Erhöhte Alarmstufe am Puracé bleibt bestehen

Andenvulkan Puracé ist unruhig – Vulkanologen bestätigen Alarmstufe „Orange“

Der kolumbianische Vulkan Puracé behält seine Alarmstufe „Orange“ bei, obwohl die Seismizität einen rückläufigen Trend aufweist. Das bestätigten gestern Vulkanologen vom SGC in einem Sonderbulletin. Demnach werden immer noch vulkanotektonische Erdbeben in weniger als 2 Kilometern Tiefe unter dem Krater beobachtet, doch ihre Anzahl ist zurückgegangen. Außerdem gab es Erdbeben, die nicht mit Bruchprozessen in Verbindung standen, sondern von Flüssigkeitsbewegungen verursacht wurden. Diese konzentrieren sich auf eine Zone in 3 Kilometern Tiefe. Es scheint, dass magmatische Fluide von dort aus aufsteigen und auf ihrem Weg nach oben Gesteinsbrüche verursachen.

Neben den Erdbeben wird eine leichte Bodenhebung registriert, und auch der Ausstoß vulkanischer Gase ist erhöht. Die Werte für Schwefeldioxid und Kohlendioxid liegen über den Normalwerten. Obwohl die seismische Aktivität und die Entgasung schwanken können, das heißt, an einigen Tagen zunehmen und an anderen abnehmen, bedeutet dies nicht, dass der Vulkan zu seinem normalen Aktivitätsniveau zurückgekehrt ist.

Um zu einem geringeren Alarmzustand (Gelb) zurückzukehren, ist eine längere Zeit erforderlich, in der alle überwachten Parameter ausgewertet und stabile Trends identifiziert werden müssen.

Sollte es zu einer Beschleunigung der Prozesse kommen, die auf einen bevorstehenden Ausbruch hinweisen, oder wenn ein Ausbruch des Puracé-Vulkans beginnt, wird die Alarmstufe „Rot“ ausgerufen.

Das SGC empfiehlt der Bevölkerung, Ruhe zu bewahren und den Anweisungen der Nationalen Einheit für Katastrophenrisikomanagement (UNGRD) sowie der örtlichen Behörden zu folgen.

Der Puracé ist ein 4756 Meter hoher Stratovulkan, der sich in den Anden Kolumbiens befindet. Stratovulkane neigen zu explosiven Ausbrüchen, die große Mengen an Asche und pyroklastischem Material freisetzen können. Der Puracé ist bekannt für seine explosive Aktivität und regelmäßigen Eruptionen, die hauptsächlich aus andesitischer bis dacitischer Lava bestehen. Im 20. Jahrhundert gab es 12 eruptive Phasen. In diesem Jahrhundert eruptierte der Vulkan zweimal, und zwar in den letzten beiden Jahren.