Tektonik der Philippinen

Die Inselgruppe der Philippinen verdankt ihre Existenz der Kollision der Philippinischen Platte mit der Sunda-Platte und Eurasien, wobei die Philippinische Platte subduziert wird. Diese ist eigentlich Teil des pazifischen Ozeanbodens, von diesem aber durch eine Störungszone separiert.
Ein Großteil der Philippinen liegt auf der Sundaplatte, welche wie ein Korken aus weniger dichtem Krustenmaterial obenauf schwimmt. Die Sundaplatte ist zwischen dem eurasischen Kontinent, Australien und der Philippinischen Platte eingekeilt, welche unter ihr subduziert wird. Das indonesische Archipel liegt im Westen der Sundaplatte, die Philippinen an ihrem Ostrand. Nur die Insel Luzon liegt überwiegend auf der Philippinischen Platte.
Die Vulkane formierten sich entlang von vulkanischen Inselbögen, welche grob in 2 Bögen zusammengefasst werden können: Luzon und Mindanao. Der Luzon-Inselbogen liegt an der Westküste der nördlichen Inseln, der Mindanao-Bogen entlang der Ostküsten der südlicheren Inseln. Dazwischen liegt eine Nord-Süd-streichende Blattverschiebung.
Vulkanismus der Philippinen
Viele der aktiven Vulkane der Philippinen fördern saure Laven, wie sie für Subduktionszonen-Vulkane typisch sind. Entsprechend groß ist ihr zerstörerisches Potenzial. Zum vulkanischen Standard gehört hier die Bildung von Lavadomen und zähflüssigen Lavaströmen. Die Eruptionen richten häufig große Zerstörungen an und fordern dann meistens Todesopfer. Eine besonders große Gefahr stellen pyroklastische Ströme dar, die hier praktisch bei jeder größeren Eruption erzeugt werden. Starke Regenfälle tun ihr Übriges dazu und verursachen Lahare.Ein besonderer vulkanischer Hotspot ist die riesige Taal-Caldera. Sie liegt unweit der Hauptstadt Manila und hat einen Durchmesser von 25 x 30 km. Die Calderabildung ist mindestens einige Zehntausend Jahre her. Inzwischen befindet sich in ihr ein See und in diesem See eine relativ junge Vulkaninsel. Sie war im letzten Jahrhundert Schauplatz einiger eruptiver Phasen. Im neuen Millennium erlebte sie einige seismische Aktivität und Inflation.
Zu trauriger Berühmtheit gelangte die Eruption des Pinatubo im Jahr 1991. Es war der 2. größte Vulkanausbruch des 20. Jahrhunderts und kostete 875 Menschenleben. Dabei war es vermutlich eine der schwächeren Eruptionen dieses Vulkans, der ebenfalls nahe der Hauptstadt Manila liegt und zum Luzon-Inselbogen zählt.
Mayon ist schließlich einer der schönsten Vulkane des philippinischen Archipels und einer der aktivsten. Im langjährigen Mittel bricht er alle 10 Jahre aus. Die letzte Eruption begann im Januar 2018. Ein Dom wuchs, Lavaströme wurden gefördert, und es kam zu paroxysmalen Phasen, die 600 m hohe Lavafontänen nebst hochaufsteigenden Aschewolken förderten. Zudem gingen pyroklastische Ströme und Lahare ab. Mindestens 40.000 Menschen wurden im Umkreis von 8 km um den Krater evakuiert.
Tourismus der Inseln
Die Vulkane der Philippinen zerstören nicht nur, sondern sorgen für fruchtbare Böden und eine wunderbare landschaftliche Vielfalt, die von Touristen geschätzt wird. Viele Reisende kommen zum Vulkantrekking auf die Inseln. Darüber hinaus gibt es zahlreiche Tauchreviere entlang der endlosen Küsten.Stand 2018, Bildquelle: WIKIPEDIA unter Lizenz der cc