Südafrika: Naturkatastrophe durch Starkregen

  • In Südafrika verursachte tagelanger Starkregen eine Naturkatastrophe
  • Es kam zu Überschwemmungen und Erdrutsche
  • Über 300 Todesopfer wurden bestätigt

Im Staat Südafrika sind mindesten 300 Menschen durch Überflutungen und Erdrutsche gestorben, die in den letzten Tagen infolge von Starkregen auftraten. Es werden noch viele Menschen vermisst und die Opferzahlen könnten deutlich steigen.

Besonders schlimm war die Küstenregion der Provinz Kwazulu-Natal betroffen. Dort stand die Stadt Durban im Fokus der Katastrophe. Es kam zu starken Schäden an der Infrastruktur. Straßen und Brücken wurden fortgeschwemmt und Tausende Häuser zerstört. Schäden entstanden aber nicht nur an der Küste, sondern auch im Landesinneren.

In Durban befindet sich einer der größten Häfen des afrikanischen Kontinents. Er musste seinen Betrieb einstellen, da Zufahrtstrassen überflutet waren. Zudem wurden Frachtcontainer und Autos von den Wassermassen mitgerissen. Auch die Eisenbahn stellte ihren Verkehr ein. Generell kam zu zum Kollaps des Verkehrs.

Aus der betroffenen Region wurden die stärksten Niederschläge der letzten 60 Jahren gemeldet. In Teilen der Provinz Kwazulu-Natal fielen in 2 Tagen mehr als 450 Millimeter Regen. Das ist fast die Hälfte der jährlichen Niederschlagsmenge. Kwazulu-Natal liegt am Indischen Ozean und könnte vom Klimaphänomen La Nina betroffen worden sein. Doch normalerwiese würde man dort mit einem Rückgang der Niederschläge rechnen. Andererseits strebt die Regenzeit im April langsam ihrem Höhepunkt entgegen, so dass geringe Windgeschwindigkeit ein typisches Tiefdruckgebiet festsetzen, und es zu tagelangen Starkregen kommen konnte.

Ein zusätzliches Problem ist, dass Erdrutsche zahlreiche Antennenmasten zerstörten, so dass Radio und Fernsehen gestört sind. Es ist schwierig geworden, die Bevölkerung über Notfallmaßnahmen zu informieren. Es wurde der Katastrophenfall ausgerufen. Staatspräsident Cyril Ramaphosa besuchte die Katastrophenregion und versprach schnelle Hilfen. Doch viele Anwohner befürchten, dass es bei Versprechungen bleiben wird. Wie immer, leiden besonders die Ärmsten unter den Folgen der Katastrophen und da sie keine Lobby haben, bleibt Hilfe meistens aus.

Für die nächsten Tage sind weitere Regenfälle vorausgesagt, so dass sich die Situation noch verschärfen könnte.