Popocatépetl: Nächtliches Warmglühen und Ascheemissionen

Auflebende Aktivität am Popocatépetl: Ascheemissionen und nächtliches Anglühen

Der mexikanische Vulkan Popocatépetl hat heute erneut vulkanische Asche freigesetzt. Am 14. Dezember veröffentlichte das Washington Volcanic Ash Advisory Center (VAAC) eine Warnmeldung zu gelegentlichen Ascheemissionen, die sich bis in Höhen von 6000 m erstreckten. Die Aschewolke verlagerte sich mit etwa 10 Knoten in südöstliche Richtung, konnte jedoch auf Satellitenbildern nicht eindeutig identifiziert werden, vermutlich aufgrund dichter meteorologischer Bewölkung. Modellrechnungen deuteten darauf hin, dass die Emissionen noch mehrere Stunden anhalten könnten.




Diese kurzfristigen Ereignisse fügen sich in ein seit Jahrzehnten bekanntes Aktivitätsmuster ein. Nach Angaben des Nationalen Zentrums für Katastrophenprävention (CENAPRED) ist der Popocatépetl seit 1994 in einer Phase anhaltender erhöhter Aktivität. Kennzeichnend dafür sind die wiederholte Bildung kleiner Lavadome im Krater sowie deren Zerstörung durch Explosionen und Eruptionen unterschiedlicher Stärke.

Der am Freitag veröffentlichte Monatsbericht für November 2025 beschreibt insgesamt eine stabile Entwicklung. Im Vergleich zum Oktober gingen die Zahl der Tremorereignisse sowie der langperiodischen und vulkanisch-tektonischen Erdbeben zurück; gleichzeitig wurde die niedrigste Tremoraktivität des gesamten Jahres registriert. Dennoch traten weiterhin Exhalationen auf, die gelegentlich geringe Aschemengen und vereinzelt ballistische Fragmente freisetzten, welche in unmittelbarer Kraternähe niedergingen.

Satellitenanalysen zeigten nahezu durchgehend eine thermische Anomalie am Boden des inneren Kraters, die auf das Vorhandensein kleiner Lavakörper oder eines geringmächtigen Lavastroms hindeutet. Fachleute führen diese Erscheinungen auf einen magmatischen Zustrom geringen Volumens zurück.

Für die kommenden Wochen erwarten die Experten keine grundlegende Veränderung des Aktivitätsniveaus. Möglich bleiben jedoch sporadische Explosionen, Ascheemissionen und kleinere Eruptionen. Der Vulkan wird daher weiterhin rund um die Uhr überwacht, da sich sein Verhalten jederzeit ändern kann.

Während der Trend des niedrigen Tremors auch in den letzten Tagen anhielt – gestern wurde überhaupt kein Tremor registriert – wurden nächtliche Beobachter vom Popocatépetl überrascht, denn er zeigte zum ersten Mal seit mehreren Tagen wieder roten Lichtschein, der Dampf und Wolken illuminierte, die über seinem Gipfel schwebten. Ein Anzeichen für Magma im Förderschlot oder sogar für still ablaufendes Domwachstum.