
Hydrothermale Explosion am Santa-Teresa-Ausol in El Salvador – Thermalgebiet bei Ahuachapán nach Erdbeben erneut aktiv
El Barro, 11.07.2025 – Eine unerwartete hydrothermale Explosion im Geothermalfeld Los Ausoles nahe der Stadt Ahuachapán hat am Donnerstagnachmittag für Aufsehen gesorgt. Gegen 16:55 Uhr Ortszeit schoss am sogenannten Santa-Teresa-Ausol eine Fontäne aus Dampf, kochendem Wasser und Schlamm in die Luft. Die phreatische Eruption beschädigte die umliegende Infrastruktur, blockierte eine wichtige Zufahrtsstraße zu den Santa-Teresa-Thermen und führte zur Evakuierung von 17 Anwohnern. Verletzt wurde niemand.

Das betroffene Gebiet liegt im Geothermalgebiet Los Ausoles, das über 130 heiße Quellen, Fumarolen und Schlammtöpfe umfasst. Die Erdwärme zieht nicht nur Touristen an, sondern wird auch in einem Geothermiekraftwerk zur Stromgewinnung genutzt. Geologisch betrachtet handelt es sich um ein Überbleibsel vulkanischer Aktivität rund um den Ahuachapán-Vulkan, einem Teil der salvadorianischen Vulkankette im Südwesten des Landes. Der Vulkan selbst gilt heute als inaktiv, denn seine letzte bekannte Eruption liegt über 10.000 Jahre zurück. Dennoch deutet die anhaltend hohe geothermale Aktivität in der Region auf eine noch vorhandene Hitzequelle im Untergrund hin.
Die aktuelle Explosion am Santa-Teresa-Ausol wurde von Überwachungskameras aufgezeichnet. Die Aufnahmen zeigen einen plötzlichen, explosiven Ausstoß heißer Fluide aus dem Untergrund, die als hydrothermale Explosion eingeordnet werden kann. Teilweise wird sie auch als phreatische Eruption eingestuft. Hierbei handelt es sich um eine nicht-magmatische Explosion, die entsteht, wenn Grundwasser durch Kontakt mit Hitzeeinwirkung schlagartig verdampft. Sie hinterließ ein vergleichsweise großes Areal, das mit Schlamm bedeckt ist und Vegetation zerstörte.
Das interessante ist, dass es einen Zusammenhang mit den Erdbeben im benachbarten Guatemala geben könnte, die sich mittlerweile zwar abgeschwächt haben, aber immer noch andauern. Zwischen dem Erdbebengebiet am Vulkan Agua südlich von Guatemala City und dem Thermalgebiet Los Ausoles liegen gerade einmal 110 Kilometer, also eine Entfernung, in der sich die stärkeren Erdbeben des Schwarms auf vulkanische Aktivität auswirken können. Dem nicht genug, manifestierte sich am Donnerstagmorgen ein Erdbeben Mb 5,0 bei Santa María Ixhuatán (Guatemala), das nur ca. 60 Kilometer vom Thermalgebiet in El Salvador entfernt liegt. Die Vibrationen der Erdbeben könnten also die Dampfexplosion getriggert haben.
Der Santa-Teresa-Ausol ist die aktivste Thermalquelle des Feldes und misst rund 70 Meter im Durchmesser. Temperaturen zwischen 300 und 350 Grad Celsius machen ihn zu einem der heißesten Punkte Mittelamerikas. Bereits 1989 kam es hier zu einer verheerenden Explosion, bei der mindestens 32 Menschen ums Leben kamen.
Behörden und Einsatzkräfte reagierten schnell auf die aktuelle Eruption und richteten eine 75 Meter breite Sperrzone ein. Der Zugang zum beliebten Thermalbereich Santa Teresa bleibt vorerst gesperrt.