu einer deutlichen Erhöhung der bodennahen Ozonkonzentrationen. In vielen Regionen Europas lagen die Werte über den geltenden Grenzwerten, was gesundheitliche Risiken für die Bevölkerung mit sich brachte.