Grimsvötn: Chronik einer Eruption

Der Ausbruch des subglazialen Vulkans Grimsvötn ist nun offiziell vorbei. Seit 2 Tagen bewegt sich der Tremor wieder auf normalem Niveau. An dieser Stelle eine Zusammenfassung der Ereignisse.

Im November 2010 wurde eine erhöhte Erdbebentätigkeit unter dem Vatnajökull festgestellt, der Schmelzwasserfluss in der Gigja nahm zu. Ein leichter Gletscherlauf fand statt und man spekulierte über einen Vulkanausbruch unter dem Eis. Wenn ein solcher stattfand, erreichte er die Gletscheroberfläche nicht. Nach wenigen Tagen entspannte sich die Situation.

In den folgenden Monaten gab es immer wieder vulkanische Beben unter dem Grimsvötn, statistisch gesehen war ein Vulkanausbruch überfällig.

19. Mai: der Wasserspielgel des Flusses Gigja stieg um 30 cm an, was auf einen erhöhten Wärmefluss unter dem Gletscher hindeutete.

21. Mai: eine seismische Krise zeigte, dass gegen 17.30 Uhr (UCT) die subglaziale Eruption begann. Bereits um 21 Uhr durchbrach eine Eruptionswolke die Eisdecke des Vatnajökull und erreichte eine Höhe von 20 km. Vulkanische Gewitter mit Tausenden Blitzen pro Stunde begleiteten die Eruption.

22. Mai: Nachts erreichte die Eruptionssäule eine Höhe von 15 km und gegen morgen waren es nur noch 10 km. Stärkere Explosionen trieben sie gelegentlich bis auf 15 km Höhe. Die Aschewolke driftete zunächst in nördlicher und östlicher Richtung, als nachts der Wind drehte und die Asche in südlicher Richtung wehte. Morgens erreichte die Aschewolke das 220 km entfernte Keflavik mit dem Internationalen Flughafen. Dieser wurde gegen 8.30 Uhr gesperrt.

Aufgrund des starken Ascheregens wurde auch die Ringstraße ab Vik gesperrt. In den Ortschaften Kirkjubæjarklaustur und Öræfajökull, wurde der Tag zur Nacht. Die Sichtweiten betrugen weniger als 4 m. Bauern versuchten ihre Schafe von den Weiden zu bekommen.

23. Mai: in der Nacht nahm die Eruptionsstärke weiter ab. Die Aschewolke erreichte eine Höhe zwischen 5 und 9 km. Der Ascheniederschlag war sehr stark. Die Aschewolke driftete Richtung Skandinavien und Schottland. Erste Schafe verändeten in der Vulkanasche. Chemische Untersuchungen zeigten, dass keine giftigen Stoffe wie Fluride enthalten waren. Vermutlich erstickten die Schafe an der Asche, oder durch den Stress. Abends wurde der Flughafen von Keflavik wieder geöffnet.

24. Mai: schlechtes Wetter verhinderte direkte Beobachtung des Vulkans. Auf dem Wetterradar war die Aschewolke nur zeitweise auszumachen. Die höhe der Eruptionswolke sollte weniger als 5 km betragen. Der Flugverkehr wurde über Schottland und Skandinavien engeschränkt.

25. Mai: in der Nacht verstärkte sich die Eruption. Kurzfristig erreichte die Eruptionswolke wieder eine Höhe von 12 km. Blitze wurden beobachtet. Danach brach die Eruptionswolke schnell in sich zusammen. Nachmittags wurde nur noch wenig Asche gefördert. Eine Dampfwolke stieg bis zu 300 m hoch auf. Der Tremor ließ stark nach. Ausläufer der Aschewolke erreichten nordeutschland und einige Flughäfen wurden gesperrt. Nachmittags wurde das Flugverbot wieder aufgehoben. Ein Beobachtungsteam besuchte den Krater und sah nur noch Dampf aufsteigen. Die Ascheablagerungen waren 130 cm mächtig.

26.Mai: Der Tremor ließ stark nach und es stieg nur noch ein wenig Dampf auf. Mit einem Gletscherlauf (Schmelzwasserflut) wurde nicht gerechnet. Vulkanische Erdbeben wurden seit 2 Tagen nicht mehr registriert. Die Eruption war beendet.

Dieng: Erhöhung der Warnstufe

Am indonesischen Vulkan Dieng wurde gestern die Warnstufe „orange“ ausgesprochen. Grund hierfür war steigende Seismik und ein erhöhter Kohlendioxid-Ausstoß. Beobachter sahen eine 50 m hohe Dampfwolke aus dem Krater Weigh aufsteigen und fanden zahlreiche tote Vögel die sehr wahrscheinlich erstickt sind. Versuche mit einem lebenden Hasen zeigten, dass dieser benommen wurde. Somit besteht auch eine akute Gefahr für Menschen. Gasmasken schützen nur bedingt vor Kohlendioxid, da hier die Hauptgefahr besteht, dass das schwere Gas den Sauerstoff in Bodennähe verdrängt. So droht Erstickungstod aufgrund Sauerstoffmangel!

Taal: Erhöhte Seismik

Am Taal Vulkan auf den Philippinen wurden in den letzten 24 Stunden 115 vulkanische Erdbeben registriert. 12 wurden sogar von den Bewohnern der Gegend als Erschütterungen gespührt. Die stärksten Beben wurden von einem Grollen begleitet.

Der pH-Wert und die Wassertemperatur im Kratersee von „Volcano Island“ stiegen weiterhin leicht an. Der Kohlendioxid-Ausstoß ist hoch. Der Alarmstatus bleibt vorerst auf „gelb“. Mit einem Vulkanausbruch ist mittelfristig zu rechnen.

Die anderen philippinischen Vulkane Mayon und Bulusan, die ebenfalls eine erhöhte Warnstufe haben, sind im Augenblick relativ ruhig.