Erneut treffen heftige Unwetter Spanien und die Kanaren – Sturm, Starkregen und Schnee am Teide sorgen für Ausnahmelage
Spanien wird derzeit von einer Serie schwerer Unwetter heimgesucht, die sowohl auf dem Festland als auch auf den Kanarischen Inseln zu signifikanten Beeinträchtigungen führen. Das Sturmtief Emilia bringt extreme Regenfälle, Orkanböen und für die Region ungewöhnliche Schneefälle mit sich. Behörden sprechen von einer angespannten, teils kritischen Lage.

Auf dem spanischen Festland stehen vor allem die Mittelmeerregionen im Fokus. In der Autonomen Gemeinschaft Valencia sowie in Teilen von Andalusien, darunter Almería, hat die staatliche Wetterbehörde AEMET Unwetterwarnungen der höchsten Stufe ausgerufen. Innerhalb weniger Stunden werden außergewöhnlich hohe Niederschlagsmengen erwartet, lokal von mehr als 180 Litern pro Quadratmeter. In Küstenzonen, Senken und ausgetrockneten Flussbetten steigt damit die Gefahr von Sturzfluten und Überschwemmungen deutlich an.
Der Zivilschutz hat in mehreren Regionen die Alarmstufe erhöht und Notfallprotokolle aktiviert. Rettungsdienste, Polizei und Gesundheitsbehörden arbeiten in erhöhter Einsatzbereitschaft, während die Bevölkerung eindringlich aufgefordert wird, unnötige Fahrten zu vermeiden und offizielle Warnhinweise zu beachten. Bislang blieben größere Personenschäden aus, dennoch wird die Lage als dynamisch und potenziell gefährlich eingestuft.
Auch die Kanarischen Inseln sind massiv betroffen. Auf Teneriffa – wo erst letzte Woche wieder mehrere Menschen von Riesenwellen erfasst wurden –, Gran Canaria und La Palma sorgten orkanartige Böen mit Windgeschwindigkeiten von teils über 140 Kilometern pro Stunde für zahlreiche Zwischenfälle. Herabstürzende Äste, beschädigte Infrastruktur und gesperrte Straßen hielten die Einsatzkräfte in Atem. Insgesamt wurden über tausend wetterbedingte Vorfälle im gesamten Archipel gemeldet.
Besonders spektakulär sind die Bedingungen in den Hochlagen Teneriffas. Auf dem Teide, Spaniens höchstem Berg, fiel Schnee, begleitet von starkem Wind und Minustemperaturen. Mehrere Zufahrtsstraßen zum Nationalpark wurden aus Sicherheitsgründen gesperrt. Gegen die Küsten brandeten meterhohe Wellen einer Sturmflut und umspülten Gebäude der Uferpromenaden. Gleichzeitig kam es auf den Inseln zu Einschränkungen im Flugverkehr: Starke Seitenwinde und schlechte Sicht führten zu Verspätungen und Flugstreichungen, insbesondere auf kleineren Flughäfen.
Meteorologen rechnen damit, dass das unbeständige Wetter in den kommenden Tagen weiter anhält. Während Emilia langsam ostwärts zieht, bleiben viele Regionen unter dem Einfluss feuchter und instabiler Luftmassen. Die Behörden betonen, dass Vorsicht und Eigenverantwortung entscheidend sind, um Risiken zu minimieren. Spanien erlebt damit erneut, wie verletzlich selbst gut vorbereitete Regionen gegenüber extremen Wetterereignissen geworden sind.