Vulkan-Update 16.08.21: Fukutoku-Okanoba

Im Pazifik wächst eine neue Vulkaninsel. Das Eiland liegt gut 1000 km südöstlich von Tokio. Nun gibt es die ersten Bilder der Eruption.

Fukutoku-Okanoba: Geburt einer Vulkaninsel

Staat: Japan | Koordinaten: 24.28141.48 |Eruption: Surtseyanisch

Wer sich dieser Tage im Gebiet des japanischen Volcano-Island-Archipels aufhält, sollte nicht versäumen einen Abstecher zum Fukutoku-Okanoba (Fukutoku-Oka-No-Ba) zu unternehmen. Dort wird man derzeit Zeuge der Geburt einer neuen Vulkaninsel. Es handelt sich um eine Geburt, die nicht ohne Wehen vonstatten geht. Sie äußern sich in sehr starken phreatomagmatischen Eruptionen. Am Wochenende entstanden so gewaltige Eruptionswolken, die bis auf einer Höhe von 16 km aufstiegen. Momentan hat die Aktivität etwas abgenommen und das VAAC detektierte zuletzt gestern Abend eine Eruptionswolke.

Letztes Jahr sichtete man bei Überwachungsflügen Wasserverfärbung, die entweder durch eine starke hydrothermale Aktivität verursacht wurden, oder durch einen kleineren Vulkanausbruch. Die letzte größere Eruption des submarinen Vulkans ereignete sich im Jahr 2010. Aus früheren Eruptionen ist bekannt, dass sogar eine kurzlebige Insel entstand, die allerdings schnell wieder erodiert wurde. Zuletzt geschah das im Jahr 1986. So eine ephemere Insel ist auch aus dem Jahr 1904 bekannt. Tatsächlich fangen die meisten Vulkaninsel so an und es ist durchaus möglich, dass sie irgendwann eine stabile Insel etablieren wird. In nur 5 km Entfernung zum Fukutoku-Okanoba befindet sich die steil aufragende Vulkaninsel South Iwo-jima. Dieser Vulkan war zuletzt während des Quartärs aktiv. Die Vermutung liegt nahe, dass es sich beim Fukutoku-Okanoba um seinen Nachfolger handelt.

Inzwischen veröffentlichte die japanische Küstenwache Luftaufnahmen der Eruption. Sie zeigen, dass sich um den submarinen Schlot bereits eine hufeisenförmige Insel bildete. Auf einem Video ist zu erkennen, dass die Explosionen ordentlich rocken. Links ein Standbild aus dem Video.

Zuletzt gab es ein ähnliches Schauspiel in den Jahren 2018/19, als am Anak Krakatau ein neuer Kegel wuchs.