Chile: Erdbeben Mw 6,3 erschüttert Atacama

Starke Erdbeben Mw 6,3 an der Küste im Norden von Chile – Leichte Schäden entstanden

Datum: 06.06.2025 | Zeit: 17:15:05 UTC | Koordinaten: -26.635 ; -70.479 | Tiefe: 72 km | Mw 6,3

Antofagasta, 067.06.2025An der Küste der chilenischen Provinz Atacama ereignete sich gestern Nachmittag um 17:15:05 UTC (13:15:05 Uhr Lokalzeit) ein starkes Erdbeben der Magnitude 6,3. Das Hypozentrum befand sich in 72 Kilometern Tiefe. Diese Daten stammen vom GFZ. Das Epizentrum wurde 51 km südwestlich der Kleinstadt Diego de Almagro verortet. Trotz der Tiefe des Erdbebenherds entstanden leichte Schäden an der Infrastruktur.



Erdbeben Chile. © GFZ

In den sozialen Medien geteilte Aufnahmen zeigen zersplitterte Glasfronten und abgeplatzte Fassadenteile. Waren stürzten in Geschäften aus den Regalen. Zudem bildeten sich Risse in Straßen und es kam zu Felsstürzen. Gut 20.000 Menschen wurden von der Stromversorgung abgeschnitten. Die Bewohner der Region berichten von dem Erdstoß, der sie durchrüttelte und aufschreckte. Zu einer Panikreaktion kam es aber offenbar nicht. Es liegen keine Meldungen über Todesopfer oder Schwerverletzte vor.

Der Erdstoß war in einem großen Umkreis von ca. 800 Kilometern zu spüren gewesen und dem EMSC liegen Wahrnehmungsmeldungen vor. Dieser Erdbebendienst meldete zudem abweichende Daten: Demnach hatte das Beben eine Magnitude von 6,5 und lag nur 60 Kilometer tief.

Im Norden Chiles ist man Erdbeben gewohnt, schließlich befindet man sich in einer der aktivsten Erdbebenzonen der Welt. Grund für die Seismizität ist die Subduktion entlang des Peru-Chilegrabens vor der Küste. Hier wird die der pazifischen Platte vorgelagerte Nazca-Platte unter jener Südamerikas subduziert und in der Tiefe teilweise geschmolzen, was die Schmelze erzeugt, die an den Vulkanen der Anden eruptiert wird. Dementsprechend gibt es auch in der Nähe des Epizentrums Vulkane, die als aktiv eingestuft werden. Einer der bekanntesten Feuerberge der Atacama ist sogar der höchste als aktiv eingestufte Vulkan der Erde: der 6.893 m hohe Ojos del Salado. Er liegt 170 Kilometer südöstlich des Epizentrums, zeigt aber jetzt keine Anzeichen einer bevorstehenden Eruption.