Piton Fournaise: Eruption am 07.12.2020

Heute Nacht begann der -lange erwartete- Ausbruch des Piton de la Fournaise auf La Réunion. Um  04:40 Uhr (Ortszeit) traten vulkanischen Beben auf, die den Anfang der Eruption markierten. Zuvor gab es eine über 2 Stunden anhaltende seismische Krise, die mit schneller Bodendeformation einherging und vom Magmenaufstieg verursacht wurde. Die Vulkanologen des OVPFs flogen mit dem Heli zur Eruptionsstelle und konnten die Eruptionsspalten genau lokalisieren.

Über eine Gesamtstrecke von etwa 700 m haben sich drei Risse geöffnet. Sie befinden sich auf der west-südwestlichen Flanke des Vulkans, in einer Höhe zwischen 2300 und 2190 m.

Zum Zeitpunkt des Überflugs, zwischen 7:00 und 7:30 Uhr Ortszeit, waren die drei Risse aktiv und warfen etwa 15 Meter hohe Lavafontänen aus. Sie speisten einen Lavastrom. Die Strömungsfront breitete sich nur langsam aus und befand sich in etwa 2120 m Höhe.

Bereits im Juli und September gab es starke seismische Krisen, die z.T. mehrere Tage anhielten. Damals dachte man, dass ein großer Vulkanausbruch bevorstehen würde, doch überraschenderweise blieb das Magma im Boden stecken, ohne dass es zu einer Eruption gekommen wäre. In der letzten Woche ereignete sich eine normal starke Erdbebenserie, die mit Inflation einher ging, doch auch da blieb das Magma stecken. Jetzt hat es endlich einen Weg gefunden.

Update 11:30 Uhr: Während MIROVA noch keine Daten anzeigt, ist auf Sentinel-hub bereits das erste Satellitenfoto verfügbar. Es zeigt eine ausgeprägte thermische Anomalie. Demnach sieht die Eruption deutlich größer aus, als man von den Berichten her meinen könnte. Allerdings können die Wolken das Signal auch ablenken und größer erscheinen lassen. Aktuelle Livecam Bilder scheinen das zu bestätigen: Bisher handelt es sich um eine vergleichsweise kleine-moderate Eruption.

In der lokalen Presse gibt es zahlreiche Fotostrecken und auch in unserer FB-Gruppe wurden viele Medien geteilt. Aus Gründen der copyrights kann ich sie hier nicht alle teilen.