Campi Flegrei: Erdbeben verursachte Einsturz in Pompeji

Pompeji aus der Luft gesehen. © Marc Szeglat

Campi Flegrei mit weiteren Erdbeben – Erdstoß Md 3,2 verursachte möglicherweise den Einsturz einer Mauer in Pompeji

Pozzuoli, 06.06.2025In den Campi Flegrei kommt die Erde nach wie vor nicht zur Ruhe und es ist ein weiterer Erdbebenschwarm in Progress, der mit dem Erdbeben Md 3,2 von gestern in Zusammenhang steht. Seit gestern manifestierten sich mehr als 70 Erschütterungen. Es gab 6 Beben mit Magnituden ab 2,0. Sie konzentrierten sich überwiegend östlich der Solfatara bei Pisciarelli.

Anhaltende Erdbebenaktivität in den CF. © INGV

Das stärkste Erdbeben Md 3,2 steht im Verdacht, den Kollaps einer Wand in den Ausgrabungen von Pompeji verursacht zu haben. Neben der Wand sollen auch Teile eines Gewölbes eingestürzt sein. Das beschädigte Gebäude in der Insula Meridionalis wird restauriert und wurde bereits bei einem schweren Erdbeben im Jahr 1980 stark in Mitleidenschaft gezogen und war seitdem abgestützt. Für Besucher war es nicht zugänglich und laut Informationen vom Archäologischen Park sollen auch keine Fresken oder andere Kunstschätze zerstört worden sein.

Ich persönlich bin etwas skeptisch, ob das Erdbeben tatsächlich die Ursache des Einsturzes war. Pompeji liegt ca. 30 Kilometer von der Solfatara und den Campi Flegrei entfernt. Die Behörden haben eingehende Untersuchungen eingeleitet, ob nicht eine andere Ursache hinter dem Einsturz stecken könnte.

Zuschüsse für Erdbebenopfer ab 1. September beantragbar

Neue Schäden in Pozzuoli wurden nicht gemeldet, obwohl auch hier mehrere Gebäude einsturzgefährdet sind. Im Ort hat man aber noch mit der Beseitigung der Schäden der Erdbeben vom 13. bis 15 März zu kämpfen, als es zu dem bislang stärksten Erdbeben der Magnitude 4,6 gekommen ist. Für die Menschen, deren Häuser unbewohnbar geworden sind, gibt es jetzt eine gute Nachricht: Die Stadt Neapel stellt finanzielle Hilfen für betroffene Haushalte bereit. Beide Beben verursachten Schäden, insbesondere in den Stadtteilen Pozzuoli und Bagnoli. Viele Gebäude wurden als unbewohnbar eingestuft, zahlreiche Familien mussten ihre Wohnungen verlassen.




Ab dem 1. September können betroffene Bürger Anträge auf Zuschüsse für Reparaturen und seismische Sanierungen stellen. Voraussetzung ist, dass die Immobilie der Hauptwohnsitz ist und bis spätestens 8. Mai 2025 als bewohnbar gemeldet war. Auch später geräumte Wohnungen sind unter bestimmten Bedingungen förderfähig.

Die Stadt Neapel hat hierfür einen Fonds mit insgesamt 50 Millionen Euro bis 2027 eingerichtet – 20 Millionen Euro stehen bereits 2025 zur Verfügung, in den Folgejahren je 15 Millionen. Der Stadtrat beschloss die Maßnahme auf Vorschlag von Stadtplanungsdezernentin Laura Lieto und Infrastrukturstadtrat Edoardo Cosenza.