Campi Flegrei: Erdbebenschwarm am 11. Oktober

Ein weiterer Erdbebenschwarm erschüttert Campi Flegrei – bereits über 5150 Erdbeben in 2025

In den Campi Flegrei ist ein neuer Erdbebenschwarm in Progress, der in der Nacht begann und bereits aus mehr als 30 Erdbeben besteht. Die Magnituden liegen überwiegend im Bereich der Mikroseismizität (Md > 1,5), wobei das stärkste Beben eine Magnitude von 1,8 hatte und sich im Norden des Solfatara-Kraters manifestierte. Das Ereignis ist typisch für eine Bebensequenz im Hydrothermalsystem des Calderavulkans und steht mit der fortschreitenden Druckerhöhung im Fördersystem in Verbindung.



Erdbebenkarte. © INGV

Bereits jetzt – Mitte Oktober – ist klar, dass 2025 ein Rekordjahr in Bezug auf die Erdbebentätigkeit der Campi Flegrei wird: Das INGV lokalisierte bereits 5150 Erdbeben und damit deutlich mehr als die 4900 Erschütterungen im Vorjahr. Im Jahr 2021 waren es noch 1157 Beben. Dabei stieg nicht nur die Anzahl der Erdbeben von Jahr zu Jahr, sondern auch die erreichten Magnituden und damit die freigesetzte Gesamtenergie der Beben. Von einer Entspannung der Situation kann also keine Rede sein. Im Gegenteil, sie spitzt sich immer weiter zu und das Risiko katastrophaler Ereignisse steigt kontinuierlich.

Allein die ständigen Vibrationen der Erdbeben bedingen, dass die Gebäudeinfrastruktur immer weiter geschwächt wird. So reichen bereits Erdbeben mit Magnituden im Dreierbereich aus, um die geschwächten Gebäude sichtbar zu schädigen. Im Nachhinein wurde bekannt, dass auch durch das Erdbeben Md 3,3 vom letzten Samstag Schäden entstanden. In erster Linie bildeten sich neue Gebäuderisse und Putz platzte von Fassaden ab.

Durch die anhaltende Bodenhebung, deren Rate seit dem Frühjahr etwa 15 mm im Monat beträgt, ist auch der kleine Bootshafen Darsena weiter trockengefallen. Er befindet sich neben dem historischen Festungskomplex von Rione Terra, wo der Schwerpunkt der Hebung liegt.

In den sozialen Medien wird berichtet, dass in den letzten Wochen permanent Techniker und INGV-Mitarbeiter in Pozzuoli unterwegs sind und geophysikalische Messungen durchführen. Das trägt wenig zur Beruhigung der Anwohner bei, sondern schafft weitere Sorgen. Viele Anwohner fordern von der Regierung inzwischen eine permanente Umsiedlung aus dem Gefahrenbereich, doch dafür fehlen offenbar Geld und Platz.