Türkei: Waldbrände fordern Menschenleben

Starke Waldbrände lodern in der Türkei – mindestens 17 Todesopfer

Die Türkei steht auch in diesem Sommer erneut im Zentrum einer schweren Waldbrandkrise, von der aber auch andere Länder der östlichen Mittelmeerregion betroffen sind. Inmitten einer der bislang intensivsten Hitzewellen des Jahres kämpfen Einsatzkräfte landesweit gegen 112 Brände, die 17 Städte bedrohen. Besonders betroffen sind die Provinzen Bursa, Karabük, Antalya und Izmir. Gerade die letztgenannten Regionen sind bei deutschen Urlaubern sehr beliebt. Starke Winde, ausgedörrte Vegetation und anhaltende Trockenheit fördern die rasche Ausbreitung der Feuer, die mindestens 17 Menschenleben nahmen. Bei den meisten Opfern handelt es sich um Einsatzkräfte, die im Kampf gegen das Flammenmeer unterwegs waren.

Waldbrand Türkei

In der Umgebung der westtürkischen Stadt Bursa brachen am vergangenen Wochenende mehrere Brände aus. Ein Feuer nordöstlich der Stadt konnte eingedämmt werden, südlich davon sind die Flammen weiterhin aktiv. Die Brände forderten bisher mehrere Opfer: Drei freiwillige Feuerwehrleute starben, als ihr Löschfahrzeug auf einem Waldweg verunglückte. Ein weiterer Helfer erlitt während der Löscharbeiten einen tödlichen Herzinfarkt. Insgesamt sind allein in der Türkei in den vergangenen Wochen mindestens 17 Menschen durch Waldbrände ums Leben gekommen, darunter mehrere freiwillige Einsatzkräfte und Forstarbeiter.

Ein weiterer Großbrand wütete in der bergigen Provinz Karabük im Norden des Landes. Dort brennt es seit mehreren Tagen: mehr als ein Dutzend Dörfer mussten evakuiert werden. Auch in den südlichen Provinzen Mersin und Antalya wurden tausende Menschen in Sicherheit gebracht. Im Westen der Türkei, nahe der Hafenstadt Izmir, brach am Montag ein neuer Brand in Waldgebieten aus. Elf Löschflugzeuge wurden dort gemeinsam mit Bodentruppen und freiwilligen Helfern eingesetzt.

In den sozialen Medien veröffentlichten Bilder zeigen nicht nur die Feuer selbst, sondern auch die massiven Rauchschwaden, die über das Land zeihen und auch von den Stränden keinen Halt machen.

Klimatische und geografische Faktoren verschärfen die Lage

Die Ausbreitung der Brände wird maßgeblich durch die aktuellen Witterungsbedingungen begünstigt. Der Mittelmeerraum, einschließlich der Türkei, erlebt derzeit eine außergewöhnlich starke Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad Celsius. In Kombination mit starker Sonneneinstrahlung, geringer Luftfeuchtigkeit und ausbleibendem Niederschlag entsteht eine explosive Mischung für die Entstehung und Ausbreitung von Vegetationsbränden.

Hinzu kommt die geografische Lage vieler betroffener Regionen: Besonders in den waldreichen Mittel- und Hochlagen West- und Nordanatoliens, wo dichte Kiefernwälder auf steilem Gelände dominieren, können sich Brände schnell entlang von Berghängen ausbreiten und sind von Einsatzkräften nur schwer zu erreichen. In den trockenen Sommermonaten ist die Vegetation dort oft so stark ausgedörrt, dass schon kleinste Funken – etwa durch menschliche Nachlässigkeit oder Blitzschläge – großflächige Brände auslösen können.

Auch die Nähe vieler Wälder zu Siedlungen, touristischen Gebieten und landwirtschaftlich genutzten Flächen erschwert die Lage zusätzlich. Laut Behörden wurden allein in der Türkei fast 100 Personen wegen des Verdachts auf fahrlässige oder vorsätzliche Brandstiftung strafrechtlich verfolgt.

Regionale Zusammenarbeit bei grenzüberschreitenden Bränden

Die Türkei beteiligt sich auch an grenzüberschreitenden Löscheinsätzen. So entsandte sie am Montag ein 22-köpfiges Feuerwehrteam samt Fahrzeugen nach Bulgarien, um dort bei einem Großbrand in Grenznähe zu helfen. Auch in Griechenland, Albanien und anderen Balkanländern lodern zur gleichen Zeit zahlreiche Feuer.

Wetterprognosen lassen vorerst keine Entspannung erwarten. Meteorologen sagen weiterhin hohe Temperaturen und Trockenheit voraus. Die türkischen Behörden befürchten, dass sich die Waldbrandsituation in den kommenden Tagen noch verschärfen könnte. Die Bevölkerung wird dringend aufgefordert, offenem Feuer im Freien zu vermeiden, keine Zigaretten achtlos zu entsorgen und Evakuierungsanordnungen zu befolgen.

Rumänien: Tote und Verletzte durch Überflutungen

Starke Überflutungen im Nordosten Rumäniens: Sieben Tote, Hunderte evakuiert

Nach tagelangem Starkregen im Sommer wurde der Nordosten Rumäniens Ende Juli von schweren Überschwemmungen heimgesucht. Besonders betroffen waren die Kreise Suceava und Neamț, wo mehrere Flüsse und Bäche über die Ufer traten, ganze Dörfer unter Wasser standen und mehrere Menschen ihr Leben verloren.

Nach Angaben der rumänischen Katastrophenschutzbehörde wurden allein im Kreis Suceava mehr als 680 Häuser beschädigt, im Kreis Neamț weitere 170. Die Fluten zerstörten 41 Gebäude vollständig. Fast 900 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden, manche wurden mit Hubschraubern direkt von Hausdächern evakuiert. Insgesamt kamen sieben Menschen durch die Fluten ums Leben, zahlreiche Ortschaften waren tagelang von der Außenwelt abgeschnitten.

Neben den humanitären Herausforderungen stellen die Überschwemmungen auch ein infrastrukturelles Problem dar: Straßen, Brücken und Stromleitungen wurden beschädigt oder zerstört. Zudem drohen langfristige Schäden an landwirtschaftlichen Flächen und Wasserversorgungssystemen.

Die rumänische Regierung genehmigte finanzielle Hilfen für die betroffenen Familien. Je nach Ausmaß der Schäden erhalten sie zwischen 3.000 und 6.000 Euro Unterstützung.

Die in den sozialen Medien geteilten Bilder erinnern mich an die Ahr-Tal-Katastrophe, wo es ähnliche geografische Bedingungen gab.

Die betroffene Region liegt im Übergangsbereich zwischen den Ostkarpaten und dem östlichen Hügelland Moldawiens. Die Landschaft ist geprägt von engen Flusstälern, steilen Hängen und vielen kleineren Nebenflüssen, die in größere Gewässer wie die Bistrița und den Siret münden. Diese geografischen Bedingungen begünstigen bei Starkregen schnelle Wasserabflüsse von den Berghängen in die Gewässer, was zu Sturzfluten führt. In Kombination mit abgeholzten Hängen, unregulierter Bebauung in Überflutungszonen und unzureichender Infrastruktur zur Wasserableitung steigt das Hochwasserrisiko deutlich. Dazu addieren sich die Folgen des Klimawandels, die immer häufiger zu Extremwetterlagen führen.

Die Ereignisse verdeutlichen erneut die Verwundbarkeit vieler Regionen Rumäniens gegenüber Extremwetter. Ohne umfassende Maßnahmen in den Bereichen Hochwasserschutz, Forstwirtschaft und Raumplanung könnten sich ähnliche Katastrophen in Zukunft häufen.

Iran: Wasserknappheit in der Region Teheran

Dramatische Wasserknappheit in Teheran – Schließung und Verlegung der Hauptstadt im Gespräch

Teheran, 29.07.2025Die Islamische Republik Iran ist im Grunde genommen ein Staat, reich an wertvollen Kulturgütern und vielen wichtigen Ressourcen wie Erdöl und Gas, aber auch mit zahlreichen menschengemachten Problemen: Neben der katastrophalen Herrschaft der religiösen Fanatiker der Ayatollahs ist eines der drängendsten Probleme die Wasserkrise. Sie eskalierte in den letzten Wochen so sehr, dass die Regierung über Schließung und Verlegung Teherans nachdenkt.

Trockenrisse

Verursacht durch eine der schwersten Dürreperioden in der Geschichte des Iran droht der Hauptstadt Teheran das Wasser auszugehen. Die Regierung zieht drastische Maßnahmen in Betracht: Eine temporäre Schließung der Hauptstadt steht ebenso im Raum wie eine langfristige Verlegung der Metropole mit ihren über 15 Millionen Einwohnern. Bereits jetzt sind viele Menschen von der Versorgung mit Trinkwasser von Tanklastwagen abhängig, da die Leitungen trocken bleiben.

Teheran liegt am Südrand des Elburs-Gebirges, das sich als natürlicher Klimateiler zwischen der fruchtbaren Kaspischen Tiefebene und dem ariden Hochland des Iran erhebt. Aufgrund seiner Höhenlage von rund 1.200 Metern über dem Meeresspiegel ist die Stadt von einem trockenen, kontinentalen Klima geprägt – mit heißen Sommern, geringen Niederschlägen und einer steigenden Abhängigkeit von Schmelzwasser aus den umliegenden Bergen. Doch dieses Wasser bleibt aufgrund Schneemangels und Rückzugs der Gletscher im Hochalpin des Elburs- und Zagros-Gebirges zunehmend aus.

Laut dem Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung war das erste Halbjahr 2025 das trockenste seit Beginn der Wetteraufzeichnungen im Jahr 1893. In vielen Landesteilen sind Seen ausgetrocknet, Stauseen nahezu leer, manche Talsperren vollständig versiegt.

Die aktuelle Wasserkrise ist aber nicht nur das Ergebnis klimatischer Veränderungen, sondern auch von unkontrollierter Übernutzung von Grundwasser und anderer Wasserspeicher: unkontrollierter Wasserverbrauch in Landwirtschaft und Industrie sowie fehlende Nachhaltigkeitskonzepte haben die Wasserressourcen des Landes überstrapaziert. Hinzu kommen jahrzehntelange Vernachlässigung von Umweltschutzmaßnahmen und die veraltete Infrastruktur. Die Schließung zahlreicher Fabriken sowie massive Entlassungen verschärfen die soziale und wirtschaftliche Lage zusätzlich.

Zwangsschließung und Notfallmaßnahmen aufgrund der Wasserknappheit

Regierungssprecherin Fatemeh Mohadscherani kündigte an, dass eine einwöchige Schließung der Hauptstadt ernsthaft geprüft werde. Behörden, Schulen und Universitäten könnten demnach vorübergehend geschlossen werden, um den Wasserverbrauch zu senken. Zudem schlägt das iranische Parlament eine Verkürzung der Arbeitswoche auf vier Tage vor – sowie eine Rückkehr zum Homeoffice-Modell, wie es während der Corona-Pandemie praktiziert wurde.

Präsident Massud Peseschkian bezeichnete die Situation als mögliche Naturkatastrophe. In einer öffentlichen Erklärung ließ er offen, ob Teheran noch der geeignete Standort für eine Hauptstadt sei. Eine Verlegung an einen wasserreicheren Ort könne in Zukunft notwendig werden, so der Präsident.

Die Krise hat bereits spürbare Folgen: In mehr als 50 Städten kam es zuletzt zu stundenlangen Wasserabschaltungen. Viele Bewohner Teherans haben die Stadt verlassen und suchen Zuflucht in den nördlichen Provinzen am Kaspischen Meer, wo die Wasserversorgung noch stabil ist.

Ein nationales Problem – mit globaler Dimension

Die Wasserkrise im Iran zeigt auf dramatische Weise, wie verwundbar Megastädte im Zeitalter des Klimawandels sind – insbesondere, wenn sie in ohnehin wasserarmen Regionen liegen. Ohne entschlossene Gegenmaßnahmen, strukturelle Reformen und internationale Unterstützung könnte Teheran zum Symbol einer Entwicklung werden, die viele Länder in Zukunft treffen könnte.

Italien: Waldbrand auf Sardinien bedrohte 200 Badegäste

Waldbrand auf Sardinien richtete Beinahe-Katastrophe an – gut 200 Badegäste fliehen vor Feuerinferno

Während bei uns der Sommer buchstäblich ins Wasser fällt, leidet der Süden Europas unter Hitze und Trockenheit. Eine ungute Mischung, die immer wieder zu Waldbränden führt. So geschehen gestern auf Sardinien, wo ein starker Waldbrand am Küstenabschnitt Punta Molentis auf den Strand zuhielt. Dort wurden etwa 200 Badegäste am Strand durch ein Flammenmeer von ihren geparkten Fahrzeugen und Fluchtwegen abgeschnitten, wodurch sie am Strand in Bedrängnis kamen. Eine kleine Flottille rettete die Menschen.

Schiffe der Küstenwache und der Finanzpolizei sowie private Boote eilten zum Strand bei Villasimius im Süden Sardiniens zur Rettung der Badegäste heran. Die Menschen konnten in Sicherheit gebracht werden, was allerdings nicht für ihre Fahrzeuge galt: Rund 40 Autos brannten komplett aus, wodurch ein hoher Sachschaden entstand.

Das Feuer war am Nachmittag ausgebrochen und breitete sich dank starker Mistralwinde rasend schnell aus und griff auf den Parkplatz über. Starke Rauchentwicklung trieb dichte Schwaden über die Bucht und stellte eine zusätzliche Gefahr für Badegäste und Anwohner der Region dar.

Es spielten sich teils dramatische Szenen ab, als die Badegäste zunächst noch versuchten, zu ihren Fahrzeugen zu gelangen, um mit ihnen die Flucht zu versuchen. Tote oder ernsthaft Verletzte gab es aber offenbar nicht.

Nach Angaben der Feuerwehr brannten rund 40 Autos vollständig aus. Insgesamt steckten etwa 200 Fahrzeuge auf dem Gelände fest. Ein Kiosk wurde komplett zerstört. Einsatzkräfte der Feuerwehr, des Forstkorps und des Zivilschutzes kämpften mit Löschflugzeugen, Hubschraubern und Bodenmannschaften gegen die Flammen. Auch ein Flugzeug der italienischen Luftwaffe kam zum Einsatz.

Obwohl keine Menschen körperlich zu Schaden kamen, sprechen Umweltorganisationen von einer Naturkatastrophe: Die Wälder von Punta Molentis galten als ein Naturparadies, das jetzt nicht mehr existiert. Der Küstenabschnitt ist bislang insbesondere bei Touristen aus Deutschland sehr beliebt gewesen.

Nicht nur entlang von Punta Molentis brannte es: Am Sonntag wurden auf Sardinien 26 Brände registriert. Auch in anderen Regionen Süditaliens gab und gibt es Waldbrände, darunter auch auf Sizilien.

Die Hitze im Süden und das regnerische Wetter in Deutschland sind zwei Seiten der gleichen Wetterlage: Hochdruckgebiete im Norden und Süden haben ein Tiefdrucksystem eingekesselt, das sich über Deutschland befindet. Die Wettersysteme blockieren sich gegenseitig und sind somit ortstabil.

Türkei: Neuer Hitzerekord und Waldbrände

Hitzerekord in der Türkei – Waldbrände in der östlichen Mittelmeerregion außer Kontrolle

In der Türkei wurde ein neuer Allzeit-Hitzerekord aufgestellt: In der südostanatolischen Stadt Silopi nahe den Grenzen zu Syrien und dem Irak wurden am Freitag 50,5 Grad Celsius gemessen – noch nie seit Beginn der systematischen Klimaaufzeichnung war es in der Türkei heißer gewesen. Der bisherige Rekord stammt aus dem Jahr 2023, als in Eskişehir 49,5 Grad registriert wurden.

Hitzerekord

Der neue Spitzenwert markiert nicht nur eine meteorologische Extremmarke, sondern ist auch ein Indiz für eine sich zuspitzende Klimakatastrophe im Mittelmeerraum, denn mit der extremen Hitze, die sich nicht nur auf den Südosten Anatoliens beschränkt, gehen in der Region des östlichen Mittelmeers starke Waldbrände einher: In der Türkei kämpfen Feuerwehr und Helfer derzeit an mehreren Fronten gegen die Flammen. Besonders betroffen ist die westtürkische Provinz Bursa. Dort breitete sich ein Feuer seit Samstagabend in einem Waldgebiet zwischen den Bezirken Kestel und Gürsu rasant aus – angefacht von starkem Wind und anhaltender Trockenheit. Rund 1300 Menschen mussten in Sicherheit gebracht werden. Umfangreiche Löschmaßnahmen mit hunderten Einsatzkräften wurden eingeleitet. Sie werden von Löschhubschraubern, Wasserwerfern und Feuerwehrfahrzeugen unterstützt.

Zusätzliche Gefahr droht von nahegelegenen Steinbrüchen, in denen Sprengstoff gelagert ist. Mehrere Explosionen wurden gemeldet. Die Behörden warnten Anwohner in angrenzenden Ortschaften, den Anweisungen strikt Folge zu leisten.

In der nordwesttürkischen Provinz Karabük brennen Wälder bereits seit vier Tagen. Dort mussten nach offiziellen Angaben 14 Dörfer geräumt werden.

Landesweit herrscht höchste Alarmstufe. Angesichts der Rekordtemperaturen, die bis zu zwölf Grad über dem jahreszeitlichen Durchschnitt liegen, reiche ein Funke, um großflächige Feuer zu entfachen. Zuletzt starben in der Region Eskişehir zehn Menschen, darunter Feuerwehrleute und Waldarbeiter, als sich ein Feuer durch drehende Winde plötzlich ausbreitete.

Auch Griechenland kämpft mit ähnlichen Problemen. Das Land wird seit Tagen von einer Hitzewelle mit Temperaturen von über 45 Grad heimgesucht. In mehreren Regionen, darunter auf Kreta, Euböa und Kythira sowie auf dem Festland, lodern teils außer Kontrolle geratene Brände. Besonders kritisch war die Lage nördlich von Athen: Die Orte Drosopigi und Kryoneri mussten evakuiert werden, fünf Menschen wurden verletzt. Die Flammen griffen auch auf Häuser über. Die Luftverschmutzung ist extrem: Selbst im Zentrum der Hauptstadt war der Geruch verbrannten Holzes spürbar.

Die griechische Regierung forderte über das EU-Katastrophenschutzverfahren sechs Löschflugzeuge an. Tschechische Einsatzkräfte sind bereits im Land. Auf der Insel Kythira retteten Küstenwache und private Boote Dutzende Menschen von einem von Flammen bedrohten Strand. 44 der 52 neu gemeldeten Brände konnten innerhalb von 24 Stunden unter Kontrolle gebracht werden – doch bei Temperaturen über 45 Grad und starken Winden bleibt die Gefahr extrem hoch.

Die Waldbrände in der Türkei und Griechenland sind ein dramatischer Ausdruck des sich verschärfenden Klimawandels im Mittelmeerraum. Temperaturen von 50 Grad, anhaltende Dürre, zerstörte Wälder und gefährdete Wohngebiete – all das zeigt, dass der Sommer 2025 für Südeuropa zur akuten Belastungsprobe geworden ist.

Sind lange Sommerferien zeitgemäß?

Gerade in den Sommermonaten werden in den bei Urlaubern beliebten Ländern entlang des Mittelmeeres immer höhere Temperaturen gemessen, die mit Waldbränden und Dürren einhergehen. Zudem kommt es vermehrt zu Extremwetterereignissen mit starken Unwettern und Überflutungen, die in gebirgigen Regionen häufig Erdrutsche und Schlammlawinen verursachen. Ich selbst meide seit Jahren die Hauptreisesaison im Sommer, wenn es um Reisen ans Mittelmeer geht. Meiner Meinung nach fordert der Klimawandel auch ein Umdenken, wie die Bundesländer ihre Ferienzeiten legen. Sind 6–7 Wochen lange Sommerferien zeitgemäß? Da hierzulande Kinder kaum noch bei der Ernte helfen müssen, so wie es früher einmal war, wären kürzere Sommerferien, aber längere Pfingstferien z. B. angebracht. Noch besser wären flexible Ferienmodelle, die es Familien ermöglichen, abseits der Hauptreisezeiten günstiger unterwegs zu sein.

Pakistan: Überflutungen verursachen zahlreich Todesopfer

Dutzende Tote durch Überflutungen in Pakistan – Rettungseinsätze im Norden dauern an

Pakistan wird dieses Jahr erneut von schweren Monsunregenfällen heimgesucht, die in zahlreichen Regionen Katastrophen verursachten. Es kam zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Gebäudeeinstürzen, durch die landesweit mindestens 78 Menschen ums Leben kamen. Unter den Opfern befanden sich viele Kinder. Die Zahl der Todesopfer der aktuellen Monsunzeit steigt damit auf über 240. Besonders betroffen sind die bevölkerungsreiche Provinz Punjab sowie der gebirgige Norden des Landes.

Seit Mittwoch sorgt anhaltender Starkregen in Punjab für großflächige Überflutungen in Städten und auf dem Land. Die Nationale Katastrophenschutzbehörde (NDMA) meldet, dass viele Todesopfer durch einstürzende Häuser zu beklagen sind. Allein in Punjab verloren mindestens 57 Menschen ihr Leben, darunter 24 Kinder. In der Region Chakwal südlich von Islamabad wurden mehrere Dörfer überschwemmt, Stromleitungen beschädigt und Ernten zerstört. Die wirtschaftlichen Verluste für die ländliche Bevölkerung sind groß.

Auch in Rawalpindi führte der starke Regen zu chaotischen Zuständen. In der Nacht schwoll der Hauptflutkanal um über sieben Meter an, woraufhin Evakuierungssirenen ausgelöst wurden. Abwasserkanäle traten über die Ufer, der Verkehr kam zum Erliegen, und zahlreiche Haushalte waren bis zu 19 Stunden ohne Strom und Wasser. Die Behörden verhängten einen Notschließungstag, an dem öffentliche Einrichtungen geschlossen blieben.

Im Norden des Landes, insbesondere in Gilgit-Baltistan, kam es zu Sturzfluten und Erdrutschen. Dort starben mindestens drei Menschen. Rund 200 Touristen, die in schwer zugänglichen Gebieten gestrandet waren, konnten inzwischen gerettet werden. Weitere Personen werden noch vermisst. Rettungskräfte – teils mit Unterstützung des Militärs und Hubschraubern – setzen die Suchmaßnahmen fort. Bereits am Montag waren im Bezirk Diamer vier weitere Touristen ums Leben gekommen.

Die Monsunzeit, die jährlich von Juni bis September andauert, trifft Pakistan zunehmend mit voller Wucht. Wissenschaftliche Analysen und Klimamodelle deuten darauf hin, dass der Klimawandel die Intensität der Regenfälle verstärkt. Das Land leidet zudem unter beschleunigtem Gletscherschwund, was das Risiko für Sturzfluten erhöht und zugleich die zukünftige Trinkwasserversorgung gefährdet.

Pakistan zählt zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Staaten weltweit. Die verheerenden Überschwemmungen von 2022 mit über 1.700 Toten und Millionen Vertriebenen wirken bis heute nach. Die aktuellen Ereignisse zeigen erneut die Verwundbarkeit des Landes gegenüber klimabedingten Extremwettern. Darüber hinaus gibt es auch in Pakistan weitere vom Menschen verursachte Probleme, die den jährlich wiederkehrenden Monsunregen in eine Naturkatastrophe verwandeln. Dazu zählen massive Abholzung, Versiegelung von Bodenflächen, Begradigung von Flussläufen und ein zu schwaches Abwassersystem in immer schneller wachsenden Städten. Probleme, die typisch für viele aufstrebende Entwicklungsländer sind und die natürlich auch in den bereits weiter entwickelten Regionen der Erde Geschichte sind.

Taifun Wipha wütete in Hongkong und zieht nach Vietnam weiter

Taifun Wipha traf Hongkong – Verkehrschaos in der Stadt

Honkong 21.07.2025Der Taifun Wipha traf gestern mit voller Wucht die Millionenmetropole Hongkong und legte das öffentliche Leben weitgehend lahm. Mit Windgeschwindigkeiten von über 167 Kilometern pro Stunde verwandelte der Sturm die chinesische Sonderverwaltungszone in eine Geisterstadt. Die Wetterbehörde rief die höchste Sturmwarnstufe 10 aus. Diese Maßnahme findet nur in besonders schweren Fällen Anwendung.

Infolge des Sturms wurden mehr als 200 Flüge gestrichen, allein die Fluggesellschaft Cathay Pacific setzte alle Verbindungen zwischen 5 und 18 Uhr Ortszeit aus. Auch der öffentliche Nahverkehr war stark beeinträchtigt. Mehrere Fährlinien wurden wegen des hohen Seegangs eingestellt, zahlreiche Busverbindungen und Straßen gesperrt. Diese wurden über

Wipha zog anschließend weiter in Richtung Festland und erreichte am Montagmorgen den Golf von Tonkin. Auf seinen Weg über das warme Wasser der Bucht hat Wipha wieder an Kraft gewonnen. Der Sturm intensivierte sich erneut und bewegte weiter auf die vietnamesische Küste zu. In Böen wurden Windstärken der Stufe 14 registriert.


Starke Winde und Überschwemmungsgefahr in Nordvietnam

Bereits am Sonntagmorgen passierte der Sturm den Norden der chinesischen Halbinsel Leizhou. In den betroffenen Küstenregionen wurden Windgeschwindigkeiten von 75 bis 88 km/h gemessen, mit Sturmböen bis zur Stärke 11. Meteorologen warnten vor starkem Seegang mit Wellenhöhen von bis zu sechs Metern und sehr rauer See.

Das Problem ist aber nicht nur der starke Wind: In weiten Teilen Nordvietnams werden massive Regenfälle erwartet. Die prognostizierten Niederschlagsmengen liegen bei 300–350 Millimetern, in einigen Gebieten sogar bei bis zu 600 Millimetern. Überschwemmungen in städtischen Gebieten und an Flussufern sowie Sturzfluten in den bergigen Regionen von Thanh Hoa und Nghe An gelten als wahrscheinlich.

Todesopfer und große Schäden durch Starkregen in Südkorea

Auch Südkorea bekam die Ausläufer des Extremwetters zu spüren. Nach mehreren Tagen anhaltenden Starkregens ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens 14 gestiegen. Besonders betroffen ist der Urlaubsort Gapyeong, wo am Sonntag zwei Menschen ums Leben kamen. Zwei weitere Personen gelten als vermisst. Zudem kam es zu mehreren Erdrutschen und Schlammlawinen die Zerstörungen anrichteten.

Türkei: Starkregen verursachte Überflutungen bei Ankara

Starkregen in der Türkei – Überflutungen in Keçiören bei Ankara

Ankara, 19.07.2025Die türkische Hauptstadtregion Ankara wurde gestern von einem Unwetter getroffen, das stundenlangen Starkregen mit sich brachte, der Straßen überflutete, Keller unter Wasser setzte und sogar vor Erdgeschosswohnungen keinen Halt machte. Dabei kam es zu teils dramatischen Szenen: In sozialen Medien geteilte Aufnahmen zeigen, wie eine Hauswand von innen heraus kollabierte, als die Wassermassen durch ein Haus schossen.

In der Metrostation Kuyubaşı stand der Tunnel unter Wasser. Der Betrieb wurde umgehend eingestellt. Betroffene Bewohner wurden evakuiert, erste Maßnahmen zur Wasserbeseitigung durch städtische Einsatzkräfte eingeleitet. Ähnliches trug sich erst in der letzten Woche in New York City zu. U-Bahnen, Tiefgaragen und Keller können im Falle von Flutkatastrophen schnell zur Todesfalle werden und sollten bei Unwettern gemieden werden.

Menschen kamen wie durch ein Wunder nicht ums Leben, dafür aber mehrere Haustiere. Zwei Kinder, die von der Flut erfasst wurden, konnten durch beherztes Eingreifen von Anwohnern gerettet werden. Feuerwehr- und Rettungsdienste waren im Dauereinsatz.

Besonders betroffen war der Bezirk Keçiören: Straßen und Alleen wurden zu reißenden Flussläufen, Fahrzeuge blieben liegen, Fußgänger wichen in hüfthohe Wassermassen aus. Die Stromversorgung brach zusammen und die städtische Kanalisation war überfordert und konnte die Wassermassen nicht mehr ableiten. In der Folge schoss das Wasser aus Gullys empor. Ein Problem, das schon länger bekannt ist: In vielen Metropolen der Türkei ist das Kanalisationssystem zu schwach und unterdimensioniert, um mit den immer häufiger auftretenden Starkregenereignissen in Folge des Klimawandels fertig zu werden. Ein Problem, das früher oder später auch Metropolen anderer Staaten treffen wird bzw. auch dort bereits immer deutlicher zutage tritt.

Nach Aussage der staatlichen Meteorologiebehörde waren Regenfälle den ganzen Tag über möglich, sodass Behörden die Bevölkerung zu Vorsichtsmaßnahmen aufriefen. Im Viertel Adnan Menderes wurden zahlreiche Erdgeschosswohnungen überflutet.

Bereits in den vergangenen Jahren war die Türkei immer wieder von extremen Regenfällen betroffen.

Im Mai 2023 traf ein Unwetter v. a. die Hauptstadt Ankara – insbesondere Keçiören – sowie Provinzen wie Antalya, Elazığ und Muş. Straßen, Häuser und Geschäfte wurden überschwemmt, Fahrzeuge standen meterhoch im Wasser, Sportplätze und Wohnhäuser waren betroffen. Die Blockierung von Regenrinnen verschärfte die Lage erheblich. In Muş etwa wurden Brücken zerstört, Wohnhäuser beschädigt, Fahrzeuge weggespült.

Südkorea: Starke Unwetter verursachen Überflutungen

Starkregen verursachte in Südkorea Überflutungen – Tote, Zerstörung und Massenfluchten sind die Folgen

Seoul, 18.07.2025Die koreanische Halbinsel wird seit Tagen von ungewöhnlich heftigen Regenfällen heimgesucht. Innerhalb von drei Tagen fielen stellenweise über 400 Millimeter Niederschlag, ein Ereignis, das Meteorologen als äußerst selten einstufen. Medienberichten zufolge sind es die stärksten Niederschläge der letzten Jahrzehnte in Südkorea. Besonders betroffen sind die westlichen und südlichen Landesteile, darunter die Städte Gwangju, Seosan und Daegu. Mindestens vier Menschen kamen bislang ums Leben, zwei weitere gelten als vermisst. Über 5.000 Menschen mussten zeitweise evakuiert werden.

Die südkoreanische Wetterbehörde sprach von einem Jahrhundertereignis. In Gwangju wurde mit 426 Millimetern die höchste jemals dort gemessene Tagesniederschlagsmenge seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 86 Jahren registriert. In Seosan, einer Küstenstadt am Gelben Meer, überlasteten Wassermassen das Kanalsystem, ließen Flüsse anschwellen und verursachten Sturzfluten in Wohn- und Gewerbegebieten.

Einige der Todesfälle ereigneten sich, als Menschen in ihren Autos von den Fluten überrascht wurden oder in überfluteten Kellerräumen eingeschlossen waren. In Osan stürzte eine zehn Meter hohe Stützmauer auf ein Fahrzeug, ein Mensch kam dabei ums Leben. Landesweit wurden außerdem zahlreiche Verletzte gemeldet, darunter Personen mit Unterkühlungen und Knochenbrüchen.

Die Topografie der betroffenen Regionen spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Überschwemmungen. Vor allem die westliche Küstenebene rund um Seosan sowie die südwestliche Tiefebene um Gwangju sind vergleichsweise flach und dicht besiedelt. Sie werden von mehreren kleineren Flüssen durchzogen, unter anderem vom Yeongsan-Fluss, der bei starkem Regen rasch über die Ufer treten kann. In Gwangju etwa – das in einem Becken zwischen Gebirgen liegt und keinen großen natürlichen Abfluss hat – reichen bereits überdurchschnittliche Regenmengen aus, um weite Teile der Stadt unter Wasser zu setzen. In Daegu, im Südosten des Landes gelegen, sind ebenfalls flussnahe Wohngebiete von Überflutungen betroffen.

Präsident Lee Jae Myung kündigte bei einer Krisensitzung in Seoul an, die Rolle des Staates bei der Katastrophenvorsorge stärken zu wollen. Er verwies darauf, dass zwar nicht alle Naturkatastrophen verhindert werden könnten, aber bessere Vorbereitung und schnellere Warnsysteme Leben retten könnten. Ein Problem, das auch in anderen Staaten dringend angegangen werden muss: Wir müssen uns auf die Folgen des Klimawandels viel besser vorbereiten – verhindern können wir ihn nicht mehr, höchstens verlangsamen.

Die Wetterlage bleibt vorerst angespannt. Für viele Regionen gelten weiterhin Unwetterwarnungen. Die Behörden warnen eindringlich vor weiteren Erdrutschen, Sturzfluten und instabilen Hängen. Besonders riskant seien derzeit unterirdische Räume, Flussufer und steile Hanglagen.