Teneriffa: Erdbebenaktivität bleibt erhöht

Weiterhin erhöhte Erdbebenaktivität auf Teneriffa – 34 Erdbeben innerhalb einer Woche

Auf der beliebten Ferieninsel Teneriffa ist die Erdbebenaktivität weiterhin erhöht: Innerhalb von einer Woche wurden 34 schwache Erdbeben registriert, die sich vor allem unter dem Pico del Teide und der Caldera, aus der er sich erhebt, abspielten.

Erdbeben Teneriffa. © INVOLCA

Aus der wöchentlich erscheinenden INVOLCAN-Infografik lässt sich ableiten, dass es im Beobachtungszeitraum von Freitag, 15. August 2025, bis Freitag, 22. August 2025, mehr als 20 Beben unter dem Vulkan gab. Einige Beben manifestierten sich auch in der Meerenge zwischen den Inseln Teneriffa und Gran Canaria, dort, wo der submarine Vulkan Enmedio liegt. Da es in der Region auch mehrere Störungszonen gibt, ist es aber unklar, ob die Beben vulkanischen oder tektonischen Ursprungs sind.

Die Erdbeben unter dem Vulkan Pico del Teide werden sehr wahrscheinlich von magmatischen Fluiden verursacht, die seit Monaten vermehrt entlang von Störungszonen aufsteigen und diese aktivieren. Es treten erhöhte CO₂-Emissionswerte auf, was mit dem seit 2016 anhaltenden Druckaufbau im vulkanisch-hydrothermalen System zusammenhängt. Solche Prozesse gelten kurz- und mittelfristig als normal innerhalb aktiver Vulkansysteme.

Die Fluide entstammen einer wachsenden Magmaansammlung in größerer Tiefe. Die Magmenakkumulation wird letztendlich zu einem Vulkanausbruch führen, doch bis jetzt lassen sich weder Größe noch Zeitpunkt der potenziellen Eruption bestimmen. Vor einer Eruption erwartet man starke Schwarmbeben, die über Wochen hinweg andauern werden und mit einer signifikanten Bodenhebung einhergehen. Generell sind Vulkanausbrüche ohne diese Vorwarnzeichen selten, kommen aber immer wieder vor.




Doch aktuell geht von Pico del Teide und den anderen Vulkanen der Kanarischen Inseln keine unmittelbare Gefahr aus. Daher stehen die Vulkan-Warnampeln auf Teneriffa, El Hierro, Lanzarote und Gran Canaria auf „Grün“. Bewohner und Besucher können dort ihren Alltag ohne Einschränkungen gestalten. Auf La Palma hingegen bleibt die Ampel auch mehr als zwei Jahre nach dem Ende des Ausbruchs auf „Gelb“, da die geophysikalischen und geochemischen Parameter weiterhin nicht vollständig stabilisiert sind. Daher wird empfohlen, die Hinweise der Katastrophenschutzbehörden aufmerksam zu verfolgen.

Insgesamt zeichnete das kanarische seismische Netzwerk in der letzten Woche 43 schwache Erdbeben. Das stärkste erreichte am Sonntag, den 17. August 2025, eine Magnitude von 2,2 und lag zwischen Teneriffa und Gran Canaria. Die meisten Beben konzentrierten sich auf Teneriffa, Gran Canaria und La Palma, wobei die Aktivität auf La Palma deutlich geringer ist als während des Ausbruchs von 2021.

Bei den Gasmessungen werden – abgesehen von den bekannten Bereichen La Bombilla und Puerto Naos – weiterhin anomal hohe CO₂-Emissionen festgestellt.

Kilauea: Eruptive Episode Nr. 31 ist im Gang

Bogenförmiger Lavajet am Kilauea auf Hawaii. © USGS

Die 31. Ausbruchsepisode am Kilauea begann heute Nacht – seitwärtsgerichtete Lavafontäne

Der Kīlauea auf Hawaii verursacht erneut eine spektakuläre Eruption: Sie begann heute Nacht um 00:04 Uhr UTC (22. August um 14:04 Uhr hawaiianischer Zeit) und fördert einen seitwärtsgerichteten Lavajet, der Lavaströme speist, die über den Boden des Halemaʻumaʻu-Kraters fließen. Es ist die 31. Episode des seit Dezember andauernden Ausbruchs im Halemaʻumaʻu-Krater.

In früheren Episoden schossen die Fontänen bis zu 300 Meter hoch, während die Eruptionswolken eine Höhe von bis zu sechs Kilometern erreichten. Doch seit einigen Wochen hat sich die Architektur des Förderschlotes am Rand des Kraterbodens verändert und die Lava schießt als seitlicher Jet heraus und beschreibt einen ungewöhnlichen Bogen, der ca. 30 m über den Boden aufsteigt.

Der Nordschlot ist derzeit die Hauptquelle der Aktivität. Schon am Vormittag war dort ein kontinuierlicher Lavaausfluss beobachtet worden, der sich gegen Mittag verstärkte. Der südliche Schlot ist ebenfalls aktiv, zeigt jedoch deutlich schwächere Ausbrüche.

Bodenhebung im Jahresverlauf

Die Eruption ist bislang auf den Halemaʻumaʻu-Krater im Hawaii-Volcanoes-Nationalpark beschränkt. Der Flugverkehr auf Hawaii ist nach Angaben der Behörden nicht beeinträchtigt, die Warnstufe für den Vulkan bleibt aber weiterhin auf „Orange“. Messungen zeigen, dass sich die vulkanische Aktivität in typischen Zyklen bewegt: Die meisten Ausbrüche seit Dezember dauerten nicht länger als einen Tag und wurden von mehrtägigen Pausen unterbrochen. Die Pausenintervalle verlängerten sich zuletzt signifikant: Der letzte Ausbruch manifestierte sich vor 16 Tagen. In dieser Zeit hob sich der Boden um 22 µrad, was in diesem Fall einer Bodenhebung von gut 120 mm entspricht. Interessant ist, dass immer etwas Restschmelze im Magmenkörper verbleibt, so dass sich auf Jahressicht der Boden im Gipfelbereich des Vulkans immer weiter hebt.

Gefahr geht vor allem von vulkanischen Gasen aus. Schwefeldioxid (SO₂) entweicht in großen Mengen – bis zu 50.000 Tonnen pro Tag – und bildet in der Atmosphäre den für Hawaii typischen „Vog“, einen Vulkansmog, der gesundheitsschädlich sein kann. Besonders in südlichen und südwestlichen Gebieten der Insel können die Konzentrationen so hoch werden, dass Atemwegsbeschwerden auftreten.

Eine weitere Besonderheit sind die sogenannten „Haare von Pele“ – feine, glasartige Strukturen, die bei Lavafontänen entstehen und vom Wind kilometerweit getragen werden. Sie können Haut- und Augenreizungen verursachen und wurden bereits in bis zu 15 Kilometern Entfernung vom Schlot gefunden. In Verbindung mit Asche, Bimsstein und anderen Fragmenten bilden sie ein potenzielles Risiko für Menschen im Umfeld des Kraters.

Trotz der potenziellen Vulkangefahren sind die Aussichtspunkte entlang der Kilauea-Gipfelcaldera geöffnet und Besucher des Nationalparks können die Eruption aus sicherer Entfernung beobachten.




Keine spürbaren Auswirkungen der Politik für Touristen bemerkt

Ich komme gerade aus den USA und kann nicht bestätigen, dass es dank der Trumpschen Politik für Touristen irgendwelche Repressionen gibt. Zumindest bei der Einreise über Kalifornien verlief für mich alles wie gehabt, ohne dass zusätzliche Kontrollen durchgeführt worden wären. Auch im Land gab es nichts Ungewöhnliches in Bezug auf Proteste oder Kontrollen. Einzig inn einigen Nationalparks machte sich der Personalmangel bemerkbar, etwa in geringer Hygiene in den Besucherzentren.

Drake-Passage: Sehr starkes Erdbeben Mw 7,5

Sehr starkes Erdbeben Mw 7,5 erschütterte Drake-Passage in der Antarktis – Tsunami-Alarm gegeben

Datum: 22.08.2025 | Zeit: 02:16:19 UTC | Koordinaten: -60.226 ; -61.837 | Tiefe: 6 km | Mb 7,5

In der Nacht auf Freitag erschütterte ein sehr starkes Seebeben die Drake-Passage. Nach Angaben internationaler Erdbebendienste erreichte das Beben eine Magnitude von 7,5. Das Epizentrum lag rund 715 Kilometer südöstlich von Ushuaia in Argentinien und etwa 960 Kilometer südöstlich von Punta Arenas in Chile. Der Erdstoß ereignete sich um 02:16:19 Uhr UTC in nur 6 Kilometern Tiefe, was die Erschütterungen besonders intensiv machte und dafür sorgte, dass Tsunami-Alarm gegeben wurde. Doch katastrophale Hafenwellen blieben aus. Dafür gab es einige Nachbeben mit Magnituden im Fünferbereich.

Berichte über Schäden oder Opfer liegen bislang nicht vor. Da das Epizentrum weit entfernt von bewohntem Land im offenen Ozean lag, rechnen Experten mit eher geringen Auswirkungen an der Küste.

Die Drake-Passage, die Südamerika von der Antarktis trennt, zählt zu den seismisch aktivsten Regionen des Südozeans. Hier treffen mehrere Erdplatten aufeinander: die Südamerikanische Platte im Norden, die Antarktische Platte im Süden sowie die kleinere, aber hochaktive Scotia-Platte, die zwischen den größeren Erdkrustenplatten wie in einem Schraubstock eingespannt liegt. Während im Westen entlang des West Scotia Ridge neue ozeanische Kruste entsteht, gleichen östlich davon Transformstörungen die seitliche Bewegung der Platten aus.

Dieses komplexe tektonische Gefüge führt regelmäßig zu kräftigen Erdbeben – wie nun in der Nacht zum Freitag geschehen. Der aktuelle Erdstoß manifestierte sich im südlichen Bereich der westlichen Grenze der Scotia-Platte, deren Störungscharakter wechselt und weniger gut definiert ist. Die Beben lagen unweit der Region, in der die Mikroplatte der Südlichen Shetlandinseln einen Zwickel mit der Scotia-Platte bildet.

Auch weiter nördlich ereigneten sich einige mittelstarke Erdbeben an der Nordwestgrenze der Scotia-Platte.