Yellowstone: Kleine phreatische Eruption am Black-Diamond-Pool

Kleine hydrothermale Eruption am Black Diamond Pool des Yellowstone – Fast hundert Erdbeben im August

Im Biscuit-Basin der Yellowstone-Caldera ereignete sich eine kleine hydrothermale Eruption des Black-Diamond-Pools. Das Ereignis manifestierte sich bereits am Abend des 12. August, wurde aber erst heute im Rahmen des Monatsberichts für den August bekannt gegeben. Die Eruption war ziemlich klein und schleuderte eine Fontäne schlammigen Wassers gerade mal einen Meter hoch. Wie es der Zufall will, hielt ich mich zu dieser Zeit im Yellowstone-Nationalpark auf und fuhr sogar kurz vor der Eruption an dem gesperrten Geyser-Basin vorbei.




Am Vortag der Eruption hielt ich am Biscuit-Basin an und sah die neuen Instrumente nebst Webcam, die man nach der großen hydrothermalen Eruption am 23. Juli 2024 dort installiert hatte. Da man fürchtet, es könnte sich ein ähnliches Ereignis wiederholen, ist das gesamte Areal für Besucher gesperrt worden. Doch wahrscheinlich bleibt es vorerst bei den kleinen Eruptionen, wie jener am 12. August.

Ähnlich verhält es sich mit dem Steamboat-Geyser, der bei meinem Besuch am Kochen und Spritzen war, aber keinen Sprung erzeugte. Die Vulkanologen vom YVO schreiben diesbezüglich, dass es mehrere kleinere Eruptionen des Steamboat gab, weshalb sie nicht mit einer großen rechnen. In diesem Jahr gab es bislang nur 2 große Sprünge. Wahrscheinlich ist die Phase regelmäßiger Aktivität, die im Jahr 2018 begann, vorbei.

Im August 2025 registrierten die Seismographenstationen der University of Utah, die für den Betrieb und die Analyse des Yellowstone-Seismiknetzwerks zuständig sind, 94 Erdbeben im Yellowstone-Nationalpark. Das stärkste Erdbeben des Monats war ein leichtes Erdbeben der Magnitude 3,7 etwa 24 Kilometer nordöstlich von West Yellowstone. Es manifestierte sich am 19. August um 11:14 Uhr MDT. Das Beben war Teil eines Schwarmbebens, das aus 36 Einzelbeben bestand. Das YVO unterscheidet hier in Vor- und Nachbeben, die sich um das stärkere Hauptbeben gruppierten.

Zudem gab es Ende des Monats einen kleinen Erdbebenschwarm, der sich etwa 14 Kilometer nordnordöstlich von Old Faithful ereignete. Das stärkste Erdbeben der Serie hatte eine Magnitude von 2,0 und ereignete sich am 30. August um 10:39 Uhr MDT. Die Seismizität wird von den Seismologen des YVO als normal eingestuft.

Die GPS-Stationen in der Yellowstone-Caldera zeichnen weiterhin die jährliche sommerliche Pause der Absenkung bzw. den Übergang zu einer leichten Hebung auf, die durch saisonale Veränderungen im Zusammenhang mit Schneeschmelze und Grundwasserbedingungen verursacht wird. Seit Ende Mai hat sich die Caldera um etwa 1 cm angehoben, was den seit 2015/16 anhaltenden allgemeinen Absenkungstrend überlagert. Die Verformung im Bereich des Norris-Geysir-Beckens zeichnete ebenfalls die saisonale Hebung auf, zeigte jedoch in den letzten Jahren keine allgemeinen Veränderungen. Betrachtet man die Graphen der Bodendeformation im Verlauf mehrerer Jahre, erkennt man, dass sich der Trend der Subsidenz abschwächt und meiner Meinung nach dabei ist, wieder in einen Hebungstrend umzuschwingen.