Der Okmok ist ein Vulkan auf den Aleuten und gehört somit zum US-Bundesstaat Alaska. Er bildet das Nordost-Ende der Insel Umnak, und unterscheidet sich deutlich von den meisten anderen Vulkane der Aleuten: Es handelt sich um einen großen Schildvulkan und besteht zu großen Teilen aus Basalt und Andesit. Die meisten anderen Vulkane der Aleuten sind Stratovulkane. Der Gipfel des niedrigen, 35 km breiten Vulkans wird von zwei überlappenden, 10 km breiten Calderen eingenommen, die sich bei Ausbrüchen vor etwa 12.000 und 2080 Jahren bildeten. Sie generierten große pyroklastische Ströme aus Dazit, die die Küste erreichten und wahrscheinlich weit auf den Ozean hinaus liefen.
Die Eruption von vor 12.000 Jahren war der stärkste Holozäne Ausbruch des Okmoks. Aber auch die anderen Eruptionen hatten es in sich: es wurden mehr als 60 Tephra-Schichten gefunden, die über der 12.000 Jahre alten calderabildenden Tephra-Schicht liegen. Die Eruption im Jahre 59. v. Chr schuf die jüngste Caldera. Laut dem GVP soll dieser Ausbruch einen VEI 6 gehabt haben. Wahrscheinlich lag er dann am oberen Ende des Spektrums, oder brachte es sogar auf einen VEI 7, denn neue Studienergebnisse zeigen, dass der Ausbruch das Klima der Nord-Hemisphäre nachhaltig beeinflusste. Die Temperaturen lagen in den folgenden Jahren deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt und führten in Europa zu Missernten. Sie brachten Unruhen mit sich, die wahrscheinlich dazu führten, dass sich das Römische Reich etablieren konnte.
Zahlreiche Satellitenkegel und Lavakuppeln säumen die Flanken des Vulkans bis hinunter zur Küste, darunter der 1253 m hohe Mount Tulik auf der Südost-Flanke des Vulkans Okmok. Der Tulik überragt den Calderarand um gut 200 m. Einige der Nach-Caldera-Kegel zeigen Hinweise auf wellengeschnittene Seeterrassen: die jüngeren Kegel, von denen einige historisch aktiv waren, entstanden nach dem Verschwinden des einst 150 m tiefen Calderasees. In der Caldera finden sich heiße Quellen und Fumarolen.
Historische Ausbrüche, die seit 1805 dokumentiert wurden, gab es aus Schlackenkegeln innerhalb der Caldera. In der Literatur zum Vulkan sind 15 Eruptionen aufgeführt, die als gesichert gelten. Der bisher jüngste Ausbruch ereignete sich im Jahr 2008 und hatte einen VEI 4. Anders als die meisten Eruptionen der Neuzeit, manifestierte sich diese Eruption aus einem Schlot im Nordosten der Caldera. Die anderen Ausbrüchen fokussierten sich auf den Südwest Teil der Caldera.
Online seit 2020. Bild: ©GVP/Burke Mees