OVISCORI UNA meldet phreatische Eruption am Rincón de la Vieja
Das lateinamerikanische Costa Rica ist am Freitagmorgen erneut von vulkanischer Aktivität betroffen gewesen: Die Vulkanologen von OVISCORI UNA registrierten am Vulkan Rincón de la Vieja (Provinz Guanacaste) einen phreatischen Ausbruch. Das Observatorium dokumentierte eine Eruptionswolke aus Wasserdampf, Gasen und Aerosolen, die rund 700 Meter über dem Krater aufstieg.

Die Eruption manifestierte sich wahrscheinlich aus dem Krater des Kegels Santa Maria, in dem sich ein Kratersee befindet. Bei solchen dampfgetriebenen Eruptionen werden für gewöhnlich schlammige Sedimente ausgeworfen, die im Kraterbereich niedergehen. Aus den umliegenden Gemeinden wurde bisher kein Ascheregen gemeldet. Anhaltende seismische Erschütterungen mittlerer Stärke zeigen, dass der Vulkan nach wie vor aktiv ist, begleitet von einer kontinuierlichen, passiven Entgasung mit sporadischen, schwächeren phreatischen Eruptionen.
Neben Rincón de la Vieja zeigen auch andere Costa-ricanische Vulkane derzeit Aktivität. Seismometer am Poás in Alajuela registrieren stabilen Tremor im Frequenzbereich von 3 bis 8 Hz sowie langperiodische Ereignisse, während der Gasausstoß niedrig bleibt und keine Bodenverformungen beobachtet werden. Auch der Turrialba im Osten des Landes ist nicht eruptiv aktiv, weist jedoch weiterhin LP-artige seismische Ereignisse auf. Alle drei Vulkane befinden sich auf der Warnstufe 2, was eine erhöhte Wachsamkeit der Bevölkerung erfordert.
Die häufige vulkanische Aktivität in Costa Rica ist auf die geologische Lage des Landes zurückzuführen. Das Land liegt an der zentralamerikanischen Subduktionszone, wo die Cocos-Platte unter die Karibische Platte taucht. Diese tektonische Bewegung erzeugt Magmenaufstieg, der die Bildung zahlreicher aktiver Vulkane ermöglicht. Die Region ist daher Teil des sogenannten Pazifischen Feuerrings, einer Zone erhöhter seismischer und vulkanischer Aktivität.
Das Observatorium OVSICORI überwacht die seismische und vulkanische Aktivität kontinuierlich, um sowohl die Bevölkerung als auch Besucher vor potenziellen Gefahren zu schützen. Reisenden wird geraten, sich an die Sicherheitsrichtlinien zu halten und den Kraterbereich zu meiden, insbesondere während aktiver Phasen wie am Rincón de la Vieja.