Niederlande: Erdbeben Mb 2,1 bei Roermond

Schwaches Erdbeben bei Roermond in den Niederlanden – Grenze zu Deutschland in der Nähe

Datum: 06.11.2025 | Zeit: 14:00:01 UTC | Koordinaten 51.161 ; 5.955| Tiefe: 15 km | Mb 2,1

Roermond

Dass ich zweimal am Tag über Erdbeben nahe meiner Heimatregion berichte, kommt sehr selten vor: Nachdem sich gestern Abend ein schwaches Erdbeben nahe dem Laacher-See-Vulkan ereignete, gab es heute Nachmittag um 15:00:01 Uhr Lokalzeit ein Erdbeben der Magnitude im niederländischen Roermond, das nahe der Grenze zu Deutschland liegt. So wurde der Erdstoß vom EMSC 4 km süd-südwestlich von Roermond und 34 km west-südwestlich von Mönchengladbach verortet. Die Herdtiefe befand sich in 14 Kilometern Tiefe. Es liegen weder Wahrnehmungsmeldungen noch Berichte über Schäden vor, was angesichts der Magnitude und Tiefe des Bebens nicht weiter verwundert.

Das Beben war tektonischer Natur und stand mit der Krustendehnung im „Roer Graben“ (Roer Valley Graben) in Verbindung, der den nördwestlichen Abschnitt des Niederrheinischen -Grabensystems bildet. Hierbei handelt es sich um eines der geologisch aktivsten Gebiete im Nordwesten Europas.




Bei Roermond manifestierte sich auch eines der stärksten Erdbeben, das sich bis nach Deutschland auswirkte, und das ich selbst in meiner Heimatstadt Oberhausen noch deutlich gespürt habe: Am 13. April 1992 erschütterte ein ungewöhnlich starkes Erdbeben den Südosten der Niederlande, bei dem die südwestliche Scholle des Grabens absank. Um 3:20 Uhr nachts bebte die Erde mit einer Magnitude von 5,8. Häuser wankten, Schornsteine stürzten ein, und auch in den Nachbarländern waren die Erschütterungen deutlich zu spüren. Es war das stärkste Erdbeben, das je in den Niederlanden gemessen wurde. Ich selbst schreckte Sekunden vor dem Eintreffen der Erschütterungen aus dem Schlaf, geweckt durch das tiefe Grollen, was regelmäßig im Zusammenhang mit Erdbeben beschrieben wird. Tatsächlich gingen durch mein Haus einige sehr unangenehme Rucke und das Gebälk des Dachstuhls ächzte. Nicht auszuschließen, dass sich in nicht allzu ferner Zukunft ein ähnliches Ereignis bei Roermond wiederholen wird.