Taal-Vulkan eruptiert 4 Mal phreatisch – 300 m hohe Dampfwolke
Heute Morgen eruptierte der Taal-Vulkan 2 Mal phreatisch. Die Eruptionen spielte sich im Krater von Volcano Island ab, einer kleinen Vulkaninsel, die in dem großen See liegt, der die philippinische Taal-Caldera nahe der Hauptstadt Manila zum größten Teil ausfüllt.
Die erste Eruption wurde gegen 8:54 Uhr aufgezeichnet und dauerte etwa drei Minuten, wie das Philippine Institute of Volcanology and Seismology mitteilte. Eine Dampfwolke stieg gut 300 m hoch auf. Die zweite phreatische Explosion manifestierte sich um 11:07 Uhr Lokalzeit und hatte ähnliche Dimensionen wie die Vorangegangene.
Bereits gestern gab es zwei schwächere phreatische Eruptionen. Sie dauerten 2 und 5 Minuten und wurden als schwach bezeichnet. Die Eruptionswolken, ein Gemisch aus Dampf, Wasser und Schlamm, steigen nur wenige zehner Meter hoch auf.
In den letzten Wochen erzeugt der Taal vergleichsweise oft phreatische Eruptionen. Warum er ausgerechnet jetzt damit anfängt, wurde von PHILOVOLCS nicht kommuniziert. Vermutlich heizt der Inselvulkan weiter auf, auch wenn die Seismizität relativ gering ist. Es werden nur sporadisch vulkanisch bedingte Erdbeben aufgezeichnet. Gestern gab es 4 vulkanotektonische Erschütterungen und am Vortag wurden 2 Tremorphasen registriert. Dafür hält die Inflation unter Volcano Island an, während sie im gesamten Calderabereich rückläufig ist.
Der Schwefeldioxid-Ausstoß betrug bei der letzten Messung am 13. Mai 5094 Tonnen am Tag. Damit hat er sich fast verdoppelt.
Alles in allem sprechen die Anzeichen dafür, dass sich der Vulkan auf eine magmatische Eruption vorbereitet. Diese wird sich aller Wahrscheinlichkeit nach auf Volcano Island beschränken, wobei durchaus hoch aufsteigende Aschewolken generiert werden können, wie es beim letzten Ausbruch 2020 der Fall war.
Im Prinzip verhält sich der Taal-Vulkan ähnlich, wie man es aktuell auch von der italienischen Caldera Campi Flegrei erwarten könnte. Der Unterscheid liegt hier darin begründet, dass es in der italienischen Caldera keinen Kratersee gibt, dessen Wasser in den Untergrund eindringt und aufgrund der magmatisch bedingten hohen Erdhitze explosionsartig verdampft. Dennoch halte ich es für möglich, dass man in Italien besonders nach starken Regenfällen ebenfalls mit phreatischen Eruptionen rechnen muss. Diese Befürchtung teilen auch viele Vulkanologen, was ein Grund für die Sperrung der Solfatara sein dürfte.