Tschechei: Schwarmbeben im Cheb Becken

Update 12.07.17:  Die tschechische Erdbebenwarte hat bisher mehr als 2500 Erdbeben registriert. Die Mehrzahl von ihnen allerdings mit sehr schwachen Magnituden, die zum Teil in den negativen Bereich reingehen. Diese Beben sind im Seismogramm der Uni Leipzig nicht dargestellt. Beben mit Magnituden größer als 0,5 gab es bisher 319 und es waren 63 Erdbeben mit M größer 1.

Originalmeldung: Im tschechischen Cheb-Beckens kam es heute zu einem Schwarmbeben mit vergleichsweise hohen Magnituden: das stärkste Einzelbeben hatte eine Magnitude von 3,4 und lag in nur 10 km Tiefe. Einige Beben ereigneten sich in 5 km Tiefe. Die meisten Erdbeben manifestierten sich nördlich von Luby. Das Cheb-Becken ist bekannt für seine Schwarmbeben die meistens mit dem vermuteten Magmatismus im Untergrund zusammen hängen. Bei der geringen Tiefe und recht hohen Magnituden der aktuellen Bebenserie ist eine tektonische Ursache nicht auszuschließen.

Das Seismogramm der Uni Leipzig zeigt den Erdbebenschwarm. Das Geophon steht im tschechischen Lazy.

Mexiko: Neue hydrothermale Aktivität

Der Kringel markiert das neue Hyrdothermalgebiet. Der rote Punkt rechts Unten den Paricutin. © Google

Vereinsmitglied Manfred Meyer entdeckte eine interessante Meldung aus Mexiko, die in den dortigen Medien die Runde macht: am Sonntag alarmierten besorgte Bürger aus Pueblo Viejo den Zivilschutz, weil sich am Rande eines Fußballplatzes neue Fumarolen und heiße Quellen gebildet hatten. Die Dämpfe der Fumarolen sollen über 200 Grad heiß sein. Zudem wurden 2 verbrannte Ziegen gefunden. Die Einheimischen sprechen auch von ausgetretener Lava. Man befürchtet nun, dass ein neuer Vulkan entstehen könnte. Was sich nun erst einmal weit hergeholt anhört, könnte in der Region des Lago de Chapala (nahe der Stadt Guadalajara) tatsächlich Realität werden. Vor gut 3 Jahren wurden am Ufer des Sees bereits neue heiße Quellen gesichtet. In Ixtlán de los Hervores gibt es ein Thermalgebiet. Dort sprang auch ein neuer Geysir

Das gesamte Gebiet liegt in einer vulkanisch aktiven Zone am Rande des Michoacán-Guanajuato-Vulkanfeldes, zu dem auch der Paricutin zählt. Dieser monogenetische Schlackenkegel entstand 1943 auf einem Acker. Das Vulkanfeld besteht aus mehr als 900 dieser Schlackenkegel. Statistisch gesehen bilden sich 2 neue Kegel pro 1000 Jahre. Diese Statistik würde eher dagegen sprechen, dass wir in absehbarer Zeit tatsächlich Zeugen einer Geburt eines Vulkans werden, gänzlich auszuschließen ist dies aber nicht. 

Das Video zeigt die aktuelle Situation im Pueblo Viejo. Dank an Jörg Harm der mir den Link schickte.