Deutschland: Erdbeben Mb 2,7 in der Vulkaneifel

Aktuelle Luftaufnahme vom Laacher-See-Vulkan. © Ulrich Bauch

Erdbeben Mb 2,7 erschüttert Osten der Vulkaneifel – Laacher See 8 Kilometer entfernt

Datum: 31.10.2025 | Zeit: 00:55:05 UTC | Koordinaten 50.364 ; 7.386 | Tiefe: 11 km | Mb 2,7




Und täglich grüßt das Murmeltier: Nachdem ich gestern Morgen über das Erdbeben Mb 1,6 bei Kruft berichtet habe, kann ich meine Berichte heute wieder mit einem Erdstoß in der Vulkaneifel beginnen, der sich unweit des Bebenspots von gestern manifestierte: Das Beben heute ereignete sich um 01:55:05 Uhr und hatte eine Magnitude von 2,7 bei einer Herdtiefe von 11 Kilometern. Das Epizentrum lag nur wenige Kilometer nördlich des Ortes Ochtendung, der für die gleichnamige Störung bekannt ist. Der Laacher-See-Vulkan befindet sich ca. 8 Kilometer nordwestlich des Epizentrums. Der Erdstoß konnte von den Anwohnern der Region Ochtendung deutlich gespürt werden, was relativ selten vorkommt. Bebenzeugen beschreiben, dass sie aus dem Schlaf gerissen wurden. Möbel wackelten und es war das typische tiefe Grollen der P-Wellen zu hören gewesen.

Laacher-See-Vulkan. © EMSC/Leaflet

Wie auch bei dem Beben gestern liegt ein Steinbruchbetrieb in unmittelbarer Nähe des Epizentrums. Für gewöhnlich werden in den Steinbrüchen der Vulkaneifel Lava abgebaut und alte Schlackenkegel oder Lavaströme abgetragen. Hier sind es Tuff und Bims, die am Michelsberg abgebaut werden, die aus Ablagerungen bestehen, die beim Ausbruch des Laacher-See-Vulkans vor gut 12.900 Jahren gefördert wurden. Dennoch dürfte der Erdstoß tektonischen Ursprungs gewesen sein und mit der Ochtendunger Störung im Zusammenhang stehen, wobei auch die tektonisch bedingten Beben im Gebiet der Vulkaneifel im Verdacht stehen, überwiegend durch den Aufstieg magmatischer Fluide induziert zu werden.

In den letzten Wochen beobachten wir eine gesteigerte Seismizität im Bereich des Laacher-See-Vulkans. Sie deuten zwar noch keinen unmittelbar bevorstehenden Vulkanausbruch an, aber es könnten frühe Vorzeichen einer Reaktivierung der Magmaansammlung unter dem Vulkan sein. Doch bis es zu einer Eruption kommt – sofern überhaupt eine stattfinden wird – könnten Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte vergehen. Dennoch bin ich der Meinung, dass die Aktivität weiter erforscht werden muss, und plädiere für die Einrichtung eines vulkanologischen Observatoriums in der Region.

Die Luftaufnahme vom Laacher-See wurde mir von Vnet-Leser und Piloten Ulirch Bauch zur Verfügung gestellt.