Australien: Hochwasser der Superlative im Südosten

Rekordhochwasser in New South Wales – Zehntausende Australier von der Außenwelt abgeschnitten

Sydney, 21.05.2025 – Ein außergewöhnlich starkes Hochwasser hat große Teile der Nordküste von New South Wales (NSW) lahmgelegt. Mehr als 48.800 Menschen in der Region sind derzeit von der Außenwelt abgeschnitten. Ursache ist ein extrem starkes Hochwasser am Manning River der über die Ufer trat und historische Pegelstände erreicht hat. In Taree überstieg der Fluss mit 6,4 Metern den bisherigen Rekord von 1929.

Brücke am Manning River.

Andrew Gissing, CEO von Natural Hazards Research Australia, bezeichnete das Hochwasser als historisch: Es hat Dimensionen angenommen, wie sie nur alle 500 Jahre einmal vorkommen. Die Medien haben dementsprechend ein 500-Jahre-Hochwasser daraus gemacht. Tatsächlich ist es nicht nur wegen des rekordbrechenden Pegelhöchststandes ein Hochwasser der Superlative, denn es flutete bereits mehr als 23.000 Gebäude. Zudem fielen binnen 48 Stunden örtlich bis zu 449 Millimeter Regen, wast etwa dem Fünffachen des durchschnittlichen Monatsniederschlags im Mai entsprich. Die Folge waren massive Überschwemmungen und Sturzfluten, die ganze Ortschaften wie Taree, Wingham und Glenthorne unter Wasser setzten. Viele Häuser und Geschäfte wurden überflutet, Menschen harrten teils auf Dächern aus, während Rettungskräfte mit Booten und Hubschraubern versuchten, sie zu evakuieren.

Der NSW State Emergency Service (SES) hat seit Beginn der Flutkatastrophe über 890 Notrufe entgegengenommen und mehr als 130 Menschen gerettet. Insgesamt wurden 109 Hochwasserwarnungen ausgesprochen, 19 davon auf der höchsten Stufe. In mehreren Orten wurden Evakuierungsanordnungen erlassen.

Auch die Infrastruktur jenseits von Gebäuden ist stark betroffen: Der Pacific Highway musste an mehreren Stellen gesperrt werden, zahlreiche Haushalte sind ohne Strom. Die Behörden raten den Bewohnern, sich auf längere Isolationen vorzubereiten und Vorräte an Medikamenten, Wasser und Lebensmitteln anzulegen.

Meteorologen prognostizieren für die kommenden Tage weitere starke Niederschläge. In einigen Gebieten könnten nochmals bis zu 200 Millimeter Regen fallen. Eine Entspannung der Lage wird frühestens am Wochenende erwartet.

Während die Rettungskräfte rund um die Uhr im Einsatz sind, wächst die Sorge vor weiteren Schäden. Viele der betroffenen Orte waren bereits 2021 und 2022 von schweren Überschwemmungen betroffen. In Hochrisikogebieten ist der Anteil versicherter Haushalte gering, was die finanziellen Folgen der aktuellen Katastrophe zusätzlich verschärfen dürfte.




Die Katastrophe fiel nicht völlig überraschend über die Menschen der Region her, denn bereits vor 2 Tagen warnten die Wetterdienste vor heranziehenden Unwettern nebst Starkregen, von denen auch die Hauptstadtmetropole Sydney betroffen sein sollte.

Die Regenzeit dauert in der Region normalerweise zwischen Oktober und April, es handelt sich also um extreme Niederschläge außerhalb der eigentlichen Regensaison.