Jamaika: Hurrikan Melissa ist existenzbedrohend stark

Jamaika steht vor lebensbedrohlichem Hurrikan – Melissa weltweit stärkster Sturm in 2025

Jamaika bereitet sich auf den bislang stärksten Hurrikan des Jahres vor. Melissa wurde am Montag auf die stärkste Kategorie 5 hochgestuft und erreicht Windgeschwindigkeiten von bis zu 280 km/h mit noch stärkeren Böen. Meteorologen stufen den Sturm als außergewöhnlich stark ein und warnen vor katastrophalen Auswirkungen auf die Insel.




Hurrikan in der Karibik. © NOAA

Der Hurrikan bewegt sich langsam, was in Kombination mit seinen enormen Windgeschwindigkeiten sintflutartige Regenfälle und hohe Sturmfluten in den betroffenen Gebieten begünstigt. Besonders gefährdet sind die Küstenregionen, wo die Regierung bereits verpflichtende Evakuierungen angeordnet hat. Bisher wurden drei Todesopfer in Haiti und eine tote Person in der Dominikanischen Republik gemeldet.

Die Blue Mountains, die mit bis zu 2300 Metern Höhe zu den feuchtesten Regionen Jamaikas zählen, könnten innerhalb weniger Stunden über 1000 Millimeter Regen abkriegen, was etwa einem Fünftel des jährlichen Niederschlags entspricht. Die Kombination aus starkem Wind, heftigen Regenfällen und Sturmfluten dürfte starke Schäden an Infrastruktur und Gebäuden verursachen, Erdrutsche verursachen und ländliche Gemeinden zeitweise von der Außenwelt abschneiden.

Melissa gehört zu den stärksten Hurrikanen, die jemals im Atlantikbecken gemessen wurden. Nur wenige historische Stürme wie Hurrikan Allen (1980), Wilma (2005), Mitch (1998) und Gilbert (1988) erreichten vergleichbare Windgeschwindigkeiten. In der Karibik zählt Melissa zu den seltenen Hurrikanen, die solch extreme Stärke erreichen und gleichzeitig direkt auf bewohnte Inseln treffen.

Die prognostizierte Bahn sieht Melissa am Dienstag über die Nordküste Jamaikas ziehen und anschließend Richtung Südostkuba und die Südostbahamas weiterziehen. Die langsame Bewegung des Sturms mit nur wenigen Kilometern pro Stunde erhöht das Risiko für Überschwemmungen und schwere Sachschäden. Behörden setzen Schulbusse ein, um gefährdete Personen in Notunterkünfte zu bringen, und öffnen Mautstellen, um den Verkehr zu entlasten.