Leichter Aschefall in Siedlungen durch verstärkte Aktivität am Reventador
Am 21. November meldeten Bewohner des Sektors San Rafael in der ecuadorianischen Provinz Napo leichten Aschefall des Vulkans Reventador. Solche Ereignisse haben in den vergangenen Monaten zugenommen und gelten als typischer Bestandteil der derzeit anhaltenden eruptiven Phase des Vulkans, die sich offenbar leicht verstärkt. Dank akzeptabler Sichtbedingungen konnte der Ascheausstoß durch Satellitenaufnahmen bestätigt werden. Zudem wurde eine Thermalstrahlung mit 122 MW Leistung registriert. Sie legt nahe, dass glühende Lava auf der Vulkanflanke unterwegs ist.

Der Reventador ist ein 3.562 m hoher Stratovulkan am Rand des Amazonasbeckens und gehört zu den aktivsten Vulkanen Ecuadors. Er liegt in einer schwer zugänglichen Region innerhalb einer rund vier Kilometer breiten, hufeisenförmigen Caldera, deren Ostseite durch einen früheren Einsturz geöffnet ist. In ihrem Zentrum erhebt sich ein junger Kegel, der die heutige Aktivität prägt. Seit der großen Eruption von 2002, die eine bis zu 17 Kilometer hohe Aschewolke und mehrere pyroklastische Ströme erzeugte, befindet sich der Vulkan in einer Phase wiederkehrender explosiver und effusiver Aktivität.
Auch aktuell überwacht das Geophysikalische Institut der Nationalen Polytechnischen Schule (IG-EPN) den Vulkan rund um die Uhr. Die Vulkanologen betonten einmal mehr, dass alle relevanten Änderungen der Überwachungsdaten umgehend kommuniziert würden. Die Bevölkerung wurde dazu aufgerufen, Informationen ausschließlich über offizielle Quellen zu beziehen, um Fehldeutungen zu vermeiden, wobei Vnet natürlich eine Ausnahme darstellt.
Trotz örtlicher Regenfälle wurden bislang keine Schlamm- oder Gerölllawinen registriert. Das IG-EPN weist dennoch darauf hin, dass stärkere Niederschläge das an den Flanken abgelagerte Material mobilisieren und Erdrutsche in das umliegende Flusssystem auslösen könnten.
Der Satellit GOES-19 detektierte zuletzt zwei Emissionen von Gas und Asche, deren Eruptionssäulen unter 1.000 m hoch waren und nach Südosten drifteten. Zudem meldete das VAAC eine Aschewolke in rund 4900 m Höhe, die nordwestwärts zog. Systeme wie MOUNTS, MIROVA und FIRMS registrierten parallel thermische Anomalien und Schwefeldioxid, was auf anhaltend hohe Lavastromaktivität hindeutet.