Drei Tote durch Überflutungen in Bulgarien – Schneestürme legen Teile des Balkans lahm
Sintflutartiger Regen und Schneefälle in Höhenlagen haben in Bulgarien und weiten Teilen des Balkans in den vergangenen Tagen schwere Schäden angerichtet. Besonders betroffen war die Schwarzmeerküste im Südosten Bulgariens, wo drei Menschen ums Leben kamen.

Nach Angaben der Behörden wurden zwei Rettungskräfte im Ferienort Elenite von den Fluten überrascht und starben, als sie versuchten, auf Hilferufe zu reagieren. Ein drittes Opfer kam ums Leben, nachdem es in einem überfluteten Keller eingeschlossen war. Die Wassermassen verwüsteten Teile der Region: Fahrzeuge und Boote wurden ins Meer gerissen und fortgespült, während Häuser und Touristenanlagen überflutet wurden.
Infolge der anhaltenden Regenfälle riefen die Behörden in mehreren Städten entlang der Küste den Notstand aus. Schulen mussten schließen, der öffentliche Nahverkehr kam zum Erliegen, und zahlreiche Straßen wurden unpassierbar. In beliebten Urlaubsorten stand das Wasser ebenfalls hoch, wodurch die touristische Infrastruktur am Ende der Saison schwer getroffen wurde. Bereits im vergangenen Jahr war dieselbe Region von schweren Überschwemmungen heimgesucht worden.
Die bulgarische Marine entsandte Spezialteams mit Booten, um nach Vermissten zu suchen und Evakuierungen zu unterstützen. Politiker versprachen schnelle Hilfen und die Entsendung von weitere Einsatzkräften.
Während im Süden des Landes der Regen tobte, waren nördliche und bergige Regionen von frühem Winterwetter betroffen. Im Balkangebirge fielen große Schneemengen, der zu massiven Stromausfällen führte. Viele Dörfer blieben ohne Stromversorgung, in einigen Gemeinden fiel zusätzlich die Wasserversorgung aus. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen und beschädigten Stromleitungen, auch der Bahnverkehr war durch zerstörte Oberleitungen stark beeinträchtigt.
Ähnliche Szenen spielten sich in Serbien und Bosnien ab. In höheren Lagen fiel bereits mehr als ein halber Meter Schnee, was für den Oktoberanfang ungewöhnlich ist. In Serbien wurden mehrere Gemeinden von der Strom- und Trinkwasserversorgung abgeschnitten. In Bosnien mussten zahlreiche Straßen gesperrt werden, während die Behörden Autofahrer zu besonderer Vorsicht mahnten und an die ab November geltende Winterreifenpflicht erinnerten.
Meteorologen erklärten, dass ein Tiefdrucksystem über dem Mittelmeer die Extremwetterlage mit ausgelöst habe, indem es feuchte Luftmassen nach Südosteuropa lenkte und diese auf kältere Luft aus dem Norden trafen.
Auch in Deutschland droht dieser Tage Ungemach: Über dem Atlantik kam es zur Bombogenese eines Orkans, dessen Ausläufer das Wetter bei uns bestimmen.