Campi Flegrei: Neuer Erdbebenschwarm am 26. August

Weiteres Schwarmbeben erschütterte Campi Flegrei – 30 Erdbeben seit gestern

Der süditalienische Calderavulkan Campi Flegrei kommt nicht zur Ruhe und wurde von einem weiteren Schwarmbeben erschüttert. Seit gestern manifestierten sich 30 Beben. Das stärkste hatte eine Magnitude von 1,6 und wurde in 1500 m Tiefe unter dem Südostrand der Solfatara lokalisiert. Gestern gab es ein gleich starkes Erdbeben am Südrand der Solfatara. Die Magnituden der allermeisten Erdbeben lagen im Bereich der Mikroseismizität, wobei die Grenze zu dieser nicht eindeutig definiert ist und entweder bei M 1,0 oder M 1,5 liegt. Es handelt sich um typische Beben im Hydrothermalsystem des Vulkans, die durch Fluidbewegungen verursacht wurden. 




Die Beben bestätigen, dass der Druckaufbau im Hydrothermalsystem anhält. Die tieferen Erdbeben der letzten Wochen und Monate, die oftmals eine deutlich höhere Amplitude aufwiesen, belegen, dass es zu Rissbildungen im Deckgestein der Caldera kommt, die wiederum wahrscheinlich durch eine Magmenakkumulation in nur 4 Kilometern Tiefe verursacht wurden. Dafür spricht auch, dass in Phasen mit stärkeren Erdbeben der Kohlendioxidausstoß deutlich angestiegen ist. Dem aktuellen Wochenbericht des INGV ist zu entnehmen, dass der Kohlendioxidausstoß weiterhin sehr hoch ist, aber ein Stück weit unterhalb der Spitzenwerte vom Frühjahr angesiedelt ist. Grund zur Entwarnung ist das aber nicht: Magma steigt oft in Phasen auf und wenn aus der Tiefe eine neue Magmablase in geringeren Tiefen ankommt, steigen die Werte wieder und man muss mit stärkeren Erdbeben rechnen. Von diesen gab es in der Woche zwischen dem 18. und 24. August 2025 61 Stück. Die stärkste Erschütterung hatte eine Magnitude von 2,4.

Die Gastemperaturen sind weiterhin hoch: Während an der Pisciarelli-Fumarole Temperaturen von 94 Grad gemessen wurden, sind die Fumarolengase der Solfatara ca. 164 Grad heiß.

Die Hebegeschwindigkeit des Bodens lag auch in der vergangenen Woche weiterhin bei 15 mm im Monat, gemessen an der Station RITE. Eine grundlegende Änderung der angespannten Lage ist nicht in Sicht.