Stromboli: Neuer Wanderweg eröffnet

Nach mehreren schlechten Nachrichten vom italienischen Inselvulkan Stromboli, gibt es nun mal eine positive Nachricht: Am Wochenende wurde ein neuer Wanderweg eingeweiht. Er ersetzt die alte Aufstiegsroute entlang des Grates an der Sciara del Fuocco, die bei dem katastrophalen Unwetter vom 11. August zerstört wurde.

Mit vereinten Kräften schaffte man die Anlage des Wanderweges in Rekordzeit. Ermöglicht wurde die neue Route durch die Schenkung eine Grundstückes von einem Inselbewohner. Somit konnte die neue Route durch ein Tal hinter dem Grat der alten Route angelegt werden. Sie zweigt von dem befahrbaren Teil der Via Salvatore Di Losa ab. Diese Straße beginnt am nordwestlichen Rand von Stromboli-Ort und führt zur Pizzaria am Punto Labronzo.

Die neue Route verläuft in Serpentinen und außer Sichtweite der Sciara und dem Krater, ist landschaftlich betrachtet also weniger interessant, als der alte Weg. Wo genau der Neue Weg auskommt, weiß ich nicht. Ich vermute, er mündet kurz unterhalb der Quota 290 auf den alten Weg entlang der Sciara.

Aufstieg zum Krater bleibt gesperrt

Ein Wehmutstropfen bleibt: es gelten die alten Verordnungen wie vor dem Unwetter. Das heißt, der Aufstieg zum Gipfel bleibt gesperrt. Ohne Bergführer darf man bis zum Aussichtspunkt auf 290 m wandern. In geführten Gruppen geht es dann bis auf 400 m Höhe. Darüber hinaus ist der Aufstieg nur für Wissenschaftler im Zuge ihrer Tätigkeit am Vulkan erlaubt. Aufsteigen dürfen auch Mitarbeiter des Zivilschutzes. Ich befürchte, diese Reglung wird noch lange aufrecht erhalten werden und zweifle daran, ob sich das jemals wieder ändern wird.

Früher war die Quota 400 noch für alle zugänglich. Erst oberhalb dieser Marke waren Bergführer obligatorisch. Als ich den Stromboli 1990 zum ersten Mal bestieg, war der Aufstieg noch frei. Dass man ab dem 290 m Höhenniveau nur noch mit Bergführern aufsteigen darf, ist dem Umstand geschuldet, dass sie nicht arbeitslos werden. Normalerweise stellt es kein Problem dar, den Weg alleine zu gehen.

Von beiden Aussichtspunkten erhält man einen Fernblick auf den aktiven Krater. Aber da bekanntlich Nähe durch nichts zu ersetzten ist, bleibt bei mir bei diesen perspektiven ein schaler Beigeschmack. Aber ganz klar: ein Aufenthalt entlang der Cima und auf dem Pizzo ist gefährlich und die Gefahren wurden früher unterschätzt, bzw. in kauf genommen. Außerdem traten in den letzten Jahren vor der Sperrung des Gipfelbereichs häufiger Paroxysmen auf, als es in den Jahren zuvor der Falle gewesen war, von daher ist die Sperrung nicht ganz ungerechtfertigt.

Aktivität am Stromboli

Aktuell erzeugt der Vulkan kleine bis moderate strombolianische Eruptionen. Der Tremor stieg ein wenig an und bewegt sich an der Grenze zum orangefarbenen Bereich. Der Aktivitätsindex beim LGS steht auf niedrig. Leider haben die Vulkanologen aus Florenz ihren online-Service stark eingeschränkt und schreiben keine täglichen Updates mehr.