Mexiko: Hitzewelle fordert Menschenleben

Ungewöhnliche Hitzewelle forderte in Mexiko Menschenleben – Auch Hauptstadt betroffen

In weiten Teilen von Mexiko ist es in diesen Tagen ungewöhnlich heiß: Lokal stieg das Thermometer auf über 50 Grad Celsius an und selbst in Mexiko City wurde am Donnerstag mit 34,3 Grad Celsius die höchste Temperatur seit Beginn der Aufzeichnungen des Nationalen Meteorologischen Dienstes gemessen. Was sich im ersten Blick als nicht sonderlich aufregend liest, stellt dennoch einen Rekord dar, weil die Hauptstadt des Lateinamerikanischen Landes in über 2200 Metern Höhe liegt.

Auch die Küstenregionen des Landes sind betroffen: Der bei Touristen beliebte Bundesstaat Yucatán am Golf von Mexiko meldete am Sonntag Temperaturen von über 45 Grad.

Berichten zufolge sind im nordöstlichen Bundesstaat San Luis Potosí zwischen Donnerstag und Samstag mindestens 24 Menschen an den Auswirkungen der Hitzewelle gestorben.

Die Generaldirektorin des Gesundheitsdienstes des Bundesstaates, Ymuri Vaca Avila, teilte mit, dass in der Region Huasteca in den letzten Tagen Temperaturen von über 50 Grad gemessen wurden.

Die Menschen in Mexiko suchen verzweifelt nach Möglichkeiten zur Abkühlung, Ein Problem der Hitzewelle ist, dass Klimaanlagen auf Volllast laufen und so die Stromnetzte an ihrer Belastungsgrenze gelangen. Landesweit kam es deshalb bereits zu Stromausfällen. Ein Problem, dass auch in den USA häufig auftritt, wenn es zu Hitzewellen kommt.

In den Gesundheitszentren wird ein alarmierender Anstieg von Patienten mit Hitzschlag-Symptomen verzeichnet. Ähnliche Fälle werden auch aus anderen Bundesstaaten wie Tamaulipas gemeldet.

Vor etwa einem Jahr forderte eine ähnliche Hitzewelle in Mexiko das Leben von 104 Menschen.

Doch nicht nur Mexiko wird derzeit von einer Hitzewelle heimgesucht: Besonders in einigen südostasiatischen Ländern geht es sehr heiß zu. In Thailand leiden die Menschen vielerorts ebenfalls unter extremen Temperaturen. Hier kletterte das Thermometer auf bis zu 52 Grad. Die thailändischen Behörden gehen von 61 Hitzetoten aus, was bereits jetzt doppelt so viele sind wie im letzten Jahr.

Neben Thailand schwitzt man auch in Vietnam und Kambodscha, während in anderen Teilen Asiens und in Südamerika gerade gegen Überflutungen gekämpft wird. Diesbezüglich in vorderster Front stehen Afghanistan und Brasilien.

USA: Starke Tornado-Saison 2024 erwartet

Experten erwarten in den USA starke Tornado- und Hurrikane-Saison – Wassertemperatur im Atlantik extrem hoch

Am Donnerstag gab es in den USA weitere Tornados, die vor allem den Süden des Landes trafen. In den Bundesstaaten von Kansas bis zum östlichen North Carolina gab es mindestens 13 Tornados. Sie zerstörten Gebäude und forderten drei Menschenleben. In Michigan wurde u.a. ein Fed-Ex-Logistikzentrum zerstört und es entstand Sachschaden in Millionenhöhe.

Dieses Jahr gibt es besonders viele zerstörerische Tornados in den USA, die nicht vereinzelt, sondern in Serien auftreten. Sie entstehen durch große Gewitterfronten, in denen sich Superzellen bilden.

Der Versicherer Münchner Rück veröffentlichte nun einen Bericht, nach dem Wetterexperten der Überzeugung sind, dass die Sturmsaison 2024 in den USA und Teilen Mittelamerikas ungewöhnlich stark ausfallen wird. Besonders der Südosten der USA und der Karibikraum sollen von der ungewöhnlich starken Aktivität heimgesucht werden. Grund für diese Annahme liefern die Wassertemperaturen des östlichen Atlantiks, in dem der Geburtsort vieler tropischer Wirbelstürme liegt. Verstärkt wirkt, dass im westlichen Pazifik das Klimaphänomen La-Niña erwartet wird, was kühle Wassertemperaturen im westlichen Pazifik verursacht.

Für die Bildung tropischer Wirbelstürme benötigen sie Oberflächentemperaturen des Meerwassers von 26 bis 27 Grad Celsius. Im Nordatlantik sind diese Temperaturen seit anderthalb Jahren auf Rekordniveau, während kühle Wassertemperaturen im westlichen Pazifik ebenfalls die Hurrikanbildung begünstigen können. Prognosen für diesen Sommer zeigen eine potenzielle La-Niña-Situation im Pazifik ab Juli. Durch kälteres Wasser im Pazifik könnte die Taifun-Saison in Asien schwächer als gewöhnlich ausfallen.

Die Experten prognostizieren für den Nordatlantik eine deutlich erhöhte Sturmaktivität im Vergleich zu den letzten 30 Jahren, mit voraussichtlich 23 ± 4 benannten Stürmen, von denen 11 ± 3 zu Hurrikanen heranwachsen könnten.

Hurrikane können massive Schäden anrichten, die in Milliardenhöhe gehen. Versicherer wie die Münchner Rück dokumentieren Naturkatastrophen weltweit, um die Versicherungsprämien berechnen zu können.

Afghanistan: Mehr als 300 Tote durch Überflutungen

Über 300 Tote durch Überflutungen in Afghanistan  – Klimawandel mitverantwortlich

In Afghanistan kamen durch landesweite Überflutungen nach extrem starken Niederschlägen mehr als 300 Menschen ums Leben. Viele Agrarflächen wurden überflutet, was in einem Land, in dem 80 Prozent der Bevölkerung von der Landwirtschaft leben, dramatisch ist. Viele Menschen werden noch vermisst, während die Behörden darum bemüht sind, die Verletzten zu retten.

Das Flüchtlingsministerium der Taliban gab bekannt, dass die Zahl der Todesopfer durch Überschwemmungen im Norden Afghanistans 315 beträgt. Mehr als 1.600 Menschen wurden verletzt.

Gestern gab das Welternährungsprogramm der Vereinten Nationen (WFP) eine Meldung heraus, nach der über 300 Menschen getötet wurden und viele weitere vermisst blieben. Die Zahlen der Taliban decken sich also in etwa mit den Angaben des WFP.

Die Organisation berichtete, dass Baghlan die am schwersten betroffene Provinz sei, wo mehr als 1.000 Häuser zerstört wurden. Das WFP verteilte Notfallnahrung an Überlebende einer der zahlreichen Überschwemmungen, die das Land in den letzten Wochen heimgesucht haben. Allein in Baghlan gab es mehr als 200 Todesopfer.

Die Überflutungen wurden am Freitag durch weiteren Starkregen verstärkt, der zu Überschwemmungen in verschiedenen Teilen des Landes führte.

Die Luftwaffe hat mit der Evakuierung von Menschen begonnen und mehr als 100 Verletzte in Militärkrankenhäusern untergebracht, teilte das Verteidigungsministerium der Taliban am Samstag mit, ohne die Herkunft der Verletzten zu nennen. In den betroffenen Regionen wurde der Ausnahmezustand ausgerufen, und es wurde begonnen, Nahrungsmittel, Medikamente und Erste Hilfe an die betroffenen Menschen zu verteilen.

Die Bewohner waren auf den plötzlichen Ansturm von Wasser, der durch die heftigen Regenfälle der letzten Tage ausgelöst wurde, nicht vorbereitet.

Obwohl es saisonal bedingte Niederschläge sind, machen die Taliban den anthropogenen Klimawandel für die Überflutungen mitverantwortlich. Diese These wird auch von vielen Wissenschaftlern unterstützt. Inwieweit natürliche Klimaphänomene das Wettergeschehen beeinflussen und welchen Zusammenhang es zwischen Klimawandel und Klimaphänomenen gibt, ist nicht hinreichend erforscht. Eine gegenseitige Beeinflussung der Phänomene scheint jedoch wahrscheinlich.

Neue Studien lassen die Mehrheit der Klimaforscher vermuten, dass bis zum Ende des Jahrhunderts mit einer Erhöhung der globalen Durchschnittstemperatur von mindestens 2,5 Grad zu rechnen ist. Die Folgen sind unabsehbar.

Sonnensturm trifft heute die Erde

Sonneneruptionen verursachten Sturm geladener Teile – Polarlichter erwartet

In den vergangenen Tagen zeigte sich die Sonne von ihrer besonders aktiven Seite und erzeugte fünf größere Coronale Massenauswürfe, die in Form von Sonnenstürmen durch das Weltall rasen. Die Sonneneruptionen gingen dabei von dem Sonnenflecken-Cluster 3664 aus, der in Richtung Erde zeigt. Der Cluster hat den 16-fachen Erddurchmesser.

Die NOOA gab eine Meldung heraus, dass Sonnenstürme auf die Erde zurasen, die unseren Planeten am Freitagnachmittag treffen und sich über das Wochenende auswirken werden. Es werden geomagnetische Störungen der Kategorie G4 erwartet. Dabei könnten nicht nur Polarlichter bis weit in den Alpenraum vordringen, sondern auch empfindliche Infrastruktur wie Satelliten- und Kommunikationssysteme gestört werden. Eine entsprechende Warnung ging an die Betreiber der Infrastruktur heraus.

Die G-Klassifizierung ordnet geomagnetische Stürme bestimmter Stärke zu.

  • G1: Schwache geomagnetische Störung
  • G2: Mäßige geomagnetische Störung
  • G3: Starke geomagnetische Störung
  • G4: Schwere geomagnetische Störung
  • G5: Extrem starke geomagnetische Störung

Astronomen weisen darauf hin, dass diese Sonnenaktivitäten aufgrund des elfjährigen Zyklus der Sonne aktuell weiter zunimmt. Die Sonnenaktivität durchlebt in diesem elfjährigen Zyklus ein Aktivitätsminimum und ein Maximum, wobei der Trend momentan zu letzterem geht. Das Maximum wird für nächsten Jahr erwartet, wobei die Sonnenaktivität bereits jetzt ungewöhnlich hoch ist.

Wenn die geladenen Teilchen auf die Erde treffen, können sie das Magnetfeld verformen und geomagnetische Stürme auslösen, die zur Bildung von Polarlichtern führen. Die aktuellen Prognosen deuten darauf hin, dass Polarlichter vor allem in Norddeutschland, aber auch im Alpenraum zu beobachten sein könnten.

Obwohl die Wahrscheinlichkeit von Kommunikationsausfällen durch diese Sonnenstürme erhöht ist, wird ein schwerwiegender Ausfall der Technologie derzeit nicht erwartet. Dennoch warnen Fachleute vor der Möglichkeit extremer Sonnenstürme, die schwerwiegende Folgen haben könnten, die bis in die Kategorie Naturkatastrophen reichen. Extrem starke Sonneneruptionen stehen im Verdacht, Massensterben auf der Erde auslösen zu können.

Es gibt Beispiele aus der Vergangenheit, als die Erde knapp katastrophalen Auswirkungen entging. Im Jahr 2012 hätte ein massiver Sonnensturm, der kurz nach dem Vorbeigang der Erde geschleudert wurde, potenziell die gesamte elektrische Infrastruktur beeinträchtigen können, indem er Strom- und Kommunikationsnetze lahmlegte. Im Jahr 2003 verursachte ein G5-Sturm Stromausfälle in Schweden und Südafrika.

Klimakrise: Neuer Temperaturrekord für den April

Weltklima aus den Fugen geraten: Im April gab es einen weiteren Allzeit-Temperaturrekord

Kaum ein Tag vergeht, an dem nicht vom Klimawandel die Rede ist und uns neue beunruhigende Meldungen erreichen: In den letzten Tagen standen die Überflutungen in Brasilien, Russland, aber auch in Deutschland in den Schlagzeilen, ergänzt durch Hitzewellen in Asien und Tornados in den USA und China. Außerdem sind mehrere thermische Anomalien in den Weltmeeren zu verzeichnen. Zum einen ist global betrachtet die Temperatur der Weltmeere viel zu hoch, zum anderen gibt es lokale Abkühlungsphänomene wie den Kälteblob vor Skandinavien. Die folgende Meldung mag beinahe unspektakulär erscheinen, spiegelt jedoch einen besorgniserregenden Trend wider: Der letzte Monat war der wärmste April seit Beginn der Aufzeichnung der Klimadaten.

Laut Daten des EU-Klimabeobachtungsdienstes Copernicus war dieser April zudem der erste, der eine globale Durchschnittstemperatur von über 15 Grad aufwies.

Gemäß Aussagen des Direktors von Copernicus, Carlo Buontempo, wird die zunehmende Konzentration von Treibhausgasen „die globale Temperatur weiterhin in Richtung neuer Rekordwerte treiben“. Die Lufttemperatur an der Oberfläche lag im April durchschnittlich bei 15,03 Grad, was 0,67 Grad höher ist als der Durchschnitt der Aprilmonate zwischen 1991 und 2020, wie der Dienst mitteilte. In Europa war die Durchschnittstemperatur sogar um 1,49 Grad erhöht. Betrachtet man die letzten 12 Monate, dann lag die globale Durchschnittstemperatur um 1,61 Grad über dem vorindustriellen Durchschnitt und damit deutlich über dem Ziel von 1,5 Grad des Pariser Abkommens, auf dem man die Temperaturerhöhung bis zum Ende des Jahrhunderts begrenzen wollte.

Diese anhaltende Erwärmung ist ein besorgniserregender Trend, der auf die fortschreitende Klimakrise zurückzuführen ist. Der Klimawandel, der hauptsächlich durch menschliche Aktivitäten wie die Verbrennung fossiler Brennstoffe und die Entwaldung verursacht wird, hat weitreichende Auswirkungen auf das globale Klimasystem. Neben der Erhöhung der Durchschnittstemperaturen führt der Klimawandel auch zu extremen Wetterereignissen, dem Abschmelzen von Gletschern und dem Anstieg des Meeresspiegels.

Experten warnen davor, dass wir dringend Maßnahmen ergreifen müssen, um die Treibhausgasemissionen zu reduzieren und die Auswirkungen des Klimawandels einzudämmen. Dies erfordert eine weltweite Anstrengung, um den Übergang zu erneuerbaren Energien zu beschleunigen, die Energieeffizienz zu verbessern und nachhaltige landwirtschaftliche Praktiken zu fördern.

Dass dies nur bedingt gelingt, zeigt, dass im letzten Jahr wieder mehr Kohlendioxid Ausgestoßen wurde als in Vorjahr. Die Emissionen steigen trotz aller Anstrengungen weiter, was dem umstand des Wohlstandwachstums ehemaliger Schwellenländern wie China, Indien und Brasilien geschuldet ist.

Natürlich darf man sich auch fragen, ob es nicht auch natürliche Phänomene gibt, die für das momentane Extremwetter verantwortlich sind. Die Sonnenaktivität hat zum Beispiel ein Maximum erreicht, und es gibt überproportional viele Sonneneruptionen: Erst vor 2 Tagen gab es eine besonders heftige Sonneneruption, die uns in den nächsten Stunden erreicht und möglicherweise zu Störungen in der Satellitenkommunikation führen könnte. Es sind auch wieder Polarlichter möglich, die bis weit in die gemäßigten Zonen aktiv sein könnten. Langfristig betrachtet könnte eine erhöhte Sonnenaktivität auch das Weltklima beeinflussen.

Brasilien: 78 Tote durch Überflutungen

Hochwasserlage in Brasilien immer dramatischer – Dammbruch und mindestens 78 Todesopfer

Seit Tagen steigen die Pegel vieler Flüsse in Brasilien unaufhaltsam an und ganze Landstriche wurden überflutet. Besonders hart traf es den Bundesstaat Rio Grande do Sul, wo die Flüsse Taquari und Jacuí Hochwasser führen und über die Ufer treten. Die Landeshauptstadt Porto Alegre, eine bedeutende Hafenstadt am Rio Guaíba gelegen, steht fast vollständig unter Wasser.

Der Rio Guaíba ist zwar kurz, aber breit, und mündet in den See Lago dos Patos, der sich direkt an der Küste im Süden Brasiliens befindet. Die Flüsse Taquari und Jacuí vereinigen sich wenige Kilometer westlich von Porto Alegre und münden gemeinsam mit anderen Flüssen in den Rio Guaíba, wodurch ein komplexes Flusssystem entsteht. Am Donnerstag brach zudem der Staudamm eines Wasserkraftwerks im Taquari-Tal, was zu einer Flutwelle führte, die den Fluss hinab lief. Dies führte zu Strom- und Kommunikationsausfällen, und die Trinkwasserversorgung ist vielerorts unterbrochen.

Brasiliens Präsident Luiz Inácio Lula da Silva stufte die Hochwasserkatastrophe als eine der schlimmsten Flutkatastrophen in der Geschichte des Landes ein und rief den Notstand für Rio Grande do Sul aus. Der Gouverneur des Bundesstaates, Eduardo Leite, bezeichnete sie ebenfalls als die schlimmste Katastrophe in der Geschichte seines Landes.

Die seit letzter Woche Montag anhaltenden Regenfälle haben zudem zu Erdrutschen und Schlammlawinen geführt. Insgesamt sind 281 Gemeinden in dem südlichen Bundesstaat betroffen. Nach vorläufigen Angaben starben mindestens 78 Menschen, 67 werden vermisst, und über 70 wurden verletzt und mussten in Krankenhäusern behandelt werden. Mehr als 24.000 Menschen mussten aufgrund der Fluten ihre Häuser verlassen, wobei etwa 8.000 von ihnen in Notunterkünften untergebracht wurden. Die Überflutungen haben Häuser und Brücken beschädigt und zahlreiche Straßen unpassierbar gemacht.

Die Rettungsbemühungen werden von mehr als 2.000 Rettungskräften geleitet, die von etwa 900 Mitgliedern des brasilianischen Militärs unterstützt werden. Darüber hinaus stehen neun Flugzeuge und fast 100 Boote für die Rettungsaktionen zur Verfügung.

In Porto Alegre erreichte der Guaíba, ein Zusammenfluss mehrerer Flüsse, einen Rekordpegelstand, was eine ernsthafte Bedrohung für die Stadt darstellt. Gouverneur Leite warnte vor einer beispiellosen Katastrophe und ordnete die Evakuierung erster Stadtteile an. Bereits am Donnerstag brach der Damm eines Wasserkraftwerks teilweise, was zu vollständigen Überflutungen in einigen Städten im Taquari-Tal führte. Strom-, Kommunikations- und Wasserausfälle wurden im gesamten Bundesstaat gemeldet.

Tansania: Zyklon traf auf Küste

Zyklon Hidaya traf die Küsten von Tansania und Kenia – Schäden und Todesopfer infolge von Überflutungen

Am Samstagabend traf der Zyklon Hidaya südlich der tansanischen Metropole Dar-es-Salaam auf Land und brachte den beiden ostafrikanischen Ländern Tansania und Kenia weitere Überschwemmungen, wobei es Tansania deutlich stärker erwischte als Kenia. Neben Starkregen mit bis zu 90 mm Niederschlag innerhalb weniger Stunden brachte der tropische Wirbelsturm Windböen mit einer Geschwindigkeit von bis zu 175 km/h mit.

Seit Anfang März wird Ostafrika im Rahmen der Regenzeit von einem Unwetter nach dem anderen heimgesucht. So starben im vergangenen Monat in Kenia mindestens 210 Menschen infolge der Überschwemmungen, während mehr als 100 Personen als vermisst gelten. In Tansania wurden im April 155 Todesopfer bestätigt. Auch andere ostafrikanische Staaten sind von den Unwettern betroffen. Insgesamt wurden über 400 Todesopfer gezählt.

Der Zyklon Hidaya entstand über dem Indischen Ozean, dessen Wassertemperaturen deutlich über dem langjährigen Durchschnitt liegen. Obwohl bis zum Samstagnachmittag keine Berichte über neue Todesopfer vorlagen, spürte das kenianische Wetteramt bereits Auswirkungen des Zyklons mit starken Winden und Wellen von mehr als zwei Metern Höhe. Es wurde erwartet, dass die heftigen Regenfälle entlang der Küste ab Sonntag zunehmen würden.

Die tansanische Wetterbehörde meldete ebenfalls starke Winde und schwere Regenfälle entlang der Küste, wobei im Mtwara-Gebiet innerhalb von 24 Stunden über 90 Millimeter Regen fielen, fast doppelt so viel wie der durchschnittliche Mai-Niederschlag. Die Behörde empfahl den Menschen in gefährdeten Gebieten, die maximalen Vorsichtsmaßnahmen zu ergreifen.

In Kenia mussten in den letzten Wochen mehr als 165.000 Menschen ihre Häuser verlassen und in höher gelegene Regionen flüchten, da besonders tiefer liegende Gebiete von den Überschwemmungen betroffen sind.

Es sind nicht nur Einheimische betroffen, sondern auch zahlreiche Safari-Touristen: weite Teile der Masai Mara stehen unter Wasser. Die Pisten sind unpassierbar und Touristen wurden in den Camps vom Wasser eingeschlossen. Viele mussten per Hubschrauber evakuiert werden. Videos zeigen, wie Wassermassen Pisten in Flüsse verwandelten, die alles mitreißen, was sich in ihrem Weg befindet.

Der Präsident Kenias, William Ruto, beschrieb die Situation als düster und verschob die Wiedereröffnung der Schulen auf unbestimmte Zeit. Er macht den anthropogenen Klimawandel für die Naturkatastrophen verantwortlich und betonte die Notwendigkeit eines verstärkten Umweltschutzes, um den Zyklus aus Dürre und Überschwemmungen zu durchbrechen.

In beiden Ländern wurde die Bevölkerung aufgefordert, äußerste Vorsicht walten zu lassen, da die Gefahr durch den Zyklon weiterhin besteht.

Deutschland: Unwetter im Südwesten verursachten Schäden

Abends und Nachts wüteten über Teilen von Deutschland Unwetter – Überflutungen verursachten Schäden

Gestern wurde das ungewöhnliche Sommerintermezzo im Frühling jäh von einer Unwetterfront beendet, die von Westen her aufzog und vor allem im Südwesten der Republik Überflutungen infolge von Starkregen verursachte. Dabei kam es auch zu Gewittern und Hagel.

Besonders traf es Flusstäler der Mittelgebirge, wo von den Hängen herabschießendes Wasser kleine Flüsse und Bäche über die Ufer treten ließ oder sich Straßen in Hanglage in reißende Bäche verwandelten. Keller liefen voll und die Einsatzkräfte hatten alle Hände voll zu tun. Vielerorts wurde der Verkehr beeinträchtigt und Flughäfen mussten ihren Betrieb vorübergehend einstellen. Auch die Deutsche Bundesbahn war vom Verkehrschaos betroffen gewesen. Im Raum Stuttgart wurde ein Stellwerk durch einen Blitzschlag lahmgelegt, so dass es zu größeren Beeinträchtigungen bei der Bahn kam. Einige Straßen der Landeshauptstadt mussten wegen Überflutungen gesperrt werden.

Den Ort Bisingen, der in Baden-Württemberg südwestlich von Tübingen liegt, traf es besonders hart, da hier gleich mehrere Bäche über die Ufer traten und Straßen überfluteten. Die Einsatzkräfte waren an mehr als 60 Orten im Einsatz. Auch ein Polizeihubschrauber wurde zur Unterstützung eingesetzt. Zahlreiche Keller und Erdgeschosse waren überflutet worden und Wasser musste abgepumpt werden.

Die Wassermassen destabilisierten auch einen Hang in Heiligkreuzsteinach und es drohte ein Hangrutsch, der aber dann doch ausblieb.

Der Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz wurde ebenfalls von Unwettern heimgesucht. Es fielen örtlich bis zu 36 Liter Regen innerhalb von einer Stunde. Es gab lokale Überschwemmungen aufgrund des Starkregens und Keller wurden überflutet. Der Fluss Ahr trat aber nicht über seine Ufer. Hier wurde der Pegelstand besonders engmaschig überwacht – fürchtete man doch eine ähnliche Katastrophe wie im Jahr 2021. Sie blieb aber aus.

Inzwischen hat sich die Wetterlage etwas normalisiert und der DWD hob die Unwetterwarnungen für die meisten Regionen auf. Besonders im Westen kann es aber noch starke Regenfälle geben.

Deutschland ist nicht das einzige Land, in dem es zu Starkregenereignissen kommt. Besonders Brasilien, Indonesien und Ostafrika sind von teils dramatisch verlaufenden Überflutungen betroffen. Hier werden die Niederschläge der normalen Regenzeiten durch zusätzlich verdunstendes Wasser in den zu warmen Ozeanen verstärkt.

Kenia: Dammbruch fordert Menschenleben

Flutsituation nach Dammbruch in Kenia verschläft – Dutzende Menschen tot

In Kenia hat sich die Hochwassersituation weiter verschärft: Neben anhaltenden Regenfällen kam es jetzt auch noch zu einem Dammbruch im Bezirk Nakuru, der nördlich von Nairobi liegt und den ich ganz gut kenne. In der Region Mai Mahiu kam es zum Bruch eines Staudamms, der aufgrund der seit März anhaltenden Niederschläge die Wassermassen nicht mehr bändigen konnte. Laut CNN Kenia wurden inzwischen 71 Todesopfer bestätigt. 110 Menschen wurden verletzt und in Krankenhäusern behandelt. Die Angaben zum Katstrophenhergang sind widersprüchlich: Während offizielle Quellen von einem Dammbruch sprechen, sagen ortssansässige Zeugen, dass die Katastrophe durch Wasser verursacht wurde, das durch einen Tunnel unter einer Eisenbahnbrücke mit verstopftem Durchlass strömte. In diesem Fall würde ich Vermuten, dass sich hinter der Brücke Wasser aufstaute, bis sich die Verstopfung im Rohr löste und das Wasser schlagartig abfloss.

Die entstandenen Schäden wurden durch eine Flutwelle verursacht, die einem Bachlauf folgte. Sie riss Fahrzeuge mit sich und begrub Straßen unter Schlamm. Mehrere Häuser wurden zerstört. Rettungsteams durchsuchen den Schlamm und die Trümmer, um Überlebende zu finden. Dabei haben Rettungskräfte Probleme bis in den Ort vorzudringen.

Neben Mai Mahiu wurden auch umliegende Dörfer von der Sturzflut getroffen. Sie sind zum teil von der Außenwelt abgeschnitten, doch mehrere Personen konnten aus dem Dorf Kamuchiri gerettet werden und wurden ins Krankenhaus nach Mai Mahiu gebracht.

Die kenianische Regierung warnte bereits vor der Katastrophe, dass viele Staudämme kurz vor dem Überlaufen stehen da sie bis zum Rand gefüllt sind. Bewohner des Tieflandes wurden aufgefordert, sich in höher gelegene Region in Sicherheit zu bringen.

Die Schulferien in Kenia wurden um eine Woche verlängert, da hunderte Schulgebäude nicht benutzbar sind. Entweder waren sie direkt von Überflutungen betroffen oder der Regen hatte andere Schäden verursacht. Die Sicherheit von Lehrern und Schülern kann momentan nicht gewährleistet werden, hieß es aus Regierungskreisen.

Es ist kein Ende der Regenfälle in Sicht. Als ein Grund für die extremen Niederschläge wird das pazifische Klimaphänomen El Nino angegeben. Darüber hinaus existiert im näher gelegenen Indischen Ozean eine ähnliche Anomalie, die als „Positiver Dipol“ bezeichnet wird. Beide Klimaphänomene werden wahrscheinlich durch die Temperaturerhöhungen des Klimawandels befeuert, was für immer heftigere Extremwetterlagen sorgt. Im letzten Jahr wurde Kenia noch von einer starken Dürre heimgesucht.

Schon seit mehreren Jahren ändert sich das Klima in Kenia. Besonders bemerkbar macht sich das an den Sodaseen im Ostafrikanischen Grabenbruch. Ein Beispiel hierfür ist der Lake Nakuru, der in der vom Dammbruch betroffenen Region liegt. In den Seen sind u.a. die Rosa Zwergflamingos zuhause. Da das Klima im Riftvalley generell feuchter wird, steigt der Wasserspiegel vieler Seen an. Zudem versüßt das sodahaltige Wasser und der Chemismus ändert sich. Dadurch werden die besonderen Algenarten zurückgedrängt, die die Hauptnahrung der Flamingos darstellt. Ein einzigartiges Ökosystem ist gefährdet!