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Hypozentrum

Unter Hypozentrum versteht man die Lage des Erdbebenherdes. Also jener Punkt in der Erdkruste (oder im Erdmantel), an dem sich ein Erdbeben ereignet und von dem die Erdbebenwellen ausgehen.

In der Regel liegt das Hypozentrum eines Erdbebens an einer tektonischen Störung. Eine Bruchzone beschreibt eine Fläche in der Erde. In der Seismologie geht man vereinfachend von einem punktförmigen Hypozentrum aus. Hier geht man von der Stelle der Bruchzone aus, an der der Scherbruch begann. Diese Stelle nennt man auch Nukleationspunkt.

Unterschied zwischen Epizentrum und Hypozentrum

Das Epizentrum beschreibt den Ort an der Erdoberfläche über dem Hypozentrum.

Das Hypozentrum wird durch die Herdtiefe und dessen Lage an der Oberfläche (Epizentrum) bestimmt. In der Seismologie lässt sich die Lage des Hypozentrums durch Laufzeitbestimmungen der Erdbebenwellen ermitteln. Diese Bestimmungen sind nicht immer exakt, da besonders langperiodische Wellen einer Unschärfe bei der Geschwindigkeitsmessung, sowie der resultierenden Ortsbestimmung unterworfen sind.

Eine Welle lässt sich nicht auf einen Ort oder Zeitpunkt festlegen. Für eine genaue Beschreibung einer Welle werden unendlich viele Messungen benötigt. In der Praxis lassen sich nur eine endliche Zahl an Messungen vornehmen. Dies führt zu einer Unschärfe bei der Messung von Wellen. Es gilt: Je länger die Wellenlänge, umso ungenauer die Ortsbestimmung. Dieser Effekt führt dazu, dass gerade die Hypozentren starke Erdbeben ungenau bestimmbar sind, da diese besonders langwellig sind.

Voraussetzung für die Bestimmung des Hypozentrums ist ein Netzwerk aus Seismometern. Je mehr Einzelgeräte im Netzwerk integriert sind, desto genauer die Lokalisierung des Erdbebenherdes.

Normalerweise liegt das Hypozentrum eines Erdbebens in der festen Erdkruste. Trotzdem ereignen sich auch einige Erdbeben im Bereich des oberen Erdmantels. Die Hypozentren dieser Mantelbeben liegen dann häufig im Bereich von Subduktionszonen, auf dem Teil des Ozeanbodens, der bis in den Erdmantel subduziert wurde. Aufgrund der Plastizität des normalen Mantelmaterials können sich im Erdmantel keine Spannungen aufbauen, die zu Erdbeben führen können.