Ätna: Lavastrom auf 2450 m Höhe abgestiegen

Effusive Tätigkeit am Ätna steigerte sich – Lavafront auf 2450 m Höhe

Der Ätna auf Sizilien ist weiterhin aktiv und steigerte seine Aktivität in den vergangenen Tagen weiter. Der kleine Lavastrom, der am 10. August anfing zu fließen, stoppte ziemlich schnell wieder, doch am 14. August öffnete sich ein neuer Schlot, der einen deutlich größeren Lavastrom fördert. Die Lavafront hat inzwischen die 2450-m-Höhenmarke unterschritten. Zudem ist Europas aktivster Vulkan auch strombolianisch aktiv geworden.

Wie die Forscher vom Nationalen Institut für Geophysik und Vulkanologie (INGV) mitteilen, tritt der Lavastrom aus einem Effusivschlot zwischen den Kratern Bocca Nuova und Südost aus. Dieser Schlot liegt in einer Höhe von etwa 2.980 Metern über dem Meeresspiegel und hat sich entlang derselben Bruchlinie geöffnet wie bereits die Eruptionsmünder im Februar, März und am 10. August.

Satellitenaufnahmen und vulkanologische Beobachtungen belegen, dass der Lavastrom heute Morgen gegen 09:40 UTC weiterhin aktiv war und sich langsam südwärts ausbreitete. Die am weitesten vorgeschobene Lavafront erreichte dabei eine Höhe von rund 2.450 Metern. Bereits am Vortag hatte der Strom eine Ausdehnung von etwa 500 Metern gezeigt.




Parallel zur effusiven Tätigkeit verzeichnet das INGV eine anhaltende explosive Aktivität im Südostkrater. Diese zeigt sich in Form von moderaten, jedoch in ihrer Intensität schwankenden Ausbrüchen, bei denen glühende Lavafragmente ausgeworfen werden. Gelegentlich tritt auch Asche aus, die sich rasch über den Gipfelbereich verteilt.
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Die seismischen Daten belegen, dass der vulkanische Tremor im mittleren Intensitätsbereich bleibt, mit gelegentlichen Spitzenwerten, die bis in den roten Bereich ragen. Die Tremorquellen liegen zwischen 2.800 und 3.000 Metern Höhe, hauptsächlich im Umfeld des Südost- und Nordostkraters. Auch die Infraschallaktivität bleibt moderat. Die meisten Ereignisse konzentrieren sich ebenfalls auf diese Kraterbereiche, wobei Witterungseinflüsse die Erfassung erschweren können.

Beruhigend ist, dass die Netzwerke zur Überwachung von Bodenverformungen – etwa Neigungs- und Dehnungsmesssysteme – bislang keine signifikanten Veränderungen anzeigen. Das deutet darauf hin, dass derzeit keine größeren Magmabewegungen im Untergrund stattfinden.

Trotzdem bleibt die Situation dynamisch. Das INGV beobachtet den Vulkan weiterhin rund um die Uhr und ruft die Bevölkerung sowie Besucher dazu auf, offizielle Warnungen und Sperrzonen zu beachten.